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September 2020 |
Aber ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er
denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt. (Hebräer 11, 6)
Nachbarschaftshilfe Im letzten Infobrief berichteten wir ausführlich über verschiedene Hilfsmaßnahmen sowie unsere Lebensmittelunterstützung von 14 der Gemeinschaftsküchen, die sich in verschiedenen Stadtvierteln während der Quarantäne gebildet hatten. GANZ HERZLICHEN DANK FÜR ALLE EXTRA UND ZUSATZSPENDEN die als direkte Reaktion auf unseren letzten Rundbrief bei uns ankamen. Das hat uns sehr ermutigt und gefreut. Unsere Missionsgesellschaft VDM hat unbürokratisch und flexibel uns zeitnah dieses Geld bereitgestellt, sodass es in den vier Monaten der Quarantäne nicht an Finanzen für die Unmengen von Säcken Reis, Hühnchen, Nudeln und Gemüse für insgesamt 500 Familien d.h. ca. 2000 Mittagessen pro Tag gefehlt hat. Halleluja. Mit der Lockerung der Ausgangssperre verschwanden die Gemeinschaftsküchen, jetzt müssen die Menschen irgendwie schauen wieder Geld zu verdienen.
Es sind in Santa Cruz einige Solidaritätsgruppen entstanden, davon manche politisch motiviert (Bolivien befindet sich im Wahlkampf für die Wahl am 20. September), die Lebensmittelspenden koordinieren und ärztliche Hilfe leisten. Ein 15-köpfiges Team von Ärzten und Volontäre „Alle gegen den Covid“ kamen Mitte Juli, im vollen Winter, in unseren Stadtteil, um Aufklärung sowie Erstversorgung der Bevölkerung anzubieten. Von den kostenlosen Untersuchungen sowie gratis Medikamenten haben viele unserer Nachbarn profitiert. Wir sind froh, dass Gott zur richtigen Zeit diese Gruppe Mediziner geschickt hatte und unterstützten sie gerne in den Monaten Juli und August täglich mit Mittagessen. Projekt „Für eine bessere Zukunft“ Mit der Lockerung der Ausgangsperre konnten wir wieder unsere Familien besuchen und auch neue Familien in unser Projekt
aufnehmen. Wir haben die 40er Marke überschritten, derzeit sind 41 Kinder / Jugendliche mit ihren Familien in unserem Projekt.
Privat Als wir Mitte Juli in Los Chacos zusammen mit Jessica & Nilton den 15ten Geburtstag von A. feierten, hatten wir keine Ahnung von dem was sich die ganzen Jahre im Verborgenen abspielte. Nach einem Streit Anfang August fasste A. genug Mut um den langjährigen sexuellen Missbrauch, den sie von Nilton erleben musste, zu offenbaren. Natürlich waren wir alle geschockt. Wir nahmen das Mädchen sofort zu uns. Ein gynäkologisches, sowie psychologisches Gutachten bestätigten ihre Aussagen und so mussten wir zusammen mit Jessica schweren Herzens diese Tat zur Anzeige bringen. Nachdem die anstrengenden Tage der Anzeige, Festnahme, Untersuchungen, Verhöre sowie die erste Verhandlung vorüber waren, wollte Jessica erst mal allein in Los Chacos sein. All diese Ereignisse haben uns enorm mitgenommen.
So war der Monat August für uns emotional sehr anstrengend. Diese ganze Situation ist eine schwere Bürde und so dürft ihr gerne auch dafür beten. Vorerst wohnt A. mal bei uns. Das verändert einiges und wir haben es recht nett miteinander. A. ist ein fröhliches, ehrliches, wenn auch trauriges Mädchen, was nun erst mal viel aufarbeiten muss. Der regelmäßigen Online Unterricht hält sie beschäftigt, die wöchentliche Psychotherapie hat begonnen und das ruhige, harmonische, christliche Umfeld bei uns tut ihr gut. Eventuell möchte sie bei ihrer Mutter und ihren beiden jüngeren Brüdern leben. Wir beten um Führung und sind gewiss, dass auch in dieser Entscheidung der Herr uns richtig führen wird. In diesen Tagen begleitet uns der Bibelvers aus Psalm 68, 20 „Gelobt sei der Herr täglich. Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch“ 25 Jahre Bolivien Im Oktober diesen Jahres dürfen wir unser 25 jähriges Jubiläum als Missionare in Bolivien feiern. Voller großer Erwartungen und
mit viel Elan haben wir nach der Aussegnung im Oktober 1995 durch unsere damalige Gemeinde (Evang. Baptistengemeinde „Christophtrasse“, Düsseldorf) in Santa Cruz, Bolivien begonnen.
Nach einer enorm erfolgreichen Zeit der Vorbereitung in Deutschland, kamen in Bolivien zunächst sehr viele Schwierigkeiten auf uns zu. Erst ständige Krankheit der ganzen Familie,
dann gesellte sich Frustration und Unverständnis dazu, und es hat eine Zeit gebraucht, bis wir „am richtigen“ Platz waren. Wichtiger Bestandteil unseres Lebens war der gute Kontakt
zu unseren treuen Freunden und Unterstützern in der Heimat sowie den Vereinigten Staaten von Amerika.
Nach 25 Jahren ist unser Glaube gereift, unser Charakter reichlich geschliffen und unsere Geduld gewachsen. Ein Spruch sagt: „Demut lernt man nur, indem man gedemütigt wird“. Das ist ein unangenehmer Prozess, aber wir blicken dankbar zurück auf diese Zeit, die der Herr uns hier in der Fremde geschenkt hat. Wir sind in kulturellen Dingen etwas angepasster, und obwohl es Zustände gibt, die wir nicht ändern können, sind wir auf keinen Fall gleichgültig geworden. In der Sicherheit der engen Partnerschaft zu Euch in der „Heimat“, sind wir vom Wunsch durchdrungen, weiterhin Salz und Licht in einer Welt zu sein, die Erlösung bedarf. Wir grüßen herzlich mit der verheißenen Hoffnung: das beste liegt noch vor uns. In diesem Sinne herzlich, Eure Dorothea & Wolfgang Landes |
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