Dezember 2013


Mai 14


Juli 13

Liebe Freunde!

Das neue Jahr 2014 "steht vor der Türe", und es scheint als verginge die Zeit in unserem Leben schneller als vorher. Laut Wissenschaft vergeht bei Reizfülle oder gar Reizüberflutung die Zeit schneller, bei Routinetätigkeit langsamer. Es kann aber auch daran liegen, daß uns zunehmend bewusst wird, dass unsere Zeit nicht unbegrenzt ist und das wir wirklich älter werden. Wie dem auch sei, Psalm 31 Vers 16 sagt "Meine Zeit seht in deinen Händen" und so können wir getrost und dankbar für das Leben sein, das so voller Ereignisse ist.
Wir wollen euch mit einem Rückblick auf 2013 an diesem Leben teilhaben lassen.

Liebe ist das Licht, das auch in dunklen Zeiten nicht erlischt

Kinderheim
Mit vollem Einsatz konnten Wolfgang und Thomas zusammen mit einem einheimischen Arbeiter das im September 2012 erworbene Kinderheimgelände in Santa Cruz in einen passablen Zustand versetzten. Nach längerem "hin und her" wegen der richtigen Grundstücksgrenze hatte sich der Bau der Umzäunung verzögert, konnte aber im März begonnen und im August vollendet werden. Zu einem Höhepunkt wurde ein Mittagessen, zu dem die Gemeinde im Juni auf das Gelände einlud. Die große Besucherzahl zeugte von Interesse der Gemeindemitglieder und ließ uns Hoffnung für einen baldigen Start schöpfen. Es fanden, wenn auch spärlich, Sitzungen statt, in denen wir zusammen mit erst einer, dann mit zwei Architektinnen über den Bauplänen brüteten. Allerdings kam der Entscheidungsprozess in der zweiten Jahreshälfte ins Stocken und spätestens Ende November erkannten wir, daß der ersehnte Baubeginn erst 2014 sein wird.

Jungs
Im Februar konnten die Jungs mit Delina in eine neue Bleibe innerhalb von Santa Cruz umziehen, nachdem die vorherige Wohnung vom Vermieter gekündigt wurde. Im Laufe des Jahres verkleinerte sich die Gruppe auf Darwin, Juan Carlos und Miguel. Die Brüder Roger und Diego wählten ein von uns unabhängiges Leben. Uns freute, daß Juan Carlos im November das Fachabitur erreichte und guten Mutes 2014 ein Studium beginnen will. Darwin begann im März ein Studium zum Physioterapeut. Erst nach drei Monaten gab er zu nur die ersten drei Tage in die Vorlesungen gegangen zu sein. Persönliche Überschätzung sowie die Diskrepanz zwischen Wunschwelt und der Realität trafen ihn hart. Nun arbeitet er bei einer Baufirma und freut sich Geld zu verdienen. Antonio wohnte ein paar Monate bei seiner Mutter zog aber im letzten Quartal des Jahres wieder zu Delina zurück. Er erreichte gute Fortschritte in seinem Bio/Chemie Studium. Delina war mit ihrem geringen Körpergewicht besonders im tropischen Winter (auf der Südhalbkugel zwischen Mai und Juli) gesundheitlich sehr angeschlagen und brauchte nach einer langen Krankheitsphase eine zwei monatige Auszeit. Darwin und Juan Carlos konnten sich, mit Einkaufhilfe, selbst versorgen, Miguel nahmen wir trotz super enger Wohnverhältnisse in dieser Zeit zu uns.

Gemeinde Santa Cruz
Im Jahr 1998 wurden wir von der "Primera Iglesia Bautista" zur Mitarbeit im Kinderheim, Landwirtschaft sowie Gemeindeaufbau in Los Chacos berufen. Damals hatte die Gemeinde in Santa Cruz rund 650 Mitglieder. Durch den Dienst mit seinen Verpflichtungen und das Leben auf dem Land, 1,5 Stunden nördlich der Stadt, haben wir nur als "Besucher" am Gemeindeleben in Santa Cruz teilnehmen können. Seitdem wir nun in der Stadt wohnen hat sich das grundlegend geändert. Inzwischen ist die Gemeinde auf über 10.000 Mitglieder gewachsen und hat ihre ganz eigene Struktur. Alle Ämter hängen unweigerlich mit der Zahl der Hauskreiszellen zusammen. Hauszellenleiter wird man durch sein eigenes evangelistisches Geschick. Dorothea leitet eine Zellgruppe, erst am neuen Kinderheimstandort, nun bei uns Zuhause. Wolfgang tat sich bisher schwer mit einer eigenen Gruppe, er möchte diese nun nach unserem Umzug in unser eigenes Haus beginnen. Wir selbst sind Teilnehmer je einer Zellgruppe und Wolfgang ist als Schlagzeuger festes Mitglied in der Anbetungsgruppe. Diese besteht aus etwa 35 Sängern und Musikern, die jeweils die zahlreichen Wochenendgottesdienste und andere Events musikalisch "versorgen".

Unsere Familie
Besonders froh sind wir über das erfolgreiche Ausbildungsjahr unserer beiden Kinder: Ann-Kathrin hat das schwierige erste Jahr Zahnmedizin mit Auszeichnung geschafft und Thomas konnte ein Lehrjahr als Elektriker an einem Institut abschließen. Im Juli konnten wir mit unseren eigenen Ersparnissen ein bezahlbares Haus am Stadtrand von Santa Cruz kaufen. Durch die "Flaute" in Sachen Kinderheim war es für Wolfgang und Thomas möglich die Erweiterung bzw Renovierungsarbeiten in viel Eigenarbeit voranzutreiben. Der Umzug ist für die Tage um den Jahreswechsel geplant, und wir freuen uns sehr auf ewas größeren Wohnraum mit angrenzenden Garten.

Anfang September wurde unser parkendes Auto in der Mittagszeit aufgebrochen und ausgeraubt. Neben dem materiellen Schaden hat uns vor allem der Datenverlust wegen der gestohlenen PCs getroffen. Das Gefühl, in einer als sicher eingeschätzten Umgebung bestohlen worden zu sein, und das daraus resultierende Misstrauen, schwingt immer noch in uns nach. Ein Höhepunkt durften wir im Oktober / November erleben: während unsere Kinder eifrig mit ihren Abschlussprüfungen beschäftigt waren, flogen wir nach Deutschland um unsere Eltern, einige Freunde sowie die Gemeinden in Düsseldorf und Karlsruhe zu besuchen. Den Abschluss dieser erlebnissreichen, von Herbstwetter und den wunderschönen Farben begleiteten Zeit, bildete die Hochzeit von Dorotheas Patenkind Joachim.

Im Dezember verbrachten wir als Familie eine schöne Urlaubswoche. Wie schon letztes Jahr steuerten wir ein mit dem Auto erreichbares Ziel an. Freunde haben uns den Ferienort "Bonito" im Nachbarand Brasilien vorgeschlagen: eine neu geteerte Verbindungsstraße durch den südwesten Boliviens zur Grenzstadt Puerto Suarez erlaubt es in nur sechs Stunden den brasilianischen Bundesstaat "Mato Grosso do Sul" (so groß wie die BRD) zu erreichen und nach weiteren vier Stunden ist man im tropischen Städchen "Bonito". Dort gibt es ein hervorragend organisiertes Angebot für Touristen, die die glasklaren Bäche im Dschungel mit ihrem hohem Fischbestand, die vielen Wasserfälle, die Höhlen und andere Atraktionen erleben möchten.

Aussicht auf 2014
Unser größter Wunsch bleibt der Baubeginn des neuen Kinderheims. Die Baupläne versprechen Großes und es ist von Seiten der Gemeindeleitung festgelegt, daß wir die zukünftigen Heimleiter sein sollen. Bereits in der Bauphase wird Wolfgang eine wichtige Rolle spielen, wenn es um die Bauaufsicht und die Materialbeschaffung geht. Allerdings befinden wir uns in einem Dilema: der Verkauf des Kinderheimgeländes in Los Chacos liegt nun zweieinhalb Jahre zurück. Wir nahmen an, daß es zügig mit einem Neuanfang in Santa Cruz los geht. Eng daran war ja auch unsere Wohnsituation geknüpft. Turnusgemäß wären wir bereits 2013 zu einem Heimatdienst verpflichtet gewesen, den haben wir aber aus familiären Gründen aufgeschoben. Während unser Spendeneingang bei der VDM kontinuierlich sinkt, sind wir immer dringender aufgefordert einen Heimatdienst zu machen. Nun verstreicht kostbare Zeit mit dem Warten auf die Erfüllung der Versprechen der Gemeinde bezüglich des Neustarts und so kollidieren unter Umständen unser geplanter Heimatdienst mit dem Baubeginn. Es ist uns wichtig, unsere Freunde und Geber über das anstehende Projekt und unsere Aufgabe darin zu informieren. Wir haben nach 18 Jahren als Missionare erstmalig ein Negativsaldo bei der VDM.



Folgende Pläne bereiten wir vor unserem Herrn aus:
Thomas möchte Anfang September im Schloß Unteröwisheim, CVJMLebenshaus ein FSJ machen. Derzeit läuft seine Bewerbung dafür. Danach will er in Deutschland eine Ausbildung als Elektriker beginnen. Ann-Kathrin wird weiterhin in Bolivien studieren, und damit sie nicht so lange alleine in Bolivien bleiben muss, würden wir ab Juli unseren Heimatdienst antreten, Thomas dann Mitte August in Deutschland eintreffen und Ann-Kathrin zur geplanten 80 Jahrfeier von Wolfgangs Mutter Ende September zu einer Steppvisite ebenfalls für drei Wochen nach Deutschland reisen. Insgesamt wollen wir den Heimatdienst kurz halten, nicht länger als vier Monate. Das benötigt eine gute Planung im Vorfeld. Es wird also wieder ein spannendes Jahr werden.

Wir wünschen Euch allen ein gesegnetes neues Jahr 2014.
"Bereitet dem herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig." Jesaja 40, 3 + 10

Nehmt die Gelegenheit wahr und schaut euch das Bilderaum an, dort gibt es jeden Monat eine neue Seite.

Gottes reichen Segen.
Eure Dorothea und Wolfgang mit Ann-Kathrin und Thomas

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