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Dorothea & Wolfgang Landes Hogar de Niños "Wayne Walker" |
April 2011 |
Los Chacos, Santa Cruz - Bolivien |
Infobrief April 2011 |
Liebe Freunde! Fünf Tage nach ihrem 18. Geburtstag brach unsere Tochter Ann-Kathrin Mitte März ihre Zelte in Deutschland ab um in Bolivien ein neues Leben zu beginnen.
Am 9. Abril gab sie ihrer großen Liebe Adolfo Apodaca vor dem Standesbeamten das „Ja“ Wort. Derzeit leben sie in einem gemieteten Zimmer in Santa Cruz, da das Haus, welches
Adolfo gerade baut, noch nicht ganz fertig ist. Viele unserer Freunde wissen, daß wir als Eltern mit dieser Entscheidung aus vielfachen Gründen nicht einverstanden waren.
Die Auseinandersetzung mit Ann-Kathrins Wünschen und Lebensvorstellungen prallten bei uns die letzten zwei Jahre immer wieder auf Unverständniss und provozierten viel
innere Not. Gespräche, Ratschläge und Appelle, auch von verschiedenen anderen Personen konnte ihre Sehnsucht nach einem Leben in Bolivien an der Seite dieses Mannes nicht
übertönen. Sie hat Kämpfergeist bewiesen, eine Gabe, die sie sicher auch weiterhin einzusetzen hat.
(Zitiert aus "Lebensmitte als geistliche Aufgabe, Amselm Grün, Vier-Türme Verlag 2008, ISBN 978-3-87868-128-1) Bezüglich unserer Tochter haben wir beschlossen Frieden mit der Situation zu schließen. Wir gewinnen nichts dabei wenn wir uns grämen. So hat Wolfgang während seiner Rede an der standesamtlichen Feier öffentlich Vergebung ausgesprochen, mit dem Hinweiß, daß es jetzt darauf ankomme „Taten“ zu sehen. Der Worte und Versprechungen sind viele gesagt worden, nun wollen wir auf den Herrn vertrauen, daß er Gnade und Gelingen schenken möge. Natürlich befehlen wir das junge Paar auch euren Gebeten an. Wer den Beiden eine Starthilfe zukommen lassen will darf dies gerne tun: Ann-Kathrin Landes, Sparkasse Karlsruhe, BLZ 660 501 01, Konto 102 063 9058. Thomas ist gerade dabei mit Volldampf die 8. Klasse zu beenden. Daß Dorothea dabei als Lehrerin genausoviel lernt wie er, ist ein willkommener Nebeneffekt. Im März konnte Thomas mit der Abschlußprüfung erfolgreich die einjährige Grundausbildung zum Automechaniker in Montero abschließen. Dieses Jahr hat ihm enorm gut getan, er hat an Selbstbewußtsein gewonnen und ist innerlich sowie äußerlich recht gewachsen. Wir hoffen darauf im September einen Lernhelfer für die 9te Klasse Hauptschule bei uns begrüßen zu dürfen. Bitte hört Euch um, denn bis jetzt haben wir noch keinen Lernhelfer in Aussicht!
Florentino der mit Thomas zusammen die Ausbildung in Montero besuchte, versuchte erst gar nicht die Anschlußprüfung zu schaffen. Überzeugt, daß er durchfallen würde, und zu faul zum lernen, sprang er vorher ab. Wohl aber hat er handwerkliches Geschick bewießen, denn in der Milchwirtschaft konnte er schon einige kompliziertere Reperaturen meistern. Florentino hat nun die Möglichkeit bekommen in Santa Cruz in einer hochmodernen Hydraulik Werkstatt sein Wissen zu vertiefen. Wir hoffen, daß er den Arbeitsanforderungen stand hält und die Chance für sein Leben nutzen kann.
Hat sich wieder einiges an Dreistigkeiten erlaubt. In einer super aufdringlichen Art und Weise giert er nun unserer Erzieherin hinter her. Klaut ihre Unterhosen und zieht sie sich an, legt sich während der Mittagspause unter ihr Bett, ritzt die Moskitonetzte an ihrem Fenster auf um hereinzuspäen, klaut usw. Sein Sexualtieb geht so oft mit ihm durch, daß kein Gaul, keine Kuh und kein Hund vor ihm sicher sind. Die Schmerzgrenze unseres Heimpersonals ist erreicht, es ist wirklich für alle eine nicht mehr auszuhaltende Zumutung. Und so warten alle eigentlich nur noch auf den Tag X andem er ausziehen kann. Wolfgang hat im Zusammenhang des Baus von 2 Arbeiterwohnungen auch für Angelo eine extra „Swuite“ errichten lassen. Eine Zelle mit Waschbecken und Toilette im hinteren Teil unseres Geländes. Ein Arbeiter der Landwirtschaft will die Verantwortung für ihn übernehmen, d.h. seine Frau wird ihm das Essen kochen, und der Arbeiter sorgt dafür daß er Ordungsgemäß nachts unter Schloß und Riegel kommt. Uns ist natürlich bewußt daß dies keine Glanzlösung ist, aber immerhin, es ist eine Lösung! Externe Darwin ist gerade noch beim Militär in Guarayos (Gegend im nördlichen Tiefland) stationiert und langweilt sich. Er wird seinen Dienst im Juni hinter sich gebracht haben und möchte dann auf jeden Fall in Santa Cruz studieren. Juan Carlos und Jose gehen weiterhin auf das technisches Wirtschaftsgymnasium in Santa Cruz. Beide arbeiten halbtags in der Gemeinde Santa Cruz in dem sie den Hausmeister in seinen vielfältigen Putzaufgaben unterstützen. Carlos und Antonio haben sich bei ihrer Mutter eingelebt. Antonio hatte leider den ersten Anlauf der Aufnahmeprüfung für die Universität nicht geschafft. Nun nimmt er an einem Vorbereitungsprogramm teil, um in Juni einen neuen Versuch zu starten. Sowie sie Zeit haben kommen die „Stadtjungs“ zu Besuch, welches eine willkommene Abwechslung für sie ist. Marianella ist mit Richard, ihrem Mann und ihren beiden Kindern Analena und Jose zu uns nach Los Chacos gezogen. Derzeit arbeitet Richard bei uns im Milchbetrieb. Schade daß er mit seinem Verhalten (trinken, lügen, übel reden) für unsere Heimjungs eher zum negativen Vorbild geworden ist. Über den Verbleib von Jessica wissen wir leider nichts. Auch haben wir schon Jahre nichts mehr von Fernando, Juan und Pedro gehört. Marcelo lebt gerade bei einer Familie im Dorf und geht hier zur Dorfschule.
Mit Überzeugung und Liebe macht Dorothea weiterhin die Kinderarbeit im Nachbardorf La Esperanza. Es hat sich einen festen Stamm von ca 20 Kindern gebildet der mit Freude dabei ist und so haben wir immer viel Spaß miteinander. Abends dann versammeln sich derzeit 6-8 Frauen bei uns im Haus. Wolfgang hält seine Männerzellgruppe eher sporatisch ab, da sie viel mehr abhängig ist von den Arbeitsabläufen der Landwirtschaft sowie der allgemeinen Betriebsstimmung. Sonstiges Daß Dorothea eine neue kreative Ader in sich entdeckt und dies im letzten halben Jahr mit schönen Resultaten umgesetzt hat weiß villeicht der ein oder andere über Facebook. Banner und Fahnen nähen, in glitzernden Stoffen, den Namen unseres Herrn groß machen, das treibt sie an. So sind die Banner: „Der Löwe- das Lamm“ im Oktober/November sowie „Jesaja 61,1-3“ im Januar/ Februar entstanden. Drei Banner mit den Namen Gottes, Jesuha, und Heiliger Geist waren eine Auftragsarbeit für eine andere Gemeinde. In Santa Cruz werden viele verschiedene Banner in besonderen Gottesdiensten oder Kongressen präsentiert. Die zwölf Banner der zwölf Stämmen Israels zu nähen wird eine zukünftige Aufgabe sein. Wer sich allgemein für dieses Thema interessiert kann gerne sich unter www.maranatha-banner.de informieren. Ganz herzliche Grüße aus Bolivien und bis wir uns wieder-sehen oder wieder-lesen oder wieder-hören Gott befohlen. Dorothea & Wolfgang mit Thomas
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