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Liebe Freunde!
Wir sind Missionare...
Seit nun schon sechs Jahren schmückt uns
diese Beruf(ung)s Bezeichnung. Je länger, je mehr sind wir auch stolz darauf! Doch das
war nicht immer so. Was anfänglich recht zaghaft und unsicher anfing, gewann erst mit der
Zeit an Profil. Und wir sind längst nicht fertig. Missionar das ist man eben
nicht mit der Unterschrift des Arbeitsvertrages der Missionsgesellschaft.
Missionar ist keine Berufsbezeichnung, sondern ein Lebensstil, ein
Lebensmotto; ist Lebensinhalt und Lebensziel! Wir mußten erst unseren Platz suchen,
Illusionen aufgeben, unsere Identität neu definieren, unsere Aufgabe finden. Das war
nicht einfach und das war nicht immer leicht. Manch`schlaflose Nacht und einige Tränen
sind bei diesen göttlichen Korrekturen und Veränderungsanweisungen geflossen. Doch wir
sind stolz darauf Missionare zu sein, eben weil Gottes Korrekturen uns erreichen,
verändern und uns umgestalten. Weil wir Gott nicht egal sind und alles dazu dient daß
wir IHM ähnlicher werden. Wir sind gerne Missionare, weil wir Gott nicht vom Hörensagen
anderer erleben, sondern weil Gott mit uns Geschichte schreibt. Wir sind stolz Missionare
zu sein, weil Gottes sehnlichster Wunsch zu unserem Auftrag geworden ist. Weil Gott uns
für fähig erklärt hat, diesen Auftrag auch nach Seinen Bedingungen ausführen zu
können. Wir haben einen Gott, auf den wir uns verlassen können, der treu und gerecht
ist, der aus unserem Minus ein Plus macht, der unsere Unfähigkeit und Schwachheit
benutzt, um Wunder zu vollbringen. Der uns reich beschenkt und segnet und wir in Ihm einen
treuen, beschützenden, liebenden Vater erleben dürfen. Wir sind stolz Missionare zu
sein, weil wir lernen unsere Schätze nicht auf Erden, sondern im Himmel zu sammeln, wir
aber gerade deswegen umso mehr und intensiver alle Schätze in unserem jetzigen Leben
genießen dürfen. |
...in Bolivien
Südamerika: 8,2 Millionen Einwohner, davon 38% auf
dem Land lebend, der Rest in Städten. Santa Cruz ist mit 1.115.000 Einwohnern die
größte Stadt. Bolivien ist das ärmste Land in Südamerika, jedoch führend in
Korruption und Kokaherstellung. Bolivien, ein Land voller Gegensätze, wo Recht und
Unrecht schnell verdreht werden, wo für viele der Überlebenskampf tägliche Realität
ist. Bolivien, ein Land reich an Bodenschätzen, Silber, Kupfer und Gas, allerdings über
Jahrhunderte ausgebeutet und geknechtet. Der Katholizismus hat sich mit dem Urglaube der
Indios vermischt, daraus ist ein seltsames Coctail aus Marieenverehrung, Opferkulte für
Pacha-Mama (Mutter Erde), Prozessionen und Selbstkasteiung entstanden. Die Bevölkerung
hier in unserem Dorf Los Chacos ist sehr religiös. Für uns ein guter Anknüpfungspunkt
die freimachende Botschaft von Jesus zu verkünden.
"Gemeindebau"
So feierten wir am Sonntag, den 21. Oktober unser
erstes Gemeindefest. Was vor zwei Jahren mit fünf Erwachsenen anfing, ist nun schon zu
einer netten, kleinen Schar angewachsen. Die kleine Kapelle war gefüllt mit
Gemeindegliedern und Freunde der Gemeinde. Nach einem ansprechenden, fröhlichen
Gottesdienst wurde zum Spanferkelessen geladen. Die freimachende Botschaft von Jesus
verändert Menschen, das konnten wir an diesem Fest spüren. Fröhlichkeit und
Herzlichkeit haben ihren Platz und die sonst eher eingeschüchterten Menschen tauen auf,
werden offen und neugierig. So dürfen wir in allen unseren Gemeindegruppen Wachstum
erleben:
Unter der Leitung von Dorothea trifft sich die
Zellgruppe der Frauen mit inzwischen 10-15 Teilnehmer, die Zellgruppe der 7-10jährigen
Mädchen mit bis zu 20 Teilnehmer und die Gruppe der Kleinkinder (zwischen 15-30 Kinder) .
Unter Karin Pohls Obhut treffen sich ca. 10 Teenagermädchen. Stefan Pohl gestaltet die
Frühgebetsgruppe, sowie die Zellgruppen der ca. 10 Teenagerjungen sowie die der Männer.
Wir haben mittlerweile drei Leiterschaftskurse mit je 6-8 Teilnehmern, deren Betreuung wir
uns teilen. Ebenso gestalten wir die sonntäglichen Abendgottesdienste im Team. Zum Team
gehören auch Mäggi und Miguel, die an den Wochenenden aus Santa Cruz kommen und uns in
unseren Gemeindeaktivitäten unterstützen. Der wöchentliche Gitarrenkurs den Miguel
anbietet, bildet ein kleiner, aber nicht unwichtiger Baustein in all unseren
Gemeindebau aktivitäten. Übrigens werden die beiden am 29. Dezember bei uns ihre
Hochzeit feiern, ein großes Fest, zudem auch ca. 15 Personen aus Deutschland erwartet
werden.
"Kinderheim"
14 Kinder haben ein neues Zuhause gefunden. Karin und
Stefan Pohl sind als Ersatzeltern für die Kinder verantwortlich und mit vier
einheimischen Helfern versorgen sie die Kinder an Leib, Seele und Geist. Zehn der Kinder
gehen in die Dorfschule. Angelo und Miguel bekommen, da beide geistig behindert sind,
soweit wie möglich zuhause Einzelförderung. Bei einer öffentlichen Übergabe von
Kleiderspenden in Santa Cruz wurde diese Arbeit an den Kindern mit ihrer Führung, Liebe
und Management als Modellbeispiel gelobt.
Wolfgangs neuester Beitrag zum Wohlergehen der Kinder (und der Erwachsenen) ist ein 27m
langes, 17m breites und durchschnittlich 1,5m tiefes Schwimmbecken. Da wir bei
Temperaturen von 28-32 Grad fast 3/4tel vom Jahr schwüle Hitze zu ertragen haben, ist
diese Bademöglichkeit eher eine Notwendigkeit als die Erfüllung eines langen Traumes!
Unter Jubeln wurde der Pool in Besitz genommen und nun tummeln sich bei
heißem Wetter nicht nur die Kinder, sondern auch die Dorfjugend, sowie die Erwachsenen in
den Fluten..... .
Immer wieder haben wir freiwillige Helfer, die
gerne ihre Zeit und Energie für einige Monate zur Verfügung stellen. Derzeit hilft Silke
Strotbek überall da mit, wo Not an Mann ist. Seit 5. August ist auch
Dorotheas Schwester Beate Sautter bei uns und mit Dorothea zusammen bilden die drei ein
gutes Schulteam. D.h. Beate begleitet Ann-Kathrin in der 3ten, und Laura Pohl in der 2ten
Klasse. Silke und Dorothea teilen sich die Unterrichtsbegleitung von Thomas und Timo Pohl
in der 1ten Klasse. Das erste Schulquartal konnte schon bewältigt werden und wir sind
froh um die Deutsche Schule in Los Chacos! Ab März 2002 wäre ein
Voluntärplatz frei, da Silke dann wieder nach Deutschland zurückfliegt.
"Milchviehwirtschaft"
Was recht mickrig begonnen hat, ist nach 2,5 Jahren
erstaunlich gewachsen. Aus den einst 90 Litern Milch pro Monat sind 350 Liter geworden,
die nötigen Verbesserungen wurden getätigt, z.B. eine Melkmaschine installiert, einen
neuen Futterstand gebaut, es wird künstliche besamt und 50 Hektar Land bearbeitet.
Wolfgang, als Hauptverantwortlicher dieses technischen Zweiges, hat vielerlei Dinge zu
beachten und wird nicht nur als Chef geschätzt, sondern auch oftmals als Ratgeber und
Seelsorger in Anspruch genommen, besonders von seinen eigenen Mitarbeitern. Das tropische
Klima, ungünstige Wetterverhältnisse und die Unzulänglichkeiten des Landes lassen aber
immer wieder Lücken aufklaffen und verursachen auch Rückschläge. So geht die
Landwirtschaft zwei Schritte voran und einen wieder zurück. Das erklärte Ziel, mit der
Landwirtschaft das Kinderheim zumindest teilweise mit zu finanzieren, ist nach wie vor
realistisch und in mittelfristiger Zeit auch erreichbar. Bis dahin muß das Heim 100% aus
Spenden von Deutschland und von der hiesigen Baptistengemeinde getragen werden.
Zum Schluß
Bleibt uns noch all unseren Rundbrieflesern ein DICKES
DANKESCHÖN auszusprechen:
DANKE für das Interesse an unserer Arbeit (daß die Briefe nicht ungelesen in den
Papierkorb wandern..) DANKE für alle GEBETE, DANKE für alles weitersagen und Publik
machen unserer Arbeit. DANKE für alle finanzielle Unterstützung! DANKE auch für all die
kreativen Ideen, um für unsere Arbeit Geld zu sammeln. Besonders nennen möchten wir
Rainer & Heike Zilly, (Kreativargentur Remchingen), die mit ihrem bombastischen 10
jährigen Jubiläumsfest des Zilly Design einen großen Beitrag geleistet haben. (Ihr seid
super!!) Zu nennen sind auch Sascha Alpers und Simon Hartmann die in Berghausen während
einer Schülerbibelwoche ein LIVE Interview nicht gescheut haben und so Bolivien für
manchem Schüler greifbar nahe gebracht haben. (Eine tolle Idee!). Oder Martha Speck
(Düsseldorf), die den Verdienst für das Nähen eines Brautkleides uns zukommen ließ.
(Herzlichen Dank!)
Wir sind von Herzen froh und dankbar, daß Gott immer wieder Menschenherzen bewegt damit
sie über ihren eigenen Tellerrand schauen, sich für Mission interessieren, keine Zeit
und Energie scheuen und mit kreativen Ideen, Gebeten und Gaben ihren Beitrag zur Mission
leisten. An ALLE ein ganz herzliches D A N K E S C H Ö N!
Mit folgenden Bibelworten aus Sprüche 3, 5
verabschieden wir uns mit dem Bewußtsein, daß all unser Tun und Gelingen nicht aus
unserer eigenen Kraft heraus kommt sondern wir voll und ganz von Gottes Wirken in uns
abhängig sind:
Verlass dich auf den Herrn
von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand sondern gedenke an ihn in
allen deinen Werken, so wird er dich recht führen.
Wir wünschen Euch von Herzen eine gute und nicht
allzu stressige Weihnachtszeit.
Daß es Euch nicht so geht wie dem Autor des folgenden Zitates:
In der Weihnachtszeit hetzen wir von Besinnung zu Besinnung!
Seid herzlich gegrüßt von
Gebetsanliegen |