Dorothea & Wolfgang Landes
Hogar de Niños
"Wayne Walker"

Oktober 2001

Los Chacos, Santa Cruz - Bolivien

Infobrief November 2001


März 02


Juni 01

Liebe Freunde!

”Wir sind Missionare...”

Seit nun schon sechs Jahren ”schmückt” uns diese Beruf(ung)s Bezeichnung. Je länger, je mehr sind wir auch stolz darauf! Doch das war nicht immer so. Was anfänglich recht zaghaft und unsicher anfing, gewann erst mit der Zeit an Profil. Und wir sind längst nicht fertig. ”Missionar” das ist man eben nicht mit der Unterschrift des Arbeitsvertrages der Missionsgesellschaft. “Missionar” ist keine Berufsbezeichnung, sondern ein Lebensstil, ein Lebensmotto; ist Lebensinhalt und Lebensziel! Wir mußten erst unseren Platz suchen, Illusionen aufgeben, unsere Identität neu definieren, unsere Aufgabe finden. Das war nicht einfach und das war nicht immer leicht. Manch`schlaflose Nacht und einige Tränen sind bei diesen göttlichen Korrekturen und Veränderungsanweisungen geflossen. Doch wir sind stolz darauf Missionare zu sein, eben weil Gottes Korrekturen uns erreichen, verändern und uns umgestalten. Weil wir Gott nicht egal sind und alles dazu dient daß wir IHM ähnlicher werden. Wir sind gerne Missionare, weil wir Gott nicht vom Hörensagen anderer erleben, sondern weil Gott mit uns Geschichte schreibt. Wir sind stolz Missionare zu sein, weil Gottes sehnlichster Wunsch zu unserem Auftrag geworden ist. Weil Gott uns für fähig erklärt hat, diesen Auftrag auch nach Seinen Bedingungen ausführen zu können. Wir haben einen Gott, auf den wir uns verlassen können, der treu und gerecht ist, der aus unserem Minus ein Plus macht, der unsere Unfähigkeit und Schwachheit benutzt, um Wunder zu vollbringen. Der uns reich beschenkt und segnet und wir in Ihm einen treuen, beschützenden, liebenden Vater erleben dürfen. Wir sind stolz Missionare zu sein, weil wir lernen unsere Schätze nicht auf Erden, sondern im Himmel zu sammeln, wir aber gerade deswegen umso mehr und intensiver alle Schätze in unserem jetzigen Leben genießen dürfen.

”...in Bolivien”
Südamerika: 8,2 Millionen Einwohner, davon 38% auf dem Land lebend, der Rest in Städten. Santa Cruz ist mit 1.115.000 Einwohnern die größte Stadt. Bolivien ist das ärmste Land in Südamerika, jedoch führend in Korruption und Kokaherstellung. Bolivien, ein Land voller Gegensätze, wo Recht und Unrecht schnell verdreht werden, wo für viele der Überlebenskampf tägliche Realität ist. Bolivien, ein Land reich an Bodenschätzen, Silber, Kupfer und Gas, allerdings über Jahrhunderte ausgebeutet und geknechtet. Der Katholizismus hat sich mit dem Urglaube der Indios vermischt, daraus ist ein seltsames Coctail aus Marieenverehrung, Opferkulte für Pacha-Mama (Mutter Erde), Prozessionen und Selbstkasteiung entstanden. Die Bevölkerung hier in unserem Dorf Los Chacos ist sehr religiös. Für uns ein guter Anknüpfungspunkt die freimachende Botschaft von Jesus zu verkünden.



"Gemeindebau"

So feierten wir am Sonntag, den 21. Oktober unser erstes Gemeindefest. Was vor zwei Jahren mit fünf Erwachsenen anfing, ist nun schon zu einer netten, kleinen Schar angewachsen. Die kleine Kapelle war gefüllt mit Gemeindegliedern und Freunde der Gemeinde. Nach einem ansprechenden, fröhlichen Gottesdienst wurde zum Spanferkelessen geladen. Die freimachende Botschaft von Jesus verändert Menschen, das konnten wir an diesem Fest spüren. Fröhlichkeit und Herzlichkeit haben ihren Platz und die sonst eher eingeschüchterten Menschen tauen auf, werden offen und neugierig. So dürfen wir in allen unseren Gemeindegruppen Wachstum erleben:

Unter der Leitung von Dorothea trifft sich die Zellgruppe der Frauen mit inzwischen 10-15 Teilnehmer, die Zellgruppe der 7-10jährigen Mädchen mit bis zu 20 Teilnehmer und die Gruppe der Kleinkinder (zwischen 15-30 Kinder) . Unter Karin Pohls Obhut treffen sich ca. 10 Teenagermädchen. Stefan Pohl gestaltet die Frühgebetsgruppe, sowie die Zellgruppen der ca. 10 Teenagerjungen sowie die der Männer. Wir haben mittlerweile drei Leiterschaftskurse mit je 6-8 Teilnehmern, deren Betreuung wir uns teilen. Ebenso gestalten wir die sonntäglichen Abendgottesdienste im Team. Zum Team gehören auch Mäggi und Miguel, die an den Wochenenden aus Santa Cruz kommen und uns in unseren Gemeindeaktivitäten unterstützen. Der wöchentliche Gitarrenkurs den Miguel anbietet, bildet ein kleiner, aber nicht unwichtiger Baustein in all unseren Gemeindebau– aktivitäten. Übrigens werden die beiden am 29. Dezember bei uns ihre Hochzeit feiern, ein großes Fest, zudem auch ca. 15 Personen aus Deutschland erwartet werden.

"Kinderheim"

14 Kinder haben ein neues Zuhause gefunden. Karin und Stefan Pohl sind als Ersatzeltern für die Kinder verantwortlich und mit vier einheimischen Helfern versorgen sie die Kinder an Leib, Seele und Geist. Zehn der Kinder gehen in die Dorfschule. Angelo und Miguel bekommen, da beide geistig behindert sind, soweit wie möglich zuhause Einzelförderung. Bei einer öffentlichen Übergabe von Kleiderspenden in Santa Cruz wurde diese Arbeit an den Kindern mit ihrer Führung, Liebe und Management als Modellbeispiel gelobt.
Wolfgangs neuester Beitrag zum Wohlergehen der Kinder (und der Erwachsenen) ist ein 27m langes, 17m breites und durchschnittlich 1,5m tiefes Schwimmbecken. Da wir bei Temperaturen von 28-32 Grad fast 3/4tel vom Jahr schwüle Hitze zu ertragen haben, ist diese Bademöglichkeit eher eine Notwendigkeit als die Erfüllung eines langen Traumes! Unter Jubeln wurde der ”Pool” in Besitz genommen und nun tummeln sich bei heißem Wetter nicht nur die Kinder, sondern auch die Dorfjugend, sowie die Erwachsenen in den Fluten..... .

Immer wieder haben wir freiwillige Helfer, die gerne ihre Zeit und Energie für einige Monate zur Verfügung stellen. Derzeit hilft Silke Strotbek überall da mit, wo ”Not an Mann” ist. Seit 5. August ist auch Dorotheas Schwester Beate Sautter bei uns und mit Dorothea zusammen bilden die drei ein gutes Schulteam. D.h. Beate begleitet Ann-Kathrin in der 3ten, und Laura Pohl in der 2ten Klasse. Silke und Dorothea teilen sich die Unterrichtsbegleitung von Thomas und Timo Pohl in der 1ten Klasse. Das erste Schulquartal konnte schon bewältigt werden und wir sind froh um die ”Deutsche Schule” in Los Chacos! Ab März 2002 wäre ein Voluntärplatz frei, da Silke dann wieder nach Deutschland zurückfliegt.

"Milchviehwirtschaft"

Was recht mickrig begonnen hat, ist nach 2,5 Jahren erstaunlich gewachsen. Aus den einst 90 Litern Milch pro Monat sind 350 Liter geworden, die nötigen Verbesserungen wurden getätigt, z.B. eine Melkmaschine installiert, einen neuen Futterstand gebaut, es wird künstliche besamt und 50 Hektar Land bearbeitet. Wolfgang, als Hauptverantwortlicher dieses technischen Zweiges, hat vielerlei Dinge zu beachten und wird nicht nur als Chef geschätzt, sondern auch oftmals als Ratgeber und Seelsorger in Anspruch genommen, besonders von seinen eigenen Mitarbeitern. Das tropische Klima, ungünstige Wetterverhältnisse und die Unzulänglichkeiten des Landes lassen aber immer wieder Lücken aufklaffen und verursachen auch Rückschläge. So geht die Landwirtschaft zwei Schritte voran und einen wieder zurück. Das erklärte Ziel, mit der Landwirtschaft das Kinderheim zumindest teilweise mit zu finanzieren, ist nach wie vor realistisch und in mittelfristiger Zeit auch erreichbar. Bis dahin muß das Heim 100% aus Spenden von Deutschland und von der hiesigen Baptistengemeinde getragen werden.

Zum Schluß
Bleibt uns noch all unseren Rundbrieflesern ein DICKES DANKESCHÖN auszusprechen:
DANKE für das Interesse an unserer Arbeit (daß die Briefe nicht ungelesen in den Papierkorb wandern..) DANKE für alle GEBETE, DANKE für alles weitersagen und Publik machen unserer Arbeit. DANKE für alle finanzielle Unterstützung! DANKE auch für all die kreativen Ideen, um für unsere Arbeit Geld zu sammeln. Besonders nennen möchten wir Rainer & Heike Zilly, (Kreativargentur Remchingen), die mit ihrem bombastischen 10 jährigen Jubiläumsfest des Zilly Design einen großen Beitrag geleistet haben. (Ihr seid super!!) Zu nennen sind auch Sascha Alpers und Simon Hartmann die in Berghausen während einer Schülerbibelwoche ein LIVE Interview nicht gescheut haben und so Bolivien für manchem Schüler greifbar nahe gebracht haben. (Eine tolle Idee!). Oder Martha Speck (Düsseldorf), die den Verdienst für das Nähen eines Brautkleides uns zukommen ließ. (Herzlichen Dank!)
Wir sind von Herzen froh und dankbar, daß Gott immer wieder Menschenherzen bewegt damit sie über ihren eigenen Tellerrand schauen, sich für Mission interessieren, keine Zeit und Energie scheuen und mit kreativen Ideen, Gebeten und Gaben ihren Beitrag zur Mission leisten. An ALLE ein ganz herzliches D A N K E S C H Ö N!

Mit folgenden Bibelworten aus Sprüche 3, 5 verabschieden wir uns mit dem Bewußtsein, daß all unser Tun und Gelingen nicht aus unserer eigenen Kraft heraus kommt sondern wir voll und ganz von Gottes Wirken in uns abhängig sind:

“Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand sondern gedenke an ihn in allen deinen Werken, so wird er dich recht führen.”

Wir wünschen Euch von Herzen eine gute und nicht allzu stressige Weihnachtszeit.
Daß es Euch nicht so geht wie dem Autor des folgenden Zitates:
“ In der Weihnachtszeit hetzen wir von Besinnung zu Besinnung!”

Seid herzlich gegrüßt von
  

Gebetsanliegen

 


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