Dorothea & Wolfgang Landes
Hogar de Niños
"Wayne Walker"

August 2007

Los Chacos, Santa Cruz - Bolivien

Infobrief August 2007


Nov 07


Juni 07

Aus dem Inhalt: Milchpreis   Keine Vertretung   Lernhelfer   Heimleitung   Die Würfel sind gefallen   Gemeinde   Malprojekt   Es gäbe noch viel zu berichten

Kinderheim "Wayne Walker"

Liebe Freunde!

„Und der Friede Gottes, welcher höher ist denn alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christo Jesu!“  Philipper 4, 7

Es ist ein Geheimnis diesen Frieden Gottes im Herzen zu spüren. Und er übersteigt wirklich alle Vernunft, denn mit normalem Menschenverstand ist er längst nicht mehr erklärbar oder greifbar. Nein, wir haben keine leichte Zeit hinter uns, und nach unserem letzten Rundbrief bekamen wir viele mitfühlende Reaktionen. Danke dafür! Unser Fragen nach unserer Zukunft geht weiter. Die neusten Entwicklungen, von denen wir Euch im Verlauf dieses Briefes erzählen werden, sind spannende, erfreuliche und weniger erfreuliche. Interessant, gut, und befreiend dabei ist wirklich die Tatsache, daß wir diesen Frieden Gottes, der höher ist als alle Vernunft, in unseren Herzen spüren dürfen. ER hat alles unter Kontrolle, ER kennt unser Leben, ER hat einen Plan, und es ist wirklich wahr, daß alle Dinge denen zum Besten dienen, die IHN lieben. Das tun wir, und Gott weiß, daß unser größter Wunsch es ist IHM zu gefallen. Am 15. August 2007 feierten wir unseren Hochzeitstag. Zwanzig Jahre hat Gott uns durch alle Höhen und Tiefen hindurch getragen, geschützt, bewahrt, begleitet und uns immer wieder Seine Größe und Herrlichkeit sehen lassen. Dafür sind wir von Herzen dankbar.

20 ster Hochzeitstag.

Der Milchpreis ist gestiegen

Dankbar sind wir auch, daß der Milchpreis gestiegen ist. Somit können wir ab August monatlich 1.000,- U$ mehr in der Kasse haben, und obwohl natürlich auch die Futtermittelpreise steigen, ist das ein toller Schub nach Vorne. Unter unseren klimatischen Bedingungen wird Landwirtschaft immer schwierig bleiben. Wir sehen uns mal wieder einer ausgeprägten Trockenzeit ausgesetzt, welchen die Meteorologen als „Pendeleffekt“ auf die übermäßigen Regenfälle im Januar/ Februar deuten. Trotzdem ist Wolfgang guten Mutes. Nach acht Jahren können wir den Betrieb als konsolidiert bezeichnen, und die Früchte jahrelangen Einsatzes werden sichtbar. Der nächste Schritt wäre nun einen einheimischen Betriebsleiter einzuarbeiten. Genau hier aber spielt uns die südamerikanische Kultur ein Schnippchen. So sind wir selbst gespannt wie die Zukunft für die „Lecheria“ (Milchviehbetrieb) aussehen wird.

Bislang keine Vertretung gefunden

Für unseren bevorstehenden Heimatdienst haben wir bislang keine Vertretung gefunden. Der Betrieb kann aber über längeren Zeitraum auf keinen Fall alleine gelassen werden, und so ist es wahrscheinlich, daß sich unser Heimatdienst nach hinten verschiebt. Ganz im Klaren über den Zeitpunkt waren wir uns sowieso nicht, es scheint so, daß Gott uns  erstmal noch hier haben möchte. Trotzdem bitten wir ALLE LESER Augen und Ohren aufzusperren, um eventuellen Interessenten unsere Email Adresse weiter geben zu können: lechenbol@web.de

Lernhelfer

Am Freitag den 18. August haben wir Jessica und Sonja Dreyer vom Flughafen abgeholt. Beide werden die Schule unsere Kinder (9te und 6te Klasse) begleiten. Derzeit befinden sie sich in der Eingewöhnungsphase. Ein erster Stadtbesuch liegt hinter ihnen, seit gestern machen sie sich mit dem Schulsystem vertraut. Christoph Beckh und Katharina Eise haben wir am 17. Juli verabschiedet. Sie sind mit einem Koffer voller guter Erfahrungen und vielerlei Segen wieder nach Deutschland zurückgekehrt. DANKE für Euren Einsatz! Ihr wart toll!

Jessica und Sonja.

Heimleitung Sara Schäuble

Auch der Einsatz von Sara geht langsam zu Ende. Derzeit befindet sie sich mit einer Freundin auf Reisen. Sie hat das letzte halbe Jahr in einer bewundernswerten Art und Weise das Heim geführt. Klare Richtlinien gepaart mit liebevoller Führung der Kinder, regelmäßige Teamsitzungen mit den Angestellten sowie stetiger Austausch ließ für Alle das Zusammenarbeiten einfach werden. Eine besondere Herausforderung war Angelo, der vermehrt im letzten halben Jahr mit seinem unkontrolliertes Sexualverhalten, seinen Wutausbrüchen und Weglaufen alle in Atem hielt. Versuche, für Angelo einen angemessenen Heimplatz zu finden waren erfolglos, es gibt in ganz Santa Cruz kein Heim für solche Fälle. So bleibt uns nur noch eines: er wird mit Medikamenten soweit ruhiggestellt, daß er für die Umwelt keine Gefahr mehr darstellt. Und obwohl die anderen Kinder oft unter seinen Ausbrüchen litten, waren sie sehr froh als sie hörten, daß Angelo nun doch nicht verlegt wird. Eine Trennung mit weit größeren Auswirkungen steht den Kindern aber noch bevor.

Angelo in seinem neuen Zimmer

Die Würfel sind gefallen

Nach recht schwierigen Monaten der Unsicherheit und innerer Anspannung sind nun die Würfel gefallen: Karin und Stefan Pohl werden ihren Dienst in Bolivien beenden. Wie kam es dazu?

In unserem letzten zwei Rundbriefen informierten wir Euch, daß Fam. Pohl nach ihrem Heimatdienst nach Santa Cruz ziehen wollten, um dort eine Außenwohngruppe für die älteren Kinder zu öffnen, um sie ins Stadtleben zu integrieren. Dieser Idee wurde auch von Seiten der verantwortlichen Gemeinde in  Santa Cruz im Oktober 06 stattgegeben. Nun befinden wir uns hier auf südamerikanischem Boden, und wir haben in schon vielerlei Hinsicht erlebt, daß Entscheidungen auch gerne mal schnell revidiert werden. Da die Gemeinde Träger des Kinderheimes ist, wurde ihnen erst bei der Suche nach einem geeigneten Wohnhaus Mitte März klar, daß der mit einer Auslagerung verbundene finanzielle Mehraufwand eigentlich nicht getragen werden kann. Die Gemeinde bezahlt die laufenden Kosten des Heimes in Höhe von monatlich über 1.000,- Dollar, und da die schnell wachsende Gemeinde Pläne zum Bau eines neuen Gottesdienstgebäudes entwickelt hat, werden alle Ressourcen für dieses Ziel kanalisiert. Aus verschiedenen Gründen wollten aber Karin und Stefan nicht mehr nach Los Chacos zurück und so haben sie es vorgezogen ihren Dienst in Bolivien zu beenden. Was sich nun hier so kühl und sachlich anhört, ging leider mit Verletzungen bei allen Beteiligten einher, denn für die deutsche Kultur ist diese Um-entscheidung schwer nachzuvollziehen, unser südamerikanisches Umfeld hier kann wiederum einige Reaktionen, Handlungsweisen und Aussagen des von Familie Pohl nicht verstehen. Leidtragende sind natürlich die Kinder, die immer noch auf die Rückkehr von Mama und Papa warten. In dem verbleibenden Monat werden nun die Kinder mit Hilfe von zwei Psychologinnen auf die bevorstehende Trennung vorbereitet. Karin und Stefan werden im September noch einmal nach Los Chacos kommen um sich zu verabschieden und ihre persönlichen Dinge zu regeln. Es wäre schön wenn ihr besonders diese Zeit im Gebet mit begleiten würdet. Für uns, sowie für Sara, waren die letzten Monate nervenaufreibend und spannungsgeladen, sind wir doch auch in diesem ganzen Beziehungskomplex mit einbezogen. Wir empfinden uns zwischen den Stühlen, können beide Seiten verstehen und die Entwicklungen nachvollziehen. Da eine Zusammenarbeit unter gegebenen Umständen nicht mehr ratsam wäre ist diese Lösung nun für alle Beteiligten die Beste unter den Schlechten. Die Gemeinde Santa Cruz wird vorerst eine einheimische Heimleitung einstellen, doch hat sie schon signalisiert daß sie ein Deutsches Ehepaar für diese Aufgabe bevorzugen würden. Wir werden anläßlich der Einweihung des Missionskrankenhauses Diospi Suyana Ende August nach Peru reisen und dort auch die Möglichkeit haben mit Heinrich Finger, dem Missionsleiter der VDM, unsere Situation zu erörtern. DANKE für alle Gebete!

Mit Pastora Gladys Soruco bei den 60. Jubiläumsfeierlichkeiten der Gemeinde in Santa Cruz am 28. Juni 2007.

Gemeinde Los Chacos

Trotz all dieser Entwicklungen geht die Gemeindearbeit weiter. Am Sonntag werden wir eine Predigtreihe über das Buch Nehemia beenden. An 13 Sonntagen haben wir über den Wiederaufbau der Mauer Jerusalems und deren Einweihung nachgedacht. Faszinierend zu lesen wie der Leiter Nehemia ein ganzes Volk zu einer Vision animiert, und wie nach getaner Arbeit durch das Hören des Wort Gottes die Schutzmauer auch geistliche Bedeutung gewinnt. Dies mündet in ein Versprechen (Kapitel10), welches sozusagen das Resultat von aufrichtiger Reue und Sündenerkenntnis ist. Schöne Momente durften wir in den Gottesdiensten jeweils nach den Predigten erleben, wo uns Gott durch seinen Heiligen Geist ganz neu in Seine Abhängigkeit führte. Es bleibt unser Gebet, daß die Predigt des Wortes auf offene Ohren und in sensible Herzen fällt, und es nicht nur bei schönen Momenten bleibt. Das Wort Gottes muß den Alltag durchdringen und den Charakter des Menschen verändern, sonst bleibt alles nur hohle Worte.

Im Gottesdienst zum Geburtstag von Marianela.

Malprojekt

Wir arbeiten weiter, und durch Routine, Verbesserung der Maltechnik sowie des Stoffes werden unsere Produkte immer schöner! Ich habe mir sogar Seide aus Deutschland mitbringen lassen, so daß wir bald auch den Verkauf echter Seidenschals anpreisen können. Seit Beginn des Projektes bis heute konnten insgesamt 5.000,-  Dollar an die malenden und nähenden Frauen verteilt werden! Der Wunsch bei den Frauen ist groß daß dieses Projekt weiter läuft. Neben dem finanziellen Anreiz ist es für sie auch schön an einem Vormittag auf kreative Weise etwas Schönes herzustellen. Keine von ihnen hätte je gedacht daß sie zu so etwas fähig wären. Während der Kaffeepause wird ein Abreißzettel gelesen und immer miteinander gebetet. Die Hälfte der Frauen sind (noch) nicht gläubig, und so ist dieses Projekt einfach auch ein geniales Instrument Gottes um Menschenherzen zu erreichen und zu segnen. Bitte unterstützt dieses Projekt durch den Verkauf der Schals! Bei Gemeindefesten, Bazaren, in Vereinen oder im Freundeskreis gibt es viele Möglichkeiten sie anzubieten. Es wäre schön wenn sich freiwillige Verkäuferinnen finden würden! Die Schals schicke ich in 20er Paketen zu, das Geld der verkauften Schals wird auf mein Konto überwiesen, und die Übrig gebliebenen an meine Mutter geschickt. So ist der Verkauf ohne jegliches Risiko für die Verkäuferinnen.

Die Frauen bei der Arbeit.

Heute gibt es zum Geburtstag einer Frau Empanadas.

Es gäbe noch viel zu berichten

Die Politische Situation zum Beispiel, oder der Besuch der Milchbauern bei uns. Langweilig wird es uns nie, doch an dieser Stelle noch zwei Bemerkungen in eigener Sache. Durch das Gesetz zur „Stärkung des bürgerlichen Engagement“, welches rückwirkend ab 01.01.07 gültig ist,  wurde die Spendenhöchstgrenze beim Lohnsteuerjahresausgleich von 5  auf  20 % angehoben. Das sind gute Nachrichten für Missionsliebhaber! Leider ist das Porto hier in Bolivien wieder gestiegen, so daß wir keine „unnötigen“ Briefe verschicken wollen, das heißt fühlt Euch frei unseren Rundbrief ohne schlechtes Gewissen auch abzubestellen, oder gebt uns Eure Email Adresse bekannt, damit wir Euch in den Rundmailverteiler aufnehmen können.

Soweit von uns. Mit den herzlichsten Grüßen aus dem windig, heiß – schwülen Bolivien

“Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand sondern gedenke an ihn in allen deinen Werken, so wird er dich recht führen.”

Sprüche 3, 5

Herzliche Grüße senden


 

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