Kinderheim "Wayne Walker"
Liebe Freunde!
In unserem vorliegenden Infobrief soll es rund um den Begriff „→
Bewegung“ gehen und das Geschriebene soll natürlich jeden Leser
gewissermaßen → bewegen. Sowohl unser eigenes Leben, als auch das Geschehen um uns
herum, ist von vielen → Bewegungen gekennzeichnet. „Stillstand bedeutet Rückschritt“ so lautet
eine Neuzeitliche Weisheit und macht auf die Notwendigkeit von
→ Bewegung im Sinne von „weiterkommen“ aufmerksam. Johannes hat in
seinem zweiten Brief die gleiche Erkenntnis schon vor vielen Jahren
weitergegeben, in dem er in 2 Jh. 1, 8 schreibt: „Sehet euch vor, daß
wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn
empfangen.“ Unser Leben braucht also → Bewegung um ans Ziel zu gelangen. Wir sind darum bemüht in der
richtigen → Bewegung zu bleiben und das wünschen wir ebenfalls jedem Leser.
Politische → Bewegung
Wie schon in den langen Jahren seiner Geschichte, so hat Bolivien auch in den letzten Monaten eine
→ bewegende Zeit hinter sich. In der letzten Präsidentschaftswahl Ende
Dezember 2005 hat ja erstmals ein Vertreter der indigenen Bevölkerung (Evo
Morales) einen Wahlsieg errungen (54% der Stimmen bei 80% Wahlbeteiligung)
und damit eine neue Etappe im politischen Geschehen Boliviens eingeläutet.
Evo Morales wird besonders von der majoritären indigenen Bevölkerung gefeiert.
Große Reformen waren angekündigt worden
und nun war man gespannt, wie das alles umgesetzt werden sollte. Sorge
bereitet die polemische Sprache in den Medien, als auch die zur Schau
gestellte dicke Freundschaft zu Castro (Cuba) und Chavez (Venezuela). So kam
es dann auch recht schnell zur „wieder“ - Verstaatlichung der Gas und
Erdölvorkommen (bzw. –Gewinnung) wobei die medienwirksame Besetzung einiger
Anlagen durch das Militär mehr Show war, denn in Wirklichkeit hat Bolivien
weder das Geld um die Multis auszubezahlen, noch die eigenen Möglichkeiten
die Ressourcen selbstständig zu nutzen. Große Unsicherheit brach im Vorfeld
einer Volksabstimmung Anfang Juli aus, in dem es neben der Abstimmung über
die Unabhängigkeit der Regionen auch um die Direktwahl der „Länderchefs“ und
der Vertreter einer Verfassungsändernden Versammlung ging. Unübersehbar ist
die Kluft zwischen Hoch- und Tiefländern, welche letztendlich eine Linie
zwischen reich und arm widerspiegelt. Auf beiden Seiten wurde mit den Säbeln
gerasselt, die Regierung warf den Santa Cruzern vor zu manipulieren, hat
ihrerseits aber keine Bedenken die von ihr kontrollierten Medien einseitig
zu nutzen. Das Ergebnis der Volksabstimmung ist aber dann nicht so markant
ausgefallen wie befürchtet und so müssen sich nun alle Beteiligten auf
demokratischem Weg irgendwie einigen. Weder die Regierung unter Evo Morales
hat die nötige Mehrheit um alleine ihre Reformen durchzuführen, noch die
Autonomiebewegung im Tiefland kann ihre Ziele einfach so durchsetzten. Die
Verfassungsändernde Versammlung tagt bereits in Sucre, aber laut Medien im
Tempo einer Schildkröte, es hapert schon an der Einigung über
Verfahrensfragen; ein großer Teil der Abgeordneten ist direkt dem Feld oder
Marktstand entsprungen (ethnische Representation). Nicht nur wir sind sehr
gespannt über die weiteren → Bewegungen, weil vor allem das ungelöste Thema
Landverteilung noch nicht richtig angepackt wurde, aber ein wahres
Pulverfass bedeutet.
Dorothea mit einigen der fleißigen Malerinnen. |
Frauen → Bewegung
Das Projekt: „Frauen
malen für eine bessere Zukunft“, welches Dorothea Anfang dieses Jahres
begonnen hat, ist gut angelaufen und bringt wirklich → Bewegung, nicht nur
ins Dorf, sondern auch ins Hause Landes. Im Mai / Juni konnten wir ca. 300,
mit Seidenmaltechnik produzierte Schals mit Wolfgang nach Deutschland
schicken. Der Verkauf in Deutschland lief dank der Hilfe vieler engagierter
Frauen, gut an, so dass mit dem bereits zurückgeflossenen Geld nicht nur die
Fabrikationskosten gedeckt wurden, sondern auch schon eine erste
Ausschüttung des Überschusses an die malenden und nähenden Frauen möglich
wurde. Nun haben wir eine neue Herausforderung angenommen: Wir werden auf
der jährlichen Verbraucherausstellung ExpoCruz in Santa Cruz, die Ende
September für 10 Tage stattfindet, mit einem Verkaufsstand dabei sein. War
anfänglich Dorotheas Augenmerk nur auf Deutschland gerichtet, so eröffnet
sich jetzt die Möglichkeit mit den Schals auf den bolivianischen Markt zu
kommen und die Arbeit auf einen soliden Boden zu stellen. So sind nun wieder
rund 15 Frauen am Malen und Nähen. Natürlich muss Dorothea noch mit
Adlersaugen über der Arbeit wachen, den Stoff und die Farben besorgen, alles
koordinieren, und einfach dabei sein, doch die Frauen werden zunehmend
sicherer und selbstständiger in ihrem Arbeiten. Über die Entwicklung dieses
Projektes sind wir selbst erstaunt. Nach einem etwas mühsamen Anfang melden
sich jetzt genügend malbereite Frauen, bunt gemischt und quer durchs Dorf.
So sind derzeit gut die Hälfte der Teilnehmerinnen keine Gemeindemitglieder.
Das ist eine geniale Möglichkeit die Frauen kennen zu lernen und ihnen Jesus
als einen Freund und Erlöser lieb zu machen. Wir beten jeden Tag in unserer
Pause zusammen, segnen unsere Arbeit, die Verkäuferinnen, Malerinnen und
alle die mit dem Projekt zu tun haben. Wir wissen, dass denen die Gott
lieben alle Dinge zum Besten dienen (Römer 8:28) und dass demjenigen der
Gott an erste Stelle in seinem Leben stellt alle Dinge gelingen werden (Josua
1:7-10). So befinden wir uns auf gesegnetem, festem Boden, denn Gott ist
treu und er hält was er verspricht! Wer nun neugierig auf unsere Produkte
geworden ist kann sie hier
einsehen und uns gerne eine Bestellung schicken! |
Schul → Bewegung
Unsere fünf deutschen
Schulkinder (Ann-Kathrin 6te und 7te Klasse, Laura 6te Klasse, Timo 5te
Klasse, Thomas 4te Klasse, Matheo 3te Klasse) wurden im letzten Schuljahr
von insgesamt zehn Lehrern betreut. Das brachte einiges an → Bewegung mit
sich. Nachdem zwei Lernhelfer sich vorzeitig verabschiedet haben, konnten
die Lücken von Manuela Hool und Sabine Nitschke gefüllt werden. Zudem
sprangen Joachim Sautter und zuletzt Karin und Stefan Pohl selbst noch als
Lernhelfer ein. Chris Klein musste etwas überstürzt seine Zelte hier
abbrechen, da in Deutschland ein Vorstellungsgespräch auf ihn wartete, dafür
brachte Lydia Eishold, ein 16 jähriges Mädchen auf Ferienbesuch, den
Französischunterricht mit Ann-Kathrin zu Ende. Am Sonntag den 27. August
haben wir unser neues Lehrerteam in Empfang genommen. Katharina Eise und
Christoph Beck bleiben für ein Jahr. Jeanette Groß wird mit Pohls zusammen
Ende Januar nach Deutschland zurückgehen. Durch den Heimatdienst von Pohls
(von Februar bis August 2007) wird das Schuljahr 2006/07 sicherlich ruhiger
werden. Allerdings fehlt uns für das jetzige erste Halbjahr noch ein
Lernhelfer. Mateo müsste wieder von Karin unterrichtet werden wenn wir nicht
noch jemanden finden der diese Aufgabe übernehmen will.
WER KANN AB SOFORT SPONTAN FÜR EIN HALBES
JAHR KOMMEN?? |
Lydia und Ann-Kathrin
Das neue Lernhelferteam mit Dorothea: Katharina, Janette und Christoph |
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Erd → Bewegung
Derzeit wird viel Erde um Los Chacos
herum hin und her geschoben. Es soll tatsächlich die Straße geschottert und
in einer zweiten Bauphase sogar asphaltiert werden. Doch auch hier geht
alles bolivianisch improvisiert zu. Mittlerweile ist die Zufahrtsstraße zwar
verbreitert und geebnet, aber an den alten Kanalbrücken gleich eng wie
vorher. Das betreutet man hat alle 300 Meter ein enges Nadelöhr zu
bewältigen. Und obwohl Wolfgang im Namen der Wasserkooperative den leitenden
Bauingenieur auf die Wasserleitungen aufmerksam gemacht hatte, haben die
großen Maschinen nun schon zweimal einen Wasserrohrbruch verursacht. Als
Erklärung meinte heute der Ingenieur allen ernstes: „der Traktorfahrer ist
neu, der wußte nicht wo die Leitungen verlegt sind! |
Private → Bewegungen
Der dreiwöchige
Aufenthalt von Wolfgang in Deutschland, zum Anlass der Hochzeit seines
Bruders Reinhard, war ein gelungener Besuch! Viele Verwandte, sowie einige
Freunde konnte er sehen und sprechen und vor allem auch viel Zeit mit den
Eltern verbringen. Auch gab es in der Landwirtschaft das erste Mal während
seiner Abwesenheit keine folgenschweren Fehlentscheidungen, worüber wir
schon sehr dankbar waren. Ende Mai trafen wir uns als Team seit Jahren mal
wieder mit unseren Pastoren, Alberto Magno und Gladys de Sales, die
eigentlichen Verantwortlichen unserer Arbeit. Durch die schnell wachsende
Gemeinde in Santa Cruz und die damit zunehmende Arbeitsbelastung sind
Gespräche und Austausch mit uns in den letzten Jahren weit in den
Hintergrund getreten. Oftmals fühlten wir uns alleine gelassen und im Trubel
der Erweckung von Santa Cruz vergessen. Eine wachsende persönliche
Unzufriedenheit von Seitens von Stefan Pohl sowie der Besuch eines
Kinderheimes in Sucre, zudem Pohls und Wolfgang auf Anraten unserer Pastorin
geflogen sind, öffneten Pohls den Horizont für mögliche Änderungen im
Heimbetrieb. Darüber sind wir nun mit unseren Pastoren im Gespräch. Mann
darf gespannt sein was die Zukunft uns noch so an
→ Bewegung bringen wird.
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Werner, Wolfgang und Reinhard mit Natalie
zu Reinhard + Natalie |
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Gemeinde → Bewegung
Obwohl die Anzahl
der sonntäglichen Gottesdienstbesucher in unserer kleinen Gemeinde in
Los Chacos manchmal recht spärlich ausfällt, feierten wir am 6ten
August anlässlich des Nationalfeiertags ein schönes
„Unabhängigkeitsfest“. Viele Tänze, eine meditative Predigt, und
schöne Lieder zum mitsingen und mit tanzen haben die Herzen erreicht
und fröhlich gemacht. Und so soll es ja auch sein, ein Gottesdienst
zum Wohl fühlen und zum Auftanken. Leider können wir mit keinen
Erfolgszahlen des Hauszellenwachstums prahlen, unsere vier Zellgruppen
stagnieren eher so vor sich hin. Wolfgang betreut in seiner Zellgruppe
hauptsächlich seine Arbeiter, und die sehen sich den lieben lang Tag
schon genug, Stefans Jungendgruppe hat sich wegen Abwanderung nach
Santa Cruz auf vier Personen verkleinert, Karins und Rinas
Frauengruppe besteht hauptsächlich aus den Angestellten des Heimes,
und es nicht zu übersehen, dass diese nur dann kommen wenn Karin auch
präsent ist, und Dorothea hält seit nun mehr als einem Jahr ihre
Zellgruppe tapfer mit Patricia und mit Velia ab. Manchmal ist das
schon ermüdend und alle vier brauchen wir immer wieder einen langen
Atem und vor allem Liebe für die Menschen in Los Chacos. Mitte
September wollen wir unser sieben jähriges Gemeindejubiläum feiern.
Dann wird die Kirche sicher wieder rammel voll werden, denn wo es was
zu sehen und zu essen gibt, da kommen auch die Leute! |
Landwirtschaft → Bewegung
In den letzten Wochen war unser
Erdhobel viel in → Bewegung. Durch die anhaltende Trockenheit, konnten nun alle Wassergräben
und Kanäle gesäubert, erweitert oder neu gemacht werden. So ist der Betrieb
auf die November / Dezember Überschwemmungen gut vorbereitet. In den letzten
Zügen der Herstellung befindet sich ein Miststreuer den Wolfgang vor 1,5
Jahren in Auftrag gegeben hat. Was lange währt wird endlich gut, -
hoffentlich stimmt das bei diesem Gerät auch. Mit dem Miststreuer können
dann endlich die Berge von Mist auf die Felder gebracht werden.
Ein dringendes Anliegen ist die Suche nach einem Vertreter für Wolfgang für den Zeitraum von 12 Monaten ab August 2007.
GTT
→ Bewegung
In monatlichem Turnus treffen sich seit
rund 4 Jahren ein kleiner Kreis an Milchbauern zum Austausch über alles rund
um die Milchproduktion. Leider hat diese Gruppe nicht ihr selbst gestecktes
Ziel erreicht, nämlich nach ausländischem Vorbild durch das Bündeln von
gemeinsamer Kraft die Produktivität der einzelnen Mitglieder zu verbessern.
Nun ist die Unzufriedenheit so groß geworden, daß etwas → Bewegung in die
Sache gekommen ist und Wolfgang ist maßgeblich an der Neugründung dieser
Gruppe beteiligt.
Werkstatt → Bewegung
Um dem nahenden erwachsenen Alter unserer
Heimjungs und dem Bedarf an Ausbildung im Blick auf deren Zukunftssicherung
gerecht zu werden, haben wir eine Lehrwerkstatt begonnen. Stefan Gurtner,
der Bruder von Karin Pohl, der die Lehrwerkstatt Metall mit enormen Einsatz
funktionsfähig eingerichtet und eine Produktion von Metallmöbeln angefangen
hat, ist Ende Juli in die Schweiz zurück. Um das angefangene Projekt auch
weiter in → Bewegung zu halten, suchen wir dringend eine Fachkraft, die in
der Lehrwerkstatt eine Herausforderung sieht und den Jugendlichen eine
Zukunft ermöglichen will. Neben Berufserfahrung als Schlosser, Dreher oder
Kunstschmied sind vor allem ein fester Glaube an Jesus und Flexibilität
gefragt. „Mehr handwerkliche Fertigkeit“ macht fehlende Kenntnis der letzten
fachlichen Neuerungen wett, Offenheit für die speziellen kulturellen
Begebenheiten Boliviens wiegen Qualifikationsdefizite (z.B. für einen
deutschen Arbeitsplatz) auf.
INTERESSE? MELDE DICH!
mehr
Info: Flyer im PDF-Format 164 Kb
Stefan und Manuela und eines der fertigen Betten.
“Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand
sondern gedenke an ihn in allen deinen Werken, so wird er dich recht führen.”
Sprüche 3, 5
An dieser Stelle möchten wir uns bei unseren Unterstützern für alle Hilfe in Form von
Finanzen und Gebeten bedanken. Ohne Eurer treues „an-uns-denken“ wäre unsere Arbeit nicht möglich!
Herzliche Grüße senden
Gebetsanliegen
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