„Wer anderen Gutes tut, dem geht es selber gut, wer anderen hilft, dem wird geholfen“ Sprüche 11, 25
Dieser Bibelvers stellte unser Leiter von FUNDENA an den Anfang seines Vortrages am letzten Elternabend unseres Projektes „Für eine bessere Zukunft“. Im Jahr 2017 haben
wir als Thema „Umgang mit Geld“ gewählt. Falscher Umgang mit Geld ist einer der vielen Gründe von Armut. Wir versuchen in kleinen Schritten den Familien die Augen dafür
zu öffnen, wo und wie sie Geld einsparen können und wie sie nach ihren Möglichkeiten besser mit ihrem Geld wirtschaften. Erster Schritt ist eine Bewusstseinsbildung
über ihr Finanzverhalten. Zum Beispiel kommt der Mann am Zahltag nach Hause und geht mit der ganze Familie zum teuer Essen, aus dem Gefühl heraus: “wir wollen uns auch mal
was gönnen“,- aber die Strom und Wasser Rechnungen bleiben unbezahlt. Schon nach dem Ausbleiben von zwei Zahlungen wird der Strom abgestellt. Zur Bewusstseinsbildung gehört
auch das Aufschreiben von Ein- und Ausgaben, denn alles was ich kontrolliere kann mich nicht kontrollieren! Zur Bewusstseinsbildung gehört die Opferrolle aufzugeben und
Verantwortung für Handeln oder nicht Handeln zu übernehmen. Die Elternabende versuchen wir informativ geistlich und dynamisch zu gestalten, wir geben praktischen Tipps,
Lebenszeugnisse und viel ermutigende Worte mit auf den Weg. Die Resonanz darauf ist sehr gut.
Über die Armut
Die 26 Familien unseres Projektes leben in extremen Armutverhältnissen und so kommt uns das Problem der Armut täglich sehr nah. Oftmals fühlen wir uns
machtlos und frustriert, denn wir müssen die vielfältigen Gründe der Armut aushalten. Da gibt es soziale Ungerechtigkeiten: Die Familienväter sind Tagelöhner, werden
aber oftmals wochenlang nicht bezahlt. Die Familie leidet Hunger aber der Chef, der „Patron“ ist so dreist und sagt: „Mein Söhnchen, Du weißt doch, daß ich grad auch kein
Geld habe, komm morgen wieder“ So werden Machtpositionen und „Großherren-Gehabe“ aufrechterhalten, die Armen lassen sich einschüchtern, anschreien und ausnutzen.
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat einen interessanten Artikel über „
Armut in Lateinamerika als soziales und politisches Problem“ herausgegeben (2003), aus der wir im Folgenden zitieren [Zitate in Arial] . (Quelle: Internetseite BPB) Diese Studie
erläutert sehr gut, [warum Arme gegenüber den Nicht-Armen nicht nur in Bezug auf die verschiedenen Aspekte des Lebensstandards
(Einkommenshöhe, Gesundheitsversorgung, Wohnverhältnisse, Ernährung etc.) schlechter abschneiden, sondern faktisch in allen Lebensbereichen. So haben sie in der Regel miserabel bezahlte, unsichere, sozialrechtlich
nicht abgesicherte Jobs, sie sind überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung betroffen und absolvieren weniger Schuljahre. Für diese Gruppe gilt de
facto auch nicht das Prinzip der Rechtsgleichheit. Von der Polizei etwa werden sie gemeinhin wie eine Art Staatsbürger zweiter Klasse behandelt.]
Zwei unserer Familien, die am Fluss in Bretterbaracken hausen, wurden wegen einem Nachbarschaftsstreit angezeigt. Nun müssen die Familienväter 1x pro Woche sich auf dem
Polizeirevier melden, sonnst würden sie (grundlos und ohne Verhandlung) ins Gefängnis kommen. Somit geht ein wertvoller Arbeitstag verloren, der korrupten Polizei ist das egal.
Unsicherheit als Hauptcharakteristikum: [Die Armen, die sich mehrheitlich im informellen Sektor durchschlagen, leben von der Hand in den Mund. Prekäre Arbeitsverhältnisse,
geringe Entlohnung bzw. geringes Einkommen und fehlende oder mangelhafte vertragliche und sozialrechtliche Absicherung sind typisch. Ihre Lebenslage ist von Unsicherheit
gekennzeichnet, eine langfristige Lebensplanung ist gar nicht möglich.] Ein großes Problem bedeutet für diese Gruppe die wiederkehrenden Perioden des Null-Einkommens.
Ein Vater hat sich, durch unsachgemäße Handhabung einer Schneidflechs, fast 1,5 Finger abgeschnitten. Solch ein Unfall ist äußerst tragisch, denn der Arbeitgeber, in diesem
Fall ein Familienangehöriger, hat wohl die erste Hilfe und die Operation bezahlt, kann aber den Lohnausfall und die Folgekosten nicht decken. Die wenigen Ersparnisse der
Familie sind dahin. Das ist so eine Periode des Null- Einkommens die es zu Überleben gilt.
Gott benutzt aber gerade auch Krisen um Menschen neu zu begegnen: So hat eben dieser Familienvater Wolfgang aufmerksam zugehört und sein Leben Jesus übergeben. Neben Ungerechtigkeit
und Korruption sowie fehlender sozialer Abdeckung sind aber auch Faulheit sowie Alkoholmissbrauch ein ernst zu nehmendes Problem. Häufig fahren wir durch unser Wohnviertel
und sehen die Frauen im Vorhof sitzen. Einheimische sagen uns oft: „Die Frauen im Hochland sind fleißig aber geizig, die Frauen in Santa Cruz sind hübsch aber faul.“ Wo aber
Gottes Wort wie ein helles Licht in die Dunkelheit dringt, beginnen Menschen ihre Gewohnheiten zu ändern.
Im letzten Rundbrief berichteten wir davon, daß wir Pesto verkaufen, die italienische Basilikum Sauce die mit Spagetti gegessen wird. Mittlerweile ist das Abfüllen der
Sauce zum festen Bestandteil einer Projektaktivität geworden. Der Erlös des Verkaufes kommt der Projektkasse zugute. Des Weiteren gab es einen Schokoladenkurs. Die Frau des
Gründers von FUNDENA, Christina bot bei uns Zuhause einen Workshop zur Pralinen Herstellung an. Wir verbuchen es schon als Erfolg wenn ein / zwei Frauen sich aufmachen und
selbstständig ihre hergestellte Schokolade verkaufen.
Ebenfalls im Infobrief Juli 2016 haben wir ausführlich über Gründe der Armut nachgedacht und auch besonders die biblische Seite beleuchtet. Wolfgang und ich tun was wir können,
doch oftmals fühlen wir uns übermannt und hilflos angesichts des nie enden wollenden Geldmangels der uns täglich begegnet. Die Bibel bestätigt in 5. Mose 15, 11 Es werden
allezeit Arme sein im Lande; darum gebiete ich dir und sage, daß du deine Hand auftust deinem Bruder, der bedrängt und arm ist in deinem Lande. Sie fordert uns heraus
aktiv zu werden:
Wenn aber jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und schließt sein Herz vor ihm zu, wie bleibt die Liebe Gottes bei ihm? 1.Johannes 3:17
Wenn jemand durch das Gelesene angesprochen ist und uns ermutigen möchte weiterhin den Armen in unserem Umfeld zu helfen, der darf es gerne tun. Eine einmalige Spende ist
genauso willkommen wie ein Dauerauftrag. (Bankverbindung). Unser Spendenaufkommen bei der VDM reicht nicht mehr aus um die Kosten, die wir als Missionare
verursachen, zu decken. Wir brauchen monatlich rund 800 Euro mehr um unsere Sozialabgaben in Deutschland zu bezahlen. Bei Fragen geben wir natürlich gerne darüber mehr Auskunft.
Bald wird es möglich sein persönlich sich mit uns zu unterhalten,- wir werden nächstes Jahr von Mai bis August 2018 in Deutschland unterwegs sein. Die ersten Einladungen haben
wir bereits schon, also gerne dürft ihr uns anschreiben und „buchen“.
Dorothea +591 776 69 128
Wolfgang: +591 768 99 966
email: lechenbol@web.de)
Der hauptsächliche Schwerpunkt unseres Projektes bildet die Förderung der Schüler (siehe
Infobrief Juni 2016). Um die lernschwachen Schüler zu fördern bieten wir Nachhilfeunterricht
an. Bis März dieses Jahres fanden diese Förderstunden bei uns auf der Veranda statt. Die Schüler der oberen Klassenstufen bekommen intensiv Einzelunterricht, die Grundschüler
werden in Gruppen zusammen gefasst. Ende April konnten wir ein Zimmer in der Nähe der Schule als Büro mieten. Bis Juli wurden 28 Kinder in fünf verschiedenen Gruppen betreut.
Solch eine intensive Betreuung ist finanziell leider nicht das ganze Jahr über möglich und so entließen wir die Schüler und Lehrer mit einer tollen Abschlußfeier vor den
großen Ferien wieder.
Derzeit konzentrieren wir uns auf die Einzelbetreuung der Projektschüler. Ein junger Student kommt 2x die Woche zum Mathe, Physik und Chemie Unterricht für die Oberstufe,
die Psychopädagogin betreut ein Geschwisterkind mit Down-Syndrom sowie ein ADHS Kind. Jeden Nachmittag kommt eine Lehrerin für eine Grundschulgruppe. Es ist ein bisschen mühsam,
denn wir müssen den Schülern sowie den Lehrern vor jeder Stunde hinterher telefonieren um sie an den Unterricht zu erinnern. Leidvoll ist es dann, wenn man ein „Ja, ja, ich komme“
hört, aber die Person trotz allem dann nicht erscheint. So kommt es nicht selten vor, daß entweder der Lehrer da ist aber kein Schüler, oder der Schüler da ist aber kein Lehrer... .
Seit Ende letzten Jahres sind wir als Gastgeber bei „Couchsurfing.com“ aktiv. Das ist ein Internetportal
wo Menschen weltweit kostenlos Übernachtungen angeboten werden. Als „Surfer“, also Besucher sendet man dem Gastgeber eine Anfrage auf Übernachtung und dieser kann je nach Zeit, Möglichkeiten
und Anfrage diese Ablehnen oder Annehmen. Wir haben bislang 10 Gäste aus Korea, Frankreich, Dänemark, Chile und Deutschland bei uns gehabt und es waren jedesmal sehr bereichernde Begegnungen.
Es ist eine tolle Möglichkeit andere Denk- und Lebensweisen kennen zu lernen, und es entwickeln sich oftmals sehr interessante Gespräche. Für uns natürlich auch eine tolle Möglichkeit
Zeugnis über unseren Glauben und Einblick in unser Projekt zu geben. So war ein chilenisches Pärchen so von unserer Arbeit angetan, daß sie für uns einen Dokumentarfilm drehten. Er ist auf
spanisch mit englischem Untertitel auf unserer Homepage sowie Facebookseite zu sehen, für den Heimatdienst wird er noch auf Deutsch editiert.
Couchsurfgäste
Das chilenische Päärchen Mariane und Rafael haben im Juli 2017 diesen Videoclip für uns gemacht.
Wir sind im Facebook recht aktiv. Wir haben verschiedene „Fanpages“:
A. Projekt bessere Zukunft (Logo: para un mejor futuro)
und B. Fundena, sowie jeweils unsere privaten Seiten (Dorothea Landes / Wolfgang Landes) Für uns ist das eine gute Möglichkeit der Öffentlichkeitsarbeit und wir laden
Euch dazu ein uns auf Facebook zu besuchen und zu „liken“.
Derzeit wütet Hurrikan Irma in den USA, und weltpolitisch wird es auch immer spannender. Die Bibel scheint uns klar in ihrer Aussage darüber: Ihr werdet hören von Kriegen und
Kriegsgeschrei; seht zu und erschreckt nicht. Denn das muß so geschehen; aber es ist noch nicht das Ende da; Denn es wird sich ein Volk gegen das andere erheben und ein
Königreich gegen das andere; und es werden Hungersnöte sein und Erdbeben hier und dort. Mathäus 26, 6 + 7
Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. Lukas 21, 28
Für uns ist es offensichtlich, daß wir in der letzten Zeit leben. Wann unser Herr wiederkommt, weiß niemand, aber das er wieder kommt, davon sind wir überzeugt. Deswegen
wollen wir im Sinne von Epheser sowie Kolosser unser Leben führen.
So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, und kauft die Zeit aus; denn es ist böse Zeit. Epheser 5, 15-16
Verhaltet euch weise gegenüber denen, die draußen sind, und kauft die Zeit aus. Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt, daß ihr wißt, wie ihr einem jeden
antworten sollt. Kolosser 4, 5-6
Möge der Herr Weisheit, Liebe und Frieden schenken. Der Herr segne Euch
Herzlichen Dank fürs Lesen, fürs Interesse, fürs Beten und fürs Spenden!
An alle einen lieben Gruß!
Ganz herzlich aus Santa Cruz Eure Dorothea und Wolfgang