Heimatdienst
Mit dem Ende unseren letzten Rundbiefes wollen wir diesen hier beginnen:
Ja, unsere Eckdaten für den Heimatdienst 2014 stehen nun fest.
Unsere Deutschlandreise soll „kurz und knackig“ werden, drei Monate, von Juli bis Oktober. Wir wollen das Best-Mögliche in dieser kurzen Zeit
erreichen. Dazu brauchen wir eure Mithilfe. Wir fordern alle diejenigen unter euch auf, die sich über einen Besuch von uns freuen würden, sich
bei uns so bald wie möglich zu melden, damit wir einen Besuch absprechen und planen können.(email: lechenbol@web.de)
Unser Augenmerk gilt dem
Freundeskreis, d.h. unseren langjährigen, treuen Spendern und Betern. Ebenso spürt Wolfgang den Wunsch mit Predigten, Bibelarbeiten oder geistlicher
Gestaltung von Haukreisen / Zellgruppen den Heimatdienst zu gestalten. Auch dafür laden wir euch ein sich mit uns in Verbindung zu setzten. Wir haben
unseren Aufenthalt ganz grob in Regionen eingeteilt, das hilft uns Zeit und Energie zu bündeln und lange Anfahrtswege, wenn möglich, zu vermeiden.
Wichtige Eckdaten für uns sind die Ankunft von Thomas, der seinen Freiwilligendienst im CVJM Haus Unteröwisheim beginnen wird, sowie Ann-Kathrin die
zum 80. Geburtstag von Oma Landes für drei Wochen einfliegen darf.
- 29. Juni: Ankunft Wolfgang & Dorothea in Deutschland
- Ab 30. Juni bis 27. Juli: Süddeutschand
- 28. bis 30. Juli: VDM Bassum
- 31. Juli bis 23. August: Nord / Ost Deutschland
- 24. August: Ankunft Thomas in Frankfurt
- Bis 1. September: Vorbereitung von Thomas Bundesfreiwilligendienst im Schloß Unteröwisheim, CVJM Lebenshaus
- 5/6/7 September: VDM Bassum Begegnungstage mit anderen Missionaren
- 8. bis 20. September: Düsseldorf
- Vom 21. September bis 12. Oktober: Karlsruhe / Süddeutschland
- 21. September: Ankunft Ann-Kathrin, Frankfurt
- 27. September: 80. Geburtstagsfeier Oma Landes
- 15. Oktober: Abflug nach Santa Cruz Wolfgang, Dorothea und Anni.
„Junta Administrativa“ - Kinderheimvorstand
Am 18. Mai soll ein ähnliches Event wie letztes Jahr auf dem Kinderheimgelände
stattfinden. 3000 Mittagessen sollen verkauft werden, zusätzlich wird Kaffe, Kuchen und ein atraktives Kinderprogramm angeboten. Zwanzig Verkaufsstände werden die
Besucher anlocken und wir hoffen und beten daß das Wetter auf unserer Seite sein wird. Um diesen „Tag der Familie“ anzukündigen und das Kinderheimprojekt
inklusive Baupläne der Gemeinde bekannt zu machen, wurden wir mit dem neuen Vorstand zusammen während des diesjährigen
Jahreskongress (siehe auch April 2014) der Gemeinde vorgestellt.
Der Baubeginn ist immer noch nicht in Sicht, und es ist für uns eine enorme Herausforderung mit dieser Anspannung des „noch nicht“ zu leben. Unsere
bolivianischen Gemeindeleiter halten an unserer zukünftigen Aufgabe als Heimleiter fest, doch wir können nicht verschweigen, daß wir uns regelmäßig an
haaresträubenden Kommunikations, sowie Entscheidungsmustern reiben, die zu dieser langen
Bauverzögerung geführt haben. Aber wir unterstellen uns ganz bewußt der einheimischen Leitung, denn wir finden es wirklich
wichtig, daß bolivianische Christen der sozialen Not Boliviens begegnen. Deswegen entscheiden wir uns immer wieder neu in diesem Gefüge auszuhalten und
manches Mal einfach nur „tief durch zu atmen."
Umzug ins Eigenheim
Mit dem Verkauf des Kinderheims in Los Chacos ging auch unser bisheriges Wohnhaus
"verloren", welches wir mit Spenden aus Deutschland gebaut haben, und in dem wir 12 Jahre wohnen durften. In Anbetracht des großen Verkauferlöses nahmen wir an,
daß wir nur für eine kurze Übergangszeit selber für uns sorgen müssten, bis wir wieder im (neuen) Kinderheim
wohnen könnten. Wie sich im Laufe der Zeit herausstellt, kam es zur Bauverzögerung und somit für uns zur Frage: Wo sollen wir wohnen?
Dabei ist wichtig zu verstehen, daß wir ja in Santa Cruz wohnen mussten und dort konnten wir nicht annähernd etwas finden, was auch bezahlbar gewesen wäre.
Wir haben Übergangsweise dann sehr beengt in Miete (Anticretico = Kautionssumme für die Mietzeit) gelebt aber
Gott hat schon seinen perfekten Zeitplan und es geschieht nichts einfach nur so. Also durften wir letztes Jahr im Juni mit unserem ersparten Guthaben ein
kleines Häuschen am Rand der Stadt kaufen. Dieses hat nun Wolfgang mit viel Hilfe von Thomas sowie zwei Maurern zu einem schnuckeligen Eigenheim verwandelt.
Mitte Januar durften wir einziehen, seitdem fühlen wir uns wieder richtig wohl. Das Haus ist hell, die Küche hat einen Kamin und ein hohes Dach, der Garten ist groß.
Jeder hat seinen gesunden Rückzugsort, und so sind wir wirklich dankbar und empfinden dieses Haus als Geschenk zur richtigen Zeit.
Klassische Missionsarbeit
In unserem neuen Stadtteil ergeben sich neue Kontakte. Wolfgang konnte schon während den Bauarbeiten einige Männer kennen lernen, nun sind wir konkret
dabei einzelne Menschen in unsere Hauskreise einzuladen. Dabei ergeben sich immer interessante Gespräche. Unsere direkte Nachbarin konnte Jesus als ihren
persönlichen Herrn aufnehmen, ebenso ihr Mann. Beide sind einfache Leute mit sensiblen, offenem Herzen. Für solche Menschen erschließt sich eine ganz neue
Welt, wenn sie in herzlicher, liebevoller Atmosphäre das Wort Gottes erklärt bekommen, und erleben wie hunderte von Christen sich Freitags und Sonntags zum
Gottesdienst treffen. Eine weitere Möglichkeit, positiven Einfluß zu üben, sehen wir in der aktiven Teilnahme des Nachbarschaftskommites. Wolfgang wurde mit
zwei Frauen zusammen gebeten das Wahlverfahren zu leiten, denn am 8 Mai soll eine neue Amtszeit beginnen. So finden auch diesbezüglich interessante Begegnungen
statt. Ebenso ist Wolfgang nach wie vor für die Wasserkooperative in Los Chacos verantwortlich. Alle Jahre wieder muß dafür die Billanz von einem Buchhalter gemacht,
Papiere beantragt und abgestempelt, sowie eine Jahreshauptversammlung abgehalten werden.
Dorothea hilft seit kurzem zwei Mal die Woche in dem Projekt „Jireh“ mit. JIREH bedeutet: „Gott, mein Versorger“. Das Projekt wurde von norwegischen
Missionaren gegründet und fördert derzeit 120 Familien aus armen Verhältnissen. Schulunterstützung in Form von Schulgeld, Schulmaterial, Uniform,
Hausaufgabenbetreuung, sowie Unterstützung bei Behördengängen ebenso wie Elternarbeit mit psychologisch-geistlicher Betreuung sind Bestandteil der
Arbeit. Dorothea wurde gebeten einen „Fall“ zu begleiten. Eine 9 köpfige Familie deren älteste Tochter, 19 Jahre, seit 10 Jahren vom Projekt unterstützt
wird. Nun steht sie kurz vor dem Abitur und will oder kann die Schule nicht zu Ende bringen, da die dafür benötigten Papiere sowie die Mittel nicht vorhanden
sind. Seit drei Monaten liegt der 43 jährige Vater, einziger Versorger der Familie, mit extremen Rückenschmerzen im Bett. Bislang war er Kellner in einem
angesehenen Hotel, aber als kranker Mann kommt niemand für seine Kosten auf. Es fehlt also hinten und vorne an Geld, nicht ein Mal für die öffentlichen
Verkehrsmittel reicht es aus. Der Aufgabenbereich von Dorothea ist klar definiert: „hilf dem Mädchen daß sie ihre Papiere in Ordnung bringt und das
Abitur erreicht!“ aber gleichzeitig: „gib ihr KEIN Geld!“ Ein schwieriges Unterfangen... .
Das Büro von "Jireh" - am ersten Tag von Doros Mithilfe dort, kam es zu einer Überschwemmung.
Aloe Vera
Personen, die uns die letzten Jahre besucht haben wissen daß Dorothea eine besondere Begeisterung für die Heilpflanze Aloe Vera Barbensis Miller
entwickelt hat. Als Dorothea vor Jahren realisierte daß „die“ berühmte Aloe Vera dieselbe Pflanze ist, die als Sabila bekannt, unscheinbar in ihrem Vorgarten wächst,
begann sie intensiv Informationen darüber zu sammeln: Die Aloe zu kultivieren ist einfach und bedarf keiner großen Künste, dagegen sie haltbar zu machen schon.
Die Wirkstoffe zersetzen sich nämlich, sobald sie mit Sauerstoff in Verbindung kommen, innerhalb kürzester Zeit. Die Industrie hat einige aufwendige Verfahren
zur Haltbarmachung entwickelt, doch am Besten ist immer noch der Konsum des frisch geernteten Blattes. Im Laufe der Jahre ist nun auf unserem Gelände in Los
Chacos eine ansehliche Plantage entstanden. Wir ernten wöchentlich rund 20 Kilo frische Aloe Blätter, bringen sie nach Santa Cruz, verarbeiten sie innerhalb
eines Tages und füllen das pure Frischblattgel ohne Konservierungsstoffe, luftdicht, in 200 ml Flaschen ab. Diese werden dann nach dem Wochenabschluß-Gottesdienst
am Freitag Abend verkauft. Wir beschäftigen einen Mann der die Plantage sauber hält, auch zum
Verarbeiten und Abfüllen bezahlt Dorothea eine Hilfe. Der Reinerlös, bis jetzt 1500 US Dollar, fließt in die Kasse des Kinderheimes.
Soweit der aktuelle Einblick in unser Leben.
Hoffentlich werden wir viele von Euch in Deutschland sehen, wie gesagt,- vergesst nicht BALD mit uns Kontakt auf zu nehmen und eine Termin auszumachen!
Bis dahin wünschen wir Gottes reichen Segen
Nehmt die Gelegenheit wahr und schaut euch das Bilderalbum an, dort gibt es jeden Monat eine neue Seite.
Herzliche Grüße,
Eure Dorothea und Wolfgang mit Ann-Kathrin und Thomas.