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Dezember 2019 |
Adventszeit – Wartezeit
„Jesus ist der Herr über Bolivien“ Seit kurzem können wir uns vorstellen wie das sein wird, wenn alle Knie sich beugen und jede Zunge bekennen wird, dass JESUS der HERR ist! Wir haben einen Vorgeschmack darauf bekommen. Ganz Santa Cruz (2,5 Millionen Einwohner) ist, nach einem gigantischen Wahlbetrug von Seitens des Ex Präsidenten Evo Morales am 20. Oktober, in einen gewaltfreien Wiederstand getreten. Vom Bürgerkomitee angeregt, geführt und genial organisiert erlebten wir einen 21 tägigen historischen Generalstreik. Die Einwohner nahmen einfach die nächst gelegene Hauptverkehrskreuzung als „ihren“ Streikpunkt. Dort wurden Autos und LKW´s quer gestellt, Seile gespannt, Autoreifen, Steine, Äste auf die Straße gelegt, um ein Durchfahren unmöglich zu machen. Dann wurden Stühle und Tische rausgestellt und die Straßenkreuzung bewacht. Ab späten Nachmittag bis tief in die Nacht war ganz Santa Cruz auf den Straßen,- zu Fuß und mit dem Fahrrad. Mann lernte seine Nachbarn kennen, an vielen Streitpunkten wurde Karten gespielt. Ab der zweiten Woche wurde vom Bürgerkomitee Suppenküchen organisiert, an über 5000 Stellen wurden Mahlzeiten ausgeliefert, und da wo das Bürgermeisteramt nicht hinkam haben sich die Bürger selbst zum Kochen organisiert. Im Laufe der 21 Tage entwickelte sich ein enormes „WIR“ Gefühl, auf vielen verschiedenen Ebenen. Am Abend traf man sich am „Cristo“, auf einer großen Straßenkreuzung mit einer Jesus Statue in der Mitte, um die neusten Entscheidungen des Bürgerkomitees zu hören. Lauthals wurde, in einem Meer von schwenkenden Bolivienfahnen, die Nationalhymne sowie die Santa Cruzer Hymne gesungen.
Doch das Ganze hatte und hat eine enorme geistliche Komponente. Als am ersten Abend der Leiter des Bürgerkomitees, nach langen Ansprachen und Kundgebungen, zum Schluss die Massen an Menschen aufforderte sich hinzuknien und Gott um Hilfe und Vergebung zu bitten, konnten viele Christen nicht glauben was sie da gerade erleben. Zigtausende von Menschen in einem Fahnenmeer, auf der Hauptverkehrsstraße von Santa Cruz, kniend, laut betend, Gott um Hilfe und Beistand bittend. Dieser Moment wiederholte sich in verschiedenen Varianten in den folgenden 21 Tagen, nicht nur an den großen Abendveranstaltungen. Christen nahmen die Gelegenheit wahr an „ihrer“ Kreuzung zu beten, zu singen, Gottesdienst zu feiern, und regelmäßig knieend Gott um Vergebung und um Hilfe zu bitten. Immer wieder wurde 2 Chronik 7, 14 zitiert: „und wenn mein Volk, welches nach meinem Namen genannt wird, sich demütigt, und sie beten und suchen mein Angesicht, und kehren um von ihren bösen Wegen: so werde ich vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen“.
Denn eines wurde allen klar: „Ohne Gottes Hilfe schaffen wir das nicht.“ Der Leiter des Bürgerkomitees Luis Fernando Camacho erklärte am 13. Streiktag, dass er nach La Paz fliegen werde, um die Bibel wieder in den Regierungspalast, sowie Evo Morales eine Rücktrittserklärung zu bringen. (Dazu muss man anmerken, dass Evo Morales die letzten 13 Jahre seiner Regierungszeit regelmäßig im Regierungspalast okkulte Opferriten mit Hexern und Schamanen abhalten ließ.) Dass dieses Vorhaben dann erst nach mehreren Anläufen, sechs Tage später, unter enormen Schwierigkeiten verwirklicht werden konnte, führte in den Medien zu erstaunten Kommentaren: „Evo hat Angst vor einem Mann, der mit einer Bibel und einem Brief kommt“. Tatsache ist, dass am Sonntag den 10 November, 15 Minuten nachdem die Bibel im Regierungspalast symbolisch auf die bolivianische Fahne gelegt wurde, Evo Morales, der in den Chapare geflüchtet war, von dort aus seinen Rücktritt erklärte, und nach Mexiko flüchtete. Über 30 Regierungsangestellte, Minister und Funktionäre traten noch am selben Tag zurück. Unsere Augen haben Wunder gesehen! Gott erhört das Gebet einer ganzen Nation! Er handelt und greift ein!
Das liest sich jetzt vielleicht ein bisschen romantisch und verklärt und manch einer möge sagen „fanatisch“. In Wirklichkeit war und ist das für Bolivien eine sehr
nervenaufreibend, anstrengend und kräfteraubende Zeit. Und es ist ja noch nicht vorbei. Seitdem Janine Añez als Übergangspräsident eingesetzt wurde, tyrannisieren
die ehemalige Regierungspartei MAS (Bewegung zum Sozialismus) mit ihren Evo fanatischen Anhängern das Hochland. Vor drei Tagen konnte das Militär gerade noch einen
Versuch abwenden, ein Flüssiggasdepot bei El Alto, durch militante Anhänger der MAS, in die Luft zu sprengen. Dynamit, Molotov Cocktails, Unmengen Schusswaffen wurden
von den „friedlichen“ MAS Demonstranten abgenommen. Es wird klar, dass Evo Morales, der die ganzen Jahre auch Vorsitzende der Kokabauern war (und noch ist), seine
Regierung für den Kokainhandel im großen Stil missbrauchte.
Auch wir waren natürlich an „unserem“ Streikpunkt aktiv mit dabei. Da „nur“ rumsitzen nicht unser Fall ist hat Dorothea am Nachmittag und Abend „Blutdruck messen“
sowie „Rückenmassage“ gratis angeboten. Das war eine geniale Möglichkeit, viele unsere Nachbarn aus Villa Carmela kennen zu lernen und wertvolle Kontakte zu knüpfen.
Ebenso wurden wir gebeten, eine Kurzandacht mit Anbetungsliedern zu leiten. Welche großartige Möglichkeit 100 bis 150 Menschen und vielen Kindern die frohe Botschaft
zu verkünden. Dabei lernten wir Glaubensgeschwister anderer Gemeinden, die auch in Villa Carmela wohnen, kennen und schätzen. Jeden Abend kamen mehr Menschen zum Streikpunkt,
denn hier gab es für alle kostenloses Essen = „olla comun“ (Gemeinsamer Topf). Für die arme Bevölkerung, für die Tagelöhner und die Familien, die von der Hand in den Mund leben,
war dies die einzige Möglichkeit etwas zu essen zu bekommen. Unsere Projektfrauen waren als Köchinnen aktiv am Streikpunkt vertreten. Bewundernswert wie 3 bis 4 Frauen stundenlang
Massen an Reis oder Nudeln, Zwiebeln, Hühner, Gemüse, in einem großen Topf, auf dem Feuer, verarbeiten und für 150 Personen ein leckeres Essen zaubern! Jeder der Anwesenden brachte
sein eigenes Geschirr mit und so gab es Abend für Abend zuerst die Andacht, dann das Essen! Es war schon eine besondere Zeit. Am 13 November konnte Santa Cruz, und somit auch wir
zu unseren „normalen“ Leben zurückkehren.
Es gäbe noch einiges mehr zu berichten und so laden wir euch ein auch die Bild-Berichte von Oktober vor der Wahl, dem Streikbeginn ab 20. Oktober oder die Reprtage über die Waldbrände im August und September an zuschauen. Von jedem Event gibt es tausende von Bildern die Wolfgang mit viel Hingabe und Mühe aussortiert und Monat für Monat ins Netz stellt. Wir grüßen Euch am Ende dieses Rundbriefes mit einem ganz besonders dankbaren Herzen. Bolivien war durch die Unruhen in den internationalen Schlagzeilen, Tagesschau, Spiegel, TAZ, FAZ, Deutschlandfunk etc. und so habt ihr ALLE an uns gedacht und sicherlich auch viel für uns gebetet. DAFÜR BEDANKEN WIR UNS GANZ HERZLICH! Wir wünschen Euch ein schönes, friedvolles, harmonisches Weihnachtsfest, in dem Wissen und der Erwartung, dass unser Herr Jesus nicht nur einmal als Baby in die Welt kam, sondern als Herrscher wieder kommen wird! Eure Dorothea & Wolfgang LandesHinweis: Dorothea lädt in ihrem WhattsApp Status regelmäßig Bilder des Tages hoch. Wer möchte darf gerne ihre Nummer speichern (+591 77669128) und den Status verfolgen.
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