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Oktober 2021 |
Urlaub
Projekt für eine bessere Zukunft
In einer Situationsanalyse mit unseren zwei Lehrern drei Tage nach unserem Urlaub meint dann unser Mathematik Lehrer Alexander plötzlich: „Am liebsten würde ich die Kids auf ein Heilungswochenende meiner Gemeinde mitnehmen“ Wau! Ein toller Gedanke. Ich muss unweigerlich an ein Seminar Vortrag vom Leiter der Bibelschule Gospeltribe denken. Gernot Elstner beschreibt in dem Vortrag „Armut begegnen - geben ohne Schaden anzurichten“ (YouTube) dass die Ursache der Armut in zerbrochenen Beziehungen liegt. Jeder Mensch steht in vier fundamentalen Beziehungen. Beziehung zu sich selbst, zu anderen, zu der Umwelt (Schöpfung) und zu Gott. Wenn ein Mensch in keiner dieser vier Beziehungen mehr lebt, dann ist er wirklich arm. Doch Gott liebt den Armen, mehr sogar, er liebt jeden Menschen und er will ihm begegnen, will Beziehung! Je länger je mehr sind Wolfgang und ich davon überzeugt, dass wahre Armut in der Gottesferne begründet liegt. Und so muss wahre Veränderung im Herzen stattfinden, da reicht es nicht mit Geld kurzfristig eine Not zu lindern. Unsere Projektkinder mit ihren Familien brauchen eine tiefgreifende Begegnung mit Gott, ihrem Vater, denn nur daraus können heile Beziehungen entstehen. Viele der lokalen Ortsgemeinden haben hier bei uns verstanden, dass der Schlüssel zu einem erfüllten Leben in Vergebung, Befreiung und Heilung liegt. Es werden in verschiedenen Varianten sogenannte „Encuentros“ Begegnungs,- oder Heilungswochenenden angeboten. Ja, und so ist die Idee geboren. Am 22. bis 24. Oktober werden wir exklusiv für unsere Projektkinder ein solches Heilungswochenende veranstalten. Die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren. Zusammen mit der Gemeinde von Alexander wollen wir unseren Jugendlichen Gottes Güte, Gnade und Barmherzigkeit, sowie seine Vergebung, Befreiung und Heilung nahebringen. Wir sind sehr gespannt was und wie Gott in dieser Zeit wirken wird.
Unser Hilfsangebot ist integral und umfasst Leib, Seele und Geist. Im August konnten wir mit Hilfe eines fünfköpfigen Psychologenteam an einem einzigen Tag 40 unserer Projektkinder verschiedenen Tests unterziehen. Die gemessenen Parameter offenbaren den intellektuellen, familiären, sozialen sowie emotionalen Zustand der Kinder. Diese integrale Persönlichkeitsanalyse deckt die vorhandenen Problemfelder auf. Es verwundert mich nicht, dass die Mehrzahl unserer Kinder mit emotionaler Verarmung leben müssen. Alkoholmissbrauch seitens des Vaters führt zur Gewalt in der Familie, auch darunter leiden nicht wenige unserer Kinder. Bei manchen Mädchen besteht ein Verdacht auf sexuellem Missbrauch, dem nun in differenzierten Untersuchungen nachgegangen werden muss. Nachdem wir in einer zweiten Phase die Eltern (meistens die Mutter) über die Ergebnisse ihrer Kinder individuell informieren konnten, beginnen wir derzeit mit den Interventionsmaßnahmen.
Jeden Freitag kommt unsere Psychologin ins Zentrum, um eine
größere Zahl von Kindern in Einzeltherapie abzudecken. Bewusstseinsbildung muss auch bei den Eltern stattfinden, dafür werden wir in einer 4 teiligen Fortbildung die Eltern
mit ins Boot nehmen. Ihr seht, es gibt viel zu tun! Wenn der ein oder andere Leser es auf dem Herz hat, darf er gerne für diese ganzen Aktionen beten. Gott ist treu, gnädig,
geduldig und von großer Güte. Wir wissen und glauben, dass er auch heute noch Menschenherzen verändern und heilen kann, auf viele verschiedene und wundersame Art und Weise.
Von Santa Cruz aus sind es rund 900 Km, der Großteil Landstraße, mit tausenden
Kurven und zwei hohen Pässen. Auf der Hinfahrt gab es einen erzwungenen längeren Stopp durch streikende Bürger einer Region, die die einzige Brücke belagert haben. Auf dem Rückweg
hatten wir einen elektrischen Schaden am Auto, der uns zwang, in mitten einer Baustelle im tropischen Teil der Berge auszuharren, bis wir dies nach Stunden regeln konnten. Abgesehen
davon konnten wir gut, mit je einem Zwischenstopp in Cochabamba, hin und her reisen. In La Paz (El Alto) organisierten wir alles für den Bau eines einfachen Badezimmers. Darüber
hinaus konnten wir X andere Dinge für Monika und ihre Schwester erledigen, und zudem mit Rat und Seelsorge zur Seite stehen. Die Zeit war arbeitsintensiv und anstrengend, auch
wegen der Kälte und Höhe, aber von großer Bedeutung für alle Beteiligten. Inzwischen sind acht Wochen vergangen, das Bad ist gebaut, die Leitungen verlegt. Bald werden auch das
Wasser und Abwasserproblem gelöst sein, wenn alle bürokratischen Hürden genommen sind.
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