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1. bis 20. Okt 19

September 2019


Aug 19


Der Wald brennt: über 5 Millionen Hektar allein in Bolivien!!!!


Bereits Mitte August kommen immer mehr Nachrichten über Waldbrände, die außer Kontrolle geraten sind. Die Bevölkerung in Santa Cruz ist frustriert und kann den jährlichen Jubiläumsmonat September nicht richtig feiern: das Wappen von Santa Cruz ist versängt, die Palmen verkohlt und der Löwe liegt danieder.


Die Chiquitania ist großflächig mit Trockenwald bedeckt, der Boden darunter ist für Landwirtschaft nicht geeignet. Dennoch brennt an hunderten Stellen der Wald als Konsequenz der Brandrodung.


Die Möglichkeiten in die abgelegenen Gebiete vorzudringen sind beschränkt. Die Hilfetrupps aus "normalen" Leuten haben wenig gegen die rasante Ausbreitung in der trockenen Natur entgegenzusetzen.


Es werden nicht nur der Verlust der Vegetation beklagt, sondern auch der vielen Tiere!


Auch wenn es sich in der Chiquitania nicht um hohen Regenwald handelt, so ist das ökologische Gleichgewicht doch extrem beschädigt.


Es dauert Wochen, bis auch die internationale Gemeinschaft auf die verheerenden Brände aufmerksam wird.


Unvorstellbar, aber wahr: die Feuer sind gelegt, und werden zum Teil nachdem sie gelöscht wurden, wieder angezündet. Es kommt heraus, dass Siedler dahinter stecken.


Mit Rückenspritzen und "Ausschlägern" versuchen die Trupps dem Feuer beizukommen. Da dies nicht gelingt, wird der Ruf nach internationaler Hilfe immer lauter. Die Regierung wimmelt ab; das sei alles nicht so schlimm.

Welche Rolle spielt Evo Morales und die Regierung?


Meldung in der Tageszeitung "El Deber": Evo Morales rechtfertigt die Brände mit der Aussage, "von was sollen die armen Bauern denn leben, wenn sie nicht ihr Stück Wald urbar machen dürfen?" Anmerkung: "chaquear" = urbramachen durch Brandrodung).

Mitte: Ein typisches Grundstück im Wald nach Brandrodung. Wenn diese Praxis durch tausende Kleinbauern praktiziert wird, dann muss dies ja zwangsläufig zu einem unkonrollierbaren Waldbrand kommen.

Die Liste rechts ist der Beweis für tausende Hektar Landvergabe an Kleinbauern (aus dem Hochland) durch die Regierungspartei (MAS) in den Schutzgebieten im Tiefland von Santa Cruz. Ein Dekret vom Juli 2019 erhöht die erlaubte Fläche zum "kontrollierten" abbrennen von einem auf 20 Hektar!


Der Vizepräsident (Garcia Lineras) sagt, dass Naturschutzgebiete eine Erfindung der Nortamerikaner und (rechter) Diktaturen sind.
Mitte: Evo hat Mittels Dekret Nr. 3973 vom 9. Juli 2019 die Erlaubnis in einer Fläche von 20 Hektar pro Kleinbauer erlaubt!
Rechts: eine Karikatur zielt mit der Abkürzung der Regierungspartei (MAS) auf die Brände, man sieht Evos Konterfei in den Flammen. "Du verbrennst" heißt auf Spanisch " te quemas".


Links: Die Fläche in Flammen nimmt jeden Tag zu. Aber Evo sagt, man bräuchte keine internationale Hilfe.
Am 20. August heißt es von ihm: "Pachamama bestraft das Tiefland dafür, daß es Ihn nicht unterstützt".
Rechts: Und wenige Tage später: "die ultra Rechte benutzt das Feuer um ihn (Evo) anzugreifen.


Als die Feuer immer mehr außer Kontrolle geraten, macht Evo eine Propagandaaktion aus seinem Löscheinsatz.
Mitte: die Medien werfen ihm geheuchelte Liebe vor.
Rechts: ein typisches Stück Wald nach Brandrodung.

Endlich: der Supertanker kommt!


Vor allem die Bevölkerung im Tiefland ist verzweifelt, weil die Leute eine große Heimatliebe haben. Es ist eine Erleichterung, als die Nachricht vom nahenden Supertanker die Runde macht.


Bis die Boeing 747 dann auch mit der benötigten Wassermenge befüllt werden konnte, vergingen kostbare Stunden. Aber schließlich konnte das Löschflugzeug seine Arbeit aufnehmen und ca. 5 bis 7 Flüge pro Tag realisieren.


Das Wort Supertanker ist in aller Munde und jeder Flug wird in den WhattsApp Gruppen verfolgt.
Schnell wird allerdings klar: der Tanker kam zu spät! Die Brandherde sind so groß, dass nur Regen vom Himmel das Feuer löschen kann!


Die Gemeinden rufen zu Gebet und Unterstützung auf. Aber es kommen immer mehr Meldungen, dass Feuer, die schon aus waren, wieder von Menschenhand angefacht wurden. Das ärgert die Bevölkerung und führt zu Auseinandersetzungen mit sogenannten "Kolonisten" aus dem Hochland in Roboré, Concepcion und anderen Gemeinden.


In einem Gebiet bei der Ortschaft Tapera stellt eine Firma ihre Agrarfleiger zu Löschflügen bereit.


Auch andere Löschflugzeuge und Hubschrauber sind im Einsatz. Die Chiquitania ist das bestimmende Thema im September.


Aber es brennt und brennt. Der Rauch verdunkelt den Himmel. Letztendlich ist es die einsetzende Regenzeit, welche die Waldbrände mit Regen löscht!


Der entstandene Schaden wird Bolivien und seine empfindlichen Ökosysteme noch lange beeinträchtigen. So mancher kleine Bauer reibt sich jedoch die Hände, denn jetzt wo der Wald erst einmal weg ist, ist es eine Leichtigkeit, dort das Gebiet zu erweitern.


Auch wenn es illegal ist, die fehlende Staatsmacht in den entlegenen Schutzgebieten macht es der Verbreitung von Siedlungen leicht.


Wie die Karte zeigt, ist das Buschfeuer von 2019 auch in Brasilien und Paraguay ein großes Problem. Schrecklich, daß alle Feuer von Menschenhand gelegt wurden und nachher nur begrenzt Männer bereitstehen, um sie wieder aus zu machen.


Wie soll es weitergehen? Die Telefongesellschaft "VIVA" wirbt schon mal dem Hashtack "EIn Setzling für die Chiquitania". Aber über 5 Millionen Hektar abgebrannte Fläche ist ein riesiges Gebiet!

Evangelisation in San Ignacio


Trotz der wütenden Feuer rief unsere Gemeinde (MBI) Ende August bzw. Anfang September zu einer großen Evangelisation in San Ignacio de Velasco auf. Der Ort nahe der Grenze zu Brasilien liegt im Gebiet der Feuer und der Weg dorthin führt durch die Chiquitania (San Ramon, San Javier und Concepcion).
Ein Denkmal am Ortseingang von San Ognacio erinnert an die bemerkenswerte Geschichte der Region, die durch die Jesuiten stark geprägt wurde.
Auf der Fahrt dorthin Ende August sind wir keinem Feuer Begegnet, es hat erst im September vor allem um Concepcion stark gebrannt.


Die Evangelisation beginnt mit dem Angebot von verschiedenen kostenfreien Diensten (Schönheit, Medizinisch, Kleider).


Zahlreich wird das Angebot in Anspruch genommen. Am Abend treffen sich alle Beteiligten Helfer zum Gottesdienst.


Am Sonntag Abend gibt es die große Veranstaltung in der Halle, zu der in ganz San Ignacio eingeladen wurde.
siehe auch Bilder August

Unser Leben in Santa Cruz


Manchmal könnte man glauben, man lebt in einem Dorf...


Blütenpracht in Gelb, ein riesiges Froschexemplar (in Los Chacos) und Anni beim behandeln in der Uni....

 

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Gottes Segen!


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