Dorothea & Wolfgang Landes
Hogar de Niños
"Wayne Walker"

März 2008

Los Chacos, Santa Cruz - Bolivien

Bilder vom Zeitraum März 2008


April 08

Feb 08

Auch im März regnet es immer mal wieder. Der 10te März bringt das Faß zum überlaufen. Es regnet 128 Liter pro Quadratmeter.
Eindeutig zu viel für die bereits von den Vortagen übersättigte Erde.
Selbst im Überschwemmungsjahr 2007 hatten wir nicht so stark unter den Folgen zu leiden.

Es steht überall Wasser: hier in der Werkstatt. Klitschnass machen wir ein Gruppenfoto mit den Arbeitern.

 Ann-Kathrin hat Geburtstag.
Am 12 März machen sich Mutter und Tochter zu einem "Verwöhn Tag" nach Santa Cruz auf. Gemütlich frühstücken, bummeln, Maniküre, Kino und am Abend mit dem Rest der Familie sowie den Praktikanten noch lecker Essen gehen.

Am Samstag dann, die Einladung ist auf den 15 März um 15:00 Uhr für die Feier des 15ten Geburtstag ausgeschrieben. Kulturgemäß wird der 15te Geburtstag als wichtigstes Fest im Leben eines Mädchens gefeiert. Abschluß der Kindheit, Eintritt in die Jugendzeit und somit auch in die Geschlechtsreife. In der "Nicht frommen Welt" ist das Mädchen danach "frei". Sie darf auf Feste gehen, tanzen, sich vergnügen und sich mit Jungs einlassen. Unter Christen wird ein Fest mit Segensgebet, Spiele und Essen gefeiert. (Vergleichsweise mit einer Konfirmation in Deutschland).

Das Ausrichten des Festes ist für Dorothea mit viel Nervenstreß verbunden. Die bestellen Stühle und Tische aus Montero werden viel zu spät geliefert, unser eigenes Auto springt mal wieder nicht an. Das Essen muß somit mit Traktor und Anhänger in die Kirche gefahren werden. Die Gäste aus Santa Cruz sind ausnahmsweise mal pünktlich, wir aber mit den Vorbereitungen noch längst nicht fertig. Peinlich! So beginnt, ganz kulturangepaßt, auch bei uns der Gottesdienst mit 1,5 Stunden Verspätung. Ann-Kathrin genießt ihre Feier trotzdem in allen Zügen Die Ansprache extra für sie von ihrem Vater, die Predigt von Pastor Alberto, das Segnungsgebet von Pastorin Gladys gehen tief, treiben Tränen in die Augen und bleiben unvergessen. Die Teilnahme all unserer Freunden aus Santa Cruz, das fröhliche Tanzen der Kings Kids Kinder, die Spiele sowie die Bildpräsentation, tragen zu einem gelungenen Fest bei. Gefüllte Pasteten mit Hühnerfrikasee, Reis und Salat wird von den Gästen, die es auch wagen die Pastete zu essen, hoch gelobt.

Mittlerweile helfen ja alle Kinder in der Landwirtschaft mit. In der Regel tun sie das auch gerne, nur an so Ereignissen wie der "Quince" (15ter Geburtstag), oder an Wochenenden, wenn andere attraktive Angebote laufen, fällt das Arbeiten natürlich schwer. Deswegen versuchen wir den Kids immer mal wieder als Entschädigung eine Freude zu machen. Einen Tag nach Ann-Kathrins Geburtstag nutzen wir die Gelegenheit die EXPO NORTE, der Verbraucherausstellung des Nordens,  mit allen Kids zu besuchen. Es wird ein netter Abend.

Unter den Ausstellern ist auch die oberste Verwaltungsbehörde von Santa Cruz (Prefectura), die nun kräftig Werbung für die Volksabstimmung am 4. Mai macht. Das Volk soll entscheiden, ob es für das "Departamento" Santa Cruz eine Autonomie von der Zentralregierung wünscht.

Das politische Klima ist seit Wochen gespannt und es wird mit heftigen, unter Umständen auch gewaltsamen  Auseinandersetzungen gerechnet.

An einem der Ausstellungstage werden auch die Rinder von Wolfgangs Milchbauernkollegen bewertet.

Eindrücke aus dem Alltag. Rechts die Obduktion eines toten Rindes durch Dr. Gustavo (rechts).

Eigene Bananen, die Plantage mit 50 Pflanzen trägt erste Früchte! Marioly  in der Küche vom Kinderheim.

Den Karfreitag nutzen wir um, nach einem Fasten, mit unseren Geschwistern in Los Chacos ein besonderes Abendmahl zu feiern.

Was bedeutet "Geben ist seliger als Nehmen" in unserem Umfeld? Die Bibel gibt diesen Auftrag nicht ausnahmslos den Gemeinden in Wohlstandsländern, sondern dem gesamten Leib Christi, egal wo auf der Welt. Und obwohl in unserem Umfeld die Armut zum Himmel schreit und jeder in unserer Gemeinde als "arm" und "bedürftig" zu bezeichnen ist, gibt es immer ein "noch ärmer". Die Herausforderung: Jeder bringt etwas mit: Reis, Zucker, Nudeln, Öl, Obst, welches wir dann den "noch Ärmeren" übergeben. Drei gefüllte Wannen und Tränen der Freude und Rührung bei den Bedachten waren das Ergebnis.

Tiere in riesigen Ausmaßen: Links eine Kröte auf unsere Veranda, rechts eine voll gesaugte Zecke.
Zum Vergleich: Links ein Käfer, rechts eine Münze (23mm).

Mit 20 Jugendlichen fährt Wolfgang an einem Samstag Abend ins Nachbardorf zu einem Jugendabend.
Der Autoanhänger wird kurzerhand mit Sitzbänken ausgestattet.

Der Pastor der dortigen Gemeinde veranstaltet regelmäßig Jugendgottesdienste und so ist auch dieser Abend für alle eine echte Bereicherung.

Zum Monatsende sind wir (Doro & Wolfgang) mal wieder auf einem geistlichen Rüst Wochenende.

In vielen Predigten wird uns die Heiligkeit Gottes neu vor Augen gestellt. Solche  "Auszeiten" tun unserer Seele und unserem Geist gut. Viel Raum für Gottes Geist, Zeit zum Nachdenken, zum Beten, zum Kraft schöpfen. Neuorientierung sowie Bestätigung haben ihren Platz.
Unsere Pastoren aus Santa Cruz und deren Teams führen in bewundernswerter Liebe, Kreativität und Aufopferung dieses Wochenenden durch.

Gleich danach findet der diesjährige Kongreß der Zellgruppenvision statt. Bei der Abschlußveranstaltung sind  wir wieder  mit der ganzen Heimtruppe sowie einigen Gemeindeleuten dabei.

Die Jungs, die noch beim Füttern und Melken helfen, kommen etwas später mit dem  Auto hinterher.

Es erwartet uns ein Stadion voll mit Jesus begeisterten Gemeindemitgliedern.
Die Stimmung ist fröhlich und ausgelassen.

Neben Anbetungsliedern die alle mitsingen gibt es ein Schauspiel, in dem die "finsteren Mächte" versuchen Bolivia unter Kontrolle zu halten.
Aber mit der lautstarken Beteiligung des Publikums wird in einem einmaligen Kampf, angeführt durch den König Jesus Christus,
die Gefangene befreit. Nicht nur Lichteffekte und ein tolles Feuerwerk beeindruckt uns, die Mitreißende Hingabe Tausender beim gemeinsamen Beten und singen ist einfach phantastisch!

Schade, daß Du lieber Leser nicht dabei warst! Das Privileg hatte allerdings Anja Bauer, die am Vortag bei uns ankam und ab Ende April die Lernhelferstelle von Jezzy übernehmen wird.

 

Das war wieder mal ein ereignisreicher Monat. Doch: "Das Beste kommt noch" oder "das Beste liegt noch vor uns!" Wir gehen einem großen Ziel entgegen: der Wiederkunft Jesu , als Erlöser und Herrscher der Welt. Das wird alles bisherige weit in den Schatten stellen! Und wir freuen uns darauf!

 

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Viel Spaß!!

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