Breit, braun, flach und viel Sand... so sieht der Rio Pirai aus, gesäumt von Wald und nur ein oder zwei Mal im Jahr steigt der Wasserpegel bedrohlich hoch, wenn es im Gebierge stark geregnet hat.
Wir wohnen sehr nah am Fluss. Bei einem Rundflug lassen sich die Auswirkungen der Sand und Kiesgewinnung beobachten.
Mit einfachsten Mitteln wird der Flußboden aufgeschwemmt, dann abgepumpt und über ein einfaches Sieb Kies und Sand getrennt.
Diese Bilder stammen aus dem Jahr 1996. Die Fotos darüber von 2019.
Was man früher überhaupt nicht sah, waren diese Radlader.
Der Pirai ist ein beliebtes Ausflugsziel und auch wenn das braune Wasser richtig warm ist, so gibt es doch eine gewisse Abkühlung.
Im Jahr 2015 waren wir mit den Mädchen vom Kinderheim Remar am Fluss oberhalb von Santa Cruz, weil dort das Wasser noch nicht so sehr kontaminiert ist.
Die Durchquerung der Furt ist ein Wagnis...
Im September 2020 waren wir zeugen einer Taufe. Das ist auch eine Kunst bei dem flachen Wasser!
Die Sand und Kiesgewinnung unterliegt gewissen Regelungen. So vergeben je nach Region die Stadt oder Land Konzessionen gegen Geld an Gruppen oder Einzelpersonen. Je nach dem werden diese dann weiterverkauft.
Wenn es im Gebierge regnet, steigt der Wasserpegel. Dann müssen die ganzen Aparaturen abgebaut und ans Ufer gebracht werden. Dabei gibt es immer wieder Todesfälle, weil die Flut schneller kam.
Oder, was auch vorkommt: dass man die Flut unterschätzt und die Pumpen mitgerissen werden. Das ist dann gleich ein Totalverlust, weil sie meist im Treibsand eingespült werden.
Also wenn man diese Dinger mit einem deutschen Kieswerk vergleicht, dann kommt man schnell zum Schluss, dass es auch so zu gehen scheint, ohne Stahl und Förderbänder...
Der Bedarf an Sand und Kies ist unersättlich in dieser Bausüchtigen Stadt.
Früher sah man kaum einen Muldenkipper...
... oder Radlader. Da wurde alles per Hand auf und abgeschaufelt.
Wenn Besuch kommt, gehen wir gerne an den Fluß.
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