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Dorothea & Wolfgang Landes Hogar de Niños "Wayne Walker" |
April 2003 |
Los Chacos, Santa Cruz - Bolivien |
Der Tränketeich für die Kühe am 24. November 2002. das Ausmaß der Trockenheit ist für uns nicht mehr abzusehen. Keine Aussaat, keine Futtervoräte, kein Gras, die Futtermittelpreise sind explodiert, einige Produkte gibt es nicht mehr. Ein weiteres Problem tut sich auf: Die Wasserpumpe der Kooperative im Dorf ist kaputt, der Brunnen versandet. Neben den Problemen im Haus haben wir damit für die Kühe kein Wasser mehr.
Bagaso hydrolisado - Abfallprodukt der Zuckerindustrie: das ursprüngliche Zuckerrohr ist ausgepresst und es bleibt nun noch die Rohfaser übrig. Damit die Kühe diese Rohfaser verdauen können, wird sie unter hohem Druck aufgeschlossen, dadurch wird sie braun, ist fast homogen und stinkt scharf. Die Trockenheit lässt uns keine andere Wahl als diesen Abfall teuer zu kaufen.
Oktober 2002: der letzte Rest Maissilo. Bereits seit Wochen strecken wir das Silo mit "Bagaso hydrolisado" und mit frischem Zuckerrohr, was wir teuer kaufen mussten. In normalen Jahren steht der Mais vor der Blüte, es gibt bereits Futterhirse und Schnittgras zum abernten.
Zuckerrohr: über eine Woche musste ich in der Gesamten Gegend herumfragen, bis ich diesen Zuckerrohranbauer gefunden habe, der noch nach der Zuckerrohrernte reifes "Caña" hatte und bereit war es zu verkaufen. Mindestens 9 Ladungen (70 Tonnen) haben wir geraucht und pro Tonne 12 US $ bezahlt.
Zuckerrohr häckseln als letzte Möglichkeit die Kühe zu füttern: Es ist de 9. November und noch kein Regen! Alle Futtervorräte sind aufgebraucht, mit viel Mühe konnten wir Zuckerrohr kaufen, was dann gehäckselt den Kühen vorgelegt wird. Der Futternährwert entspricht dem eines Kaugummis. Im Hintergrund sieht man die Ackerflächen fertig zur Aussaat, aber der Boden ist Grundtief trocken.
Braune Weide im November 2002
Trockener Anblick auf das Mitarbeiterhaus und das überdachte Fressgitter der Kühe.
Der Tränketeich auf der hinteren Weide Der Wasservorrat für die trocken stehenden Kühe ist schon lange versiegt. Wir nutzen die Gelegenheit um Bausand zu gewinnen. Im Hintergrund sieht man die aufgeschüttete Überfahrt über die Niederung, die in der Regenzeit zum Sumpfloch wird.
EXPO 2002 - Verbraucher und Agrarmesse jedes Jahr im September in Santa Cruz.
Wassernotstand: die Wochenlange Trockenheit wird im Dezember 2002 durch unaufhaltsame Regenfälle abgelöst. Der Durchfluss unter dem aufgeschütteten Weg fasst diese Wassermassen nicht, das Wasser reist den Wall ein.
Die neue Überfahrt ist zerstört Die Verbindungsbrücke zu der hinteren Weide ist weggespült. Schade, es war sehr viel Arbeit diesen Wall aufzuschütten.
12 Ha Sorgo überschwemmt!
Blick auf den Platz um die Werkstatt während der heftigen Regenfälle.
Milchbauerntreffen (GTT) bei einem der Ringmitglieder.
Unsere tägliche Melkarbeit: inzwischen haben wir auf 3 Melkzeuge erweitert und melken pro Durchgang 3 Kühe, 3 weitere werden vorbereitet.
Traditionelle Melkarbeit bei einem der Milchbauern im Nachbardorf "La Esperanza". Gemolken wird von Hand, das Kalb saugt die Kuh an und muss dabeibleiben, sonst gibt diese keine Milch. So habe ich unseren Betrieb einst vorgefunden.
Übliches Viehgehege in unserer Gegend.
Die Firma SEFO bei Warnes produziert Saatgut (im Bild) Sorgo - Futterhirse beim trocknen |
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