Gefahrguttransport verunglückt! Na und?
Anfang November kommen wir an diesem Unfall vorbei: ein Dieseltanklaster liegt umgestürtzt im Graben, der Geruch nach Diesel breitet sich wie die Flüssigkeit selber rasch aus.
Dazu schlägt man hier keinen Alarm, es kommt keine Feuerwehr und kein Spezialteam um das verseuchte Erdreich zu heben. Es reichen die Nachbarn, die sofort mit Eimern und Bechern
bereit stehen um an die begehrte Flüssigkeit zu gelangen. Schon ist das Problem gelöst und die Eigner müssen sich sputen, die verbliebene Ladung umzupumpen, bevor sie von den Leuten abgezapft wird.
Besuch im Plan 3000
Diese Familie ist die Erste die über unser Patenschaftsprojekt Unterstützung erhält
Gesichter einer Millionenstadt: Elend und Vereinsamung, Müll .... alles im Umfeld des (noch) höchsten Gebäudes der Stadt Santa Cruz, dem Justitzpalast.
Wenigstens ist es hier trocken, wer Geld abheben will hat halt Pech gehabt.
Der Bolivianische TÜV ("Inspeccion Tecnica Vehicular") ist eine Story für sich. Der TÜV wird von der Polizei durchgeführt und wird an vielen Punkten der Stadt angeboten. Inzwischen
wird der ganze Ablauf zwar per Computersystem gesteuert (zum Beispiel benötigt man eine Anmeldung per Internet), aber es geht gar nicht um eine Prüfung der technischen Sicherheit.
So hat der Polizist auf Nachfrage, warum er nicht einmal das Licht prüfe, geantwortet: er geht davon aus, daß die Autos funktionstüchtig seien! Und was für Schrottkutschen hier rumfahren.
Nein, es geht dem Staat nur um eine Erhebung von Daten, Hauptsächlich der Persönlichen des Fahrers.
Eine besondere Gelegenheit etwas über das hier übliche Schulsystem zu erfahren ergab sich im November: die großen Ferien nähern sich und so sollen die Schüler nun in einer
aufwendigen Ausstellung zeigen, was sie im vergangenen Schuljahr gelernt haben. Von Bastelarbeiten über heimisches Essen, aber auch Mathematische Formeln und fremde Sprachen sollen von
den Schülern gezeigt werden.
Ein erster Eindruck macht aber schnell klar: hier haben nicht die Schüler, sondern meistens die Eltern gewirkt! Das ist zwar verboten, aber wer will schon schlecht dastehen? Es werden bei
diesen Gelegenheiten "keine Kosten gescheut" um die Lehrer zu beeindrucken.
Das Wenigste haben aber die Schüler geleistet. Es ist eine Farce, die sich jedes Jahr wiederholt. Im Gegensatzt zum weitergegeben Unterichtswissen steht dabei allein
schon der Umgang mit dem Möbiliar. Da mögen die Traditionen noch so romantisch wirken.
Die Kinder singen in "Guarani" (einer der drei amtlich anerkannten Indiosprachen) und verbringen sehr viel Zeit damit, ihre Schulhefte zu gestalten, während die Hausmeisternin
(die keinen Lohn erhält) einen verbotenen Kiosk betreibt um zu überleben. Sie wohnt mit 4 Kindern in einer Baracke neben den Klassenzimmern (siehe diese dunkle Türe).
Alle geben ihr Bestes!
Unser Besuch in der Schule an jenem Vormittag wurde gleich dazu ausgenutzt uns in die Jury zu erheben, die die Leistungen der Schüler bewerten sollten.
Wolfgang hat sich als Fotograf davor drücken können, zum Glück hatten wir gerade Besuch von einer deutschen Voluntärin die seinen Part übernahm.
In die Schule gehen rund 600 Schüler. Wir wollten wissen, wieviele von ihnen in extremer Armut leben. Dazu baten wir jeden Haushalt einen Fragebogen auszufüllen, jeder richtig ausgefüllte Bogen nahm an einer Verlosung teil.
In Los Chacos prüfen wir regelmäßig die Buchhaltung der Sekretärin der Wasserkooperative, es läuft gut.
Eine schöne Überraschung war der Besuch von Diego im Gottesdienst zusammen mit Jessica und Analena. Der Junge "mausert" sich und das freut uns.
Feuer in Los Chacos! Aber nur ein "Strohfeuer", das schnell wieder verlischt.
Überschwenglich reifen in Los Chacos die Früchte heran. Die Mangos (Mitte und rechts) sind von minderer Qualität. Wir können nur wenige nutzen, die meisten verderben auf dem Boden.
Bereits im November beginnen langatmige Proben um ein Handglockenensamble zu bilden.
Ups, da hat die nötige Koordination nicht funktioniert: Ein Strommasten mit samt Abspannseil im Bereich der neu betonierten Fahrbahn. Natürlich ohne Hinweisschilder oder gar
Beleuchtung. Macht ja nichts, liegt nur in einer Kurve.
Ohne weitern Kommentar. |