Der Muttertag spielt eine wichtige Rolle in der bolivianischen Gesellschaft. In allen Schulen gibt es besondere Feiern zu Ehren der Mütter. So hat Dorothea
an den Veranstaltungen verschiedener Schulklassen unserer Mädchenheimkinder teilgenommen.
Wie schon berichtet bringt das Mädchenheim einen sehr hohen organisatorischen Aufwand mit sich. Dorothea bringt da auch schon Mal Arbeit mit nach
Hause. An den Wochenenden dürfen die Mädchen Fernseh schauen - hoch im Kurs
sind Serien aus Asien (in O-Ton mit spanischen Untertiteln, die keiner so schnell mitliest).
Das Jugendamt hat die spektakulär aussehende Insekten- und Ungezieferbekämpfung veranlasst. In unserem tropischen Klima vermehren sich die Schnaken und Kakerlaken
besonders leicht .... . Die Mädchen müssen so lange im Hof verweilen.
Wolfgang hat auch dieses Jahr das Jugendcamp mit rund 270 Teilnehmern als Drummer unterstützt. Es ist immer wieder toll zu beobachten, wie leicht sich die Jugendlichen
begeistern lassen und ganz klasse am Camp teilnehmen. Mit Leichtigkeit lassen sich alle Teilnehmer für das "offizielle Foto" zusammentrommeln.
Im Rahmen von Wolfgangs Amt im Nachbarschaftskommite unseres Stadtviertels gab es verschiedene Zusammenkünfte wegen der Erweiterung der Klärwasserlagunen die
an unser Viertel angrenzen.
Um den Beschwerden der Bürger etwas entgegenzukommen, hat der Betreiber der Lagunen "Saguapac" Rauchgas gegen die Stechmücken eingesetzt, die laut öffentlicher Meinung besonders aus
den Abwasserlagunen stammen.
Farbenfrohes Bolivien: Obststand anlässlich des "Tag der Mandarine" (li) und eine Frau beim weben der traditionellen Hängematte in einem Hinterhof.
Familienberatung im Stadtviertel "Plan 3000"
Durch die Bekanntschaft von Dorothea zur Leiterin eines evangelischen Sozialhilfeprojekts wurde uns nach dem erfolgreichen Abschluß der
Elternschulung die Betreuung von verschiedenen Familien angetragen. Alle sind kinderreich und arm und die meisten wohnen in den weitläufig ausgebreiteten Armenvierteln von Santa Cruz.
Diese Gegend liegt von unserem Zuhause am gegenüberliegenden Stadtteil von Santa Cruz und allgemein unter dem Namen "Plan 3000" bekannt.
So haben wir mit der Projektleiterin von "JIREH" (Frau Miriam) einzelne Familien oder alleinstehende Mütter in sozial präkerer Lage besucht. Ziel ist
es in den nächsten Monaten
die Besuche zu wiederholen und den Menschen Beratung und Hilfe anzubieten.
Zum einen sind die ausgewählten Familien durch die erfahrene finanzielle Unterstützung eines oder mehrerer ihrer Kinder durch "JIREH" dazu verpflichtet, Elternberatung
in Anspruch zu nehmen, auf der anderen Seite gibt es eine enge Verbindung zur Gemeinde "Tiempo de Cosecha" (Zeit der Ernte), die sich in der gleichnamigen christlichen Schule
zum sonntäglichen Gottesdienst trifft.
So haben wir die Gelegenheit viele Menschen kennen zu lernen, zu ermutigen
und zu beraten.
Nach einer Pause hat Wolfgang seine Besuche bei den Straßenjungs wieder aufgenommen. Dies war wegen fehlenden kompetenten Begleiters eine Weile nicht mehr möglich.
Die Not ist Groß aber man trifft nur wenig auf Menschen, die aus diesen unwürdigen Lebensumständen auch wirklich heraus wollen. Der Mann mit der 37 auf seinem T-Shirt
möchte es wagen und lässt sich im Rehazentrum aufnehmen. Es ist sein dritter Versuch vom Drogenkonsum loszukommen.
Einen besonderen Besuch hatten wir Ende Mai: Laura Pohl war seit 2000 die Schulkameradin von Ann-Kathrin und ist mit ihren Eltern 2007 nach Deutschland zurückgezogen.
Sie kam nun um auf den Spuren ihrer Vergangenheit zu wandeln: so war es möglich wie in "alten Zeiten" etwas zu reiten.