Weite Teile des Tieflands Boliviens unter Wasser
(die Bilder mit einem roten Punkt sind aus dem Internet zusamengestellt)
Zwei Drittel Boliviens bildet das Tiefland, im nördichen "Beni" läuft das Wasser in großen Flüssen Richtung Amazonasbecken (Brasilen) ab. Weite Teile haben nur eine
Höhe von 100 Meter über Null, was eine enorm langsame Fließgeschwindigkeit bedingt, es sind noch zwei bis dreitausend Kilometer bis zum Atlantischen Meer.
Durch zyklisch bedingt starken Regenfälle (das Phänomen heißt "El Niño") seit Januar, kam es im Februar zu unbeschreiblichen Überschwemmungen in diesen Gebieten.
Aber nicht nur das Tiefland war betroffen. In den steil abfallenden Andentälern sind viele Straßen weggespült worden.
In Rurrebanaque kam es zu einem verherenden Erdrutsch.
Die Bilder zeigen die Hilfslosigkeit, in der sich viele Menschen befinden. Ein großer Skandal ist obendrein, daß der Bolivianische Präsident Evo, der ethnisch zur
Gruppe der Hochländer gehört, nicht bereit war (ist), die betroffenen Regionen im Tiefland zum Notstandsgebiet zu erklären.
Unsere Stadt Santa Cruz wurde dank eines großen Kanalnetzes nicht dauerhaft überschwemmt. Bei rund 350 Meter über dem Meeresspiegel kann das Wasser auch schneller abfließen.
Aber Zustände wie auf den Fotos zu sehen, waren einige Tage auszuhalten.
Der an Santa Cruz vorbeifließende Fluß "Piraí" hat seinen (für die Regenzeit) normalen Wasserstand beibehalten, und die Gewinnung von Baumaterial wurde ununterbrochen betrieben.
Allerdings kam es Ende Februar zu ganz starken Regenfällen im Gebiet des Zulaufs des Piraí und über Nacht stieg der Wasserpegel überraschend binnen einer Stunde
extrem an. Die Bilder Links und Mitte sind vom gleichen Standort aus gemacht. Die Stadt Santa Cruz wird aber auch durch einen hohen Damm geschützt, und so wurden auch
wir, die wir nur wenige Meter vom Fluß entfernt leben, vom Wasser verschont.
Wir hatten Besuch von den Missionaren Ingrid und Gerhard Dück (Paraguay) und einem mit ihnen befreundeten Ehepaar aus Deutschland.
Da haben wir einen Blick auf den Pirai geworfen.
Einer der vielen Kanäle in Santa Cruz - nach einem Regen wird tonnenweise Müll mitgeschwemmt, was viel Arbeit verursacht.
Rechts: ein Blick von unserer Straße auf den Eingang unseres Hauses wo wir nun wohnen.
Wir konnten Wolfgangs Geburtstag im neuen Heim feiern.
Thomas hat wenige Tage später ebenfalls Geburtstag. Er hat sich sehr über die "Finanzspritzen" gefreut.
Für Ann-Kathrin hat im Februar das dritte Semester Zahnmedizin begonnen. Mit einer Kameradin hat sie ein Thema anschaulich bearbeitet.
Auf dem Kinderheimgelände wächst und spriesst es durch das feuchtheiße Wetter. Täglich muß gemäht werden. Dazu ist ein neuer junger Arbeiter Wolfgang zur Seite gestellt.
In Los Chacos entsteht eine Berufsschule. Bauherr ist das Bürgermeisteramt der Provinzhauptstadt Warnes. Um die vielen Arbeiter zu verpflegen,
hat eine Köchin kurzerhand einen der Räume belegt.
Weitere Fotos vom Überschwemmten Bolivien
Unsere Gemeinde hat in einer groß angelegten Spendenaktion die Mitglieder um Sach und Geldspenden gebeten. Dabei kamen Berge an Kleider, unverderbliche Lebensmittel,
Medikamente, Decken, Wasserfilter und mehrere Tausend US Dollar für die betroffenen Geschwister in den Überschwemmungsgebieten zusammen.
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