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Dorothea &
Wolfgang Landes Hogar de Niños "Wayne Walker" |
Oktober 2001 |
Los Chacos, Santa Cruz - Bolivien |
Bericht in der Missions-Zeitung der VDM
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Liebe Leser! Zwei Schläge mit dem Beil betäuben das rund 70 kg schwere Schwein und es stürzt in den Staub. Blitzschnell sticht Wilson mit dem Messer zu. Genau ins Herz und schon beginnt das Blut in die bereit gestellte Schüssel zu fließen. Als das Schwein ausgeblutet ist, bringen zwei Frauen kochendes Wasser, und übergießen sorgsam das Schwein, um es anschließend sorgfältig von seiner Borstenpracht zu befreien. Danach folgt das ausnehmen und zerteilen. Alles unter freiem Himmel vor der palmbedeckten Lehmhütte von Patricia und Wilson. Wer nun von Ihnen, liebe Leser, denkt, er liest die Beschreibung eines heidnischen Opferkults, der irrt. Zwar gibt es in Bolivien durchaus noch Tieropfer für die Götzen der Inkazeit, doch der Grund für den Tod dieses Schweines ist ein anderer. Das Schwein, dessen Schlachtung ich gerade beschrieben habe wird einen Tag später von ca. 100 Männern, Frauen und Kindern verzehrt werden. Anlaß ist der zweijährige Geburtstag der Baptistengemeinde von Los Chacos. Als Predigttext dient mir an diesem Tag das Gleichnis vom barmherzigen Vater, oder verlorenen Sohn, wie es manchmal genannt wird. Mit der Zellgruppe der Jungs habe ich, einige Tage vorher, das Gleichnis in verschiedenen Szenen nachgestellt und auf Diafilm festgehalten. Die Dias, untermalen die Textlesung im Gottesdienst eindrücklich und führen hinein in die Predigt, die dazu herausfordert zurück zu kehren in die ausgebreiteten Arme des himmlischen Vaters. Nur bei ihm sind Heil, Wiederherstellung und Freiheit zu finden. Heil, Wiederherstellung und Freiheit haben in den letzten zwei Jahren etliche Menschen in Los Chacos gefunden. Die Ehre dafür gebührt allein Gott. Er ist der große Missionar von Anfang an. Er gibt uns die Richtung vor.
Auf die Front unseres Gemeindehauses haben wir die Verheißung Gottes an Abram, in Genesis 12:2 geschrieben: Und ich will dich zum großen Volk machen....." Als Nachfolger Christi, sind wir mittendrin" in dieser Verheißung und durch den fünffachen Missionsbefehl unseres Herrn dazu gerufen Eroberer zu sein. Nicht jedoch wie vor etwas mehr als 500 Jahren die Spanier und Portugiesen die mit dem Schwert missionierten und für Tausende den Tod brachten. Nein wir sollen den Menschen die rettende, Leben schaffende Liebe Gottes verkünden und vorleben. Einzig erlaubtes Schwert in dabei ist das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist (Eph. 6.17). Sei es die Arbeit im Heim mit den uns anvertrauten Kindern, sei es im Umgang mit den Arbeitern, die wir im Milchviehbetrieb beschäftigen oder in der Arbeit in der Gemeinde, in allen Bereichen gilt die Beauftragung. Natürlich bleiben wir nicht vor Anfechtungen, Versuchungen und Kämpfen verschont. Der ein oder andere Gläubige fällt zurück ins alte Leben, ein Heimkind kann noch nicht von einer schädlichen Verhaltensweise lassen oder in der Landwirtschaft gehen die Maschinen schneller kaputt, als man sie reparieren kann. Und auch persönlich wird man sich immer wieder mal schmerzhaft seiner Schwächen bewußt. Doch dann ist es wieder Gott, der uns sagt Ich halte mein Versprechen......was ich mit Dir angefangen habe, kann ich auch zu Ende bringen.....komm folge mir nach!" Ihnen liebe Leser, danken wir ganz herzlich für Ihr mitkämpfen in dem vorübergehenden Jahr. Denken Sie daran. Gottes Sieg steht fest.....schon lange. Gott mit Ihnen Familie Landes & Familie Pohl |
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