Dorothea & Wolfgang Landes
Hogar de Niños
"Wayne Walker"

Juli 2001

Los Chacos, Santa Cruz - Bolivien

Bericht in der Missions-Zeitung der VDM
Ausgabe August 2001


Nov 01


Mai 01

Inhaltsverzeichnis

  Liebe Leser!

"Liebe Brüder, ich bilde mir nicht ein, das Ziel schon erreicht zu haben; eins aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und verfolge nur ein Ziel, den hohen Siegespreis der himmlischen Berufung zu bekommen, die Gott durch Jesus Christus an mich hat ergehen lassen." Philipper 3, 13 + 14.

Was Paulus für sich erkannt hat, und durch den Geist Gottes an uns geschrieben hat, ist eine Selbsterkenntnis, die wir, dank seiner Offenheit, auch für uns in Anspruch nehmen. Wir könnten sagen: "wir sind etablierte Missionare, können auf gewisse "Erfoge" in unserem Gastland schauen und hätten menschlich gesehen allen Grund, uns einiger Vorzüge zu rühmen" (vergleiche Phil 3, 4). Aber es geht genau um das Gegenteil: Wir bilden uns nicht ein, das Ziel schon erreicht zu haben. Mit Paulus wollen wir vergessen was hinter uns liegt. Aus den Versen 4 bis 9 geht hervor, daß Paulus seine bisherigen Vorzüge, die er offensichtlich zu Recht hätte einklagen können, als Unrat betrachtet. Überall da wo wir uns auf Gerechtigkeit, erzeugt durch menschliche Leistungen, berufen wollen, verfehlen wir das Ziel. Wir sind aufgerufen zu vergessen und uns nach dem Siegespreis der himmlischen Berufung auszustrecken.

Was bedeutet das für uns? Wir sind mit einem gesteckten Ziel nach Bolivien gekommen: Unser Leben und Arbeiten sollte eine Botschaft verkündigen. Klar, die von Jesus, das liegt doch auf der Hand! Aber da war noch eine andere, eine versteckte. Etwa so: "Wir wissen auch wie das Leben geht, wir sind ausgebildet und überhaupt bei uns zuhause macht man das so und wenn das in Bolivien was werden soll, dann.... ." Und so sind wir auch Mitglieder unserer Gemeinde in Santa Cruz geworden. Ein bischen kühl aber klug, durchaus kritisch deutsch aber fest. Bis wir gemerkt haben, daß es eigentlich wir sind, die von unseren Bolivianischen Geschwistern zu lernen haben. Wir sind wohl gesandt, aber zuerst weil wir die Empfänger der freimachenden Botschaft Jesu sind. Wir sind aufgerufen unseren ganzen kulturellen Ballast hinter uns zu lassen, bevor wir in der Lage sind hier Menschen den Weg zu weisen.

Heute können wir mit Paulus sagen, was uns als wichtig erschien ist unwichtig geworden. Was wir dagegen als niedrig erachtet haben ist uns nun so wertvoll. Wir danken Gott für seine Gnade und den Vorzug den er uns gab, Missionare zu sein. So wurden wir in eine Schule genommen, die unsere Augen für Bolivien und die Welt geöffnet hat. Die Lehrer? Der Geist der Wahrheit (Joh 16, 13) durch die Pastoren und Geschwister unseres Gastlandes! Jesus ist treu. Seine himmlische Berufung ist unser heiliger Lebenswandel und der Blick auf die Menschen, die ohne den Glauben an Jesus für ewig verloren gehen. Danach strecken wir uns mit aller Kraft aus, sei es in der praktischen Arbeit in der Landwirtschaft, im Haushalt oder im Aufbau unserer kleinen Gemeinde in Los Chacos. Wichtig ist unser Bewustsein über unseren Standpunkt, und der lautet "ich bilde mir nicht ein, das Ziel schon erreicht zu haben."

Es grüßt ganz herzlich Familie Dorothea u. Wolfgang Landes

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