Liebe Freunde!
Wenn dieser Infobrief euch erreicht sind wir gerade in Deutschland. Vom 19. März bis zum 10. April werden wir bei Dorotheas Eltern in Karlsruhe sein. So dürfen wir dieses Osterfest Deutschland
erleben und die leckeren Osterhasen genießen! Über den Grund der Reise lest
ihr
am Ende des Briefes. Im Gepäck haben wir die übersetzten Briefe der Schüler an ihre Unterstützer, sowie die individuellen Jahresberichte mit Bildern. Es ist
bewegend, die Briefe der Kinder zu lesen. Alle bedanken sich für die Unterstützung, die sie erhalten. Darüber hinaus drücken sie auch ihren Dank gegenüber Gott für die große Hilfe
aus. Einige öffnen ihr Herz und erzählen aus ihrem Leben und ihren Erfahrungen:
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“Obwohl ich Sie noch nicht persönlich kenne, weiß ich, dass Sie ein sehr guter Mensch sind und dass Sie es verdienen, glücklich zu sein. Alles, was ich im Moment für Sie tun kann,
ist, gute Noten zu haben. Ich werde mich anstrengen, jeden Tag besser zu werden. Vielen Dank für Ihre Hilfe; ich werde Ihnen immer dafür dankbar sein.“
„Ich schreibe Ihnen, um Ihnen dafür zu danken, dass Sie mir dieses ganze Jahr über geholfen haben, und auch danke an Schwester Dorothea, und danke, dass ich ausgewählt wurde, um mir
zu helfen. Danke für das ganze Schulzubehör, danke für die Bücher und meine Schuluniform, und auch danke für die Uniform der Schulband“
Mein Dank geht an Liane und Samuel, zwei liebe deutsche Freunde, die mir bei der Übersetzung der 38 Briefe geholfen haben.
Jede Person ist eine Welt, jede Familie ein Universum die ihre individuellen Herausforderungen zu bewältigen haben. Nehmen wir zum Beispiel die siebenköpfige christliche Familie, in
der ein liebevolle Umgang miteinander gepflegt wird. Der Vater, ein guter Maler und Maurer, findet aber keine feste Anstellung und arbeitet deswegen als Tagelöhner. Obwohl auch die
Mutter an zwei verschiedenen Stellen arbeitet, reicht das Geld nur knapp zum Überleben. Dennoch sind sie fröhlich, bei allen Aktivitäten aktiv dabei und die Kinder kommen regelmäßig
zur Hausaufgabenbetreuung. Die Mutter fühlt sich frei, mich um Lebensmittelunterstützung zu bitten, wenn sie mal nichts zu essen haben.
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Dann gibt es die achtköpfige Familie, deren Vater unter Alkoholeinfluss gewalttätig wird, was Angst bei den Kindern und der Mutter hervorruft. Diese Familie lebt in einer unglaublichen Misere,
doch wenn ich nachfrage, wie es ihnen geht kommt nur ein verschämtes Kichern. Sie nehmen selten an unseren Veranstaltungen teil und sind selbst nach sechs Jahren immer noch so in ihrer Scham
verhaftet, dass sie wenig Vertrauen zu mir fassen können.
Alle unsere Familien sind in ihrer Armut gefangen, wobei der Begriff "Armut" nicht nur auf finanzielle Not beschränkt ist, sondern vielschichtig definiert werden muss. Wir haben uns schon
ausführlich mit dem Thema Armut in vorherigen Rundbriefen beschäftigt. Tatsache ist, dass es Familien gibt, die nur an materieller Unterstützung interessiert sind und sich nicht von unseren
vielfältigen Angeboten an Weiterbildung, Workshops und Elterntreffs beeinflussen lassen wollen. Alles, was wir sagen, prallt an ihnen ab, es gibt keine Veränderung ihres Handelns.
Auf der anderen Seite gibt es Mütter, die trotz einer zweistündigen Busfahrt pünktlich zu unseren Veranstaltungen kommen, und keine davon verpassen wollen, weil sie dadurch ihr Leben bereichert
wissen und Veränderung erfahren. In solchen Momenten erinnern wir uns an die Worte unseres Herrn Jesus, der in Matthäus 22,14 sagt "Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt." Unsere
Aufgabe ist es, die gute Saat auszusäen, aber das Wachstum und die Ernte bewirkt der Herr.
Beim Durchschauen der Bilder für die Jahresberichte staune ich selbst über die Vielzahl der Veranstaltungen, die wir wieder in den letzten drei Monaten hatten:
Da war im Dezember die Abschlussfeier des Schuljahres, an dem ich speziell unseren Mitarbeitern meinen Dank für ihren Einsatz und Unterstützung ausgedrückt habe. Wir haben, neben unserer
Lehrerin Hilda und Lernhelferin Jessica eine sehr gute Zusammenarbeit mit Dr. Margot (Psychologin) und ihrem Team. Seit Oktober hilft uns Samuel im Englischunterricht und seit neustem kommt
Christian als Mathematiklehrer zu unserem Team dazu.
Unser 8. Jubiläum.
Dann gab es zu Weihnachten zwei evangelistische Veranstaltungen, mit jeweils ca. 40 Kindern, sowie unser achtes Jahresjubiläum, welches ja immer das größte Event des Jahres ist. Dieses Mal
kamen, neben einigen deutschen Freunden, auch Frauen der Handelskammer für Geschäftsfrauen Boliviens (CAMEBOL). Ich durfte unser Projekt „FÜR EINE BESSERE ZUKUNFT“, unser Team und die Schüler
der verschiedenen Programme vorstellen.
Die Abiturienten wurden wie immer mit einem Geschenk aus dem Projekt entlassen. Darüber hinaus gab es eine Aufführung in Form von einem Märchen mit anschließendem Tanz zur Prävention
sexuellen Missbrauchs, die von unserer Lehrerin Hilda und den Schülern vorgetragen wurde. Eine Tombola, sowie anschließenden Verkauf von Gebrauchtkleidern durfte nicht fehlen. Unsere Familien
haben wieder mit vielen salzigen und süßen Stückchen die ca. 250 anwesenden Personen beköstigt. Ein sehr gelungenes Fest!
Unser 8. Jubiläum.
Unser diesjähriges Weihnachtsgeschenk für die Schüler ab 13 Jahren war etwas ganz Besonderes. Wir luden sie zu einer christlichen Wochenendfreizeit ein. Wir wissen aus eigener Erfahrung wie
solch eine Freizeit ein Leben verändern kann und so fuhren wir mit gespannter Vorfreude am 04. Januar mit 28 Jugendlichen nach „Monte Blanco“ (Weißer Berg), einem sechsstündig entfernten
Freizeitheim.
Jugendcamp "Monte Blanco".
Dort gab es ein Rundumprogramm von morgens bis nachts. Alles war dabei: Vorträge, Gruppenarbeit, Anbetungszeit, Predigten, Kleingruppen, Nachtwanderung, Fackellauf, Wettkämpfe drinnen und draußen,
Theaterstücke, Gesangwettkampf, Hindernisparcours mit viel Spaß. Alles mit dem Ziel, den Jugendlichen den Glauben an Jesus Christus vorzustellen, den Weg des Heils zu erklären und in
Kleingruppen verschiedene Themen zu vertiefen. Es war einfach nur großartig! Nach den drei Tagen wollte niemand mehr nach Hause fahren. Alle waren heißer aber rundum glücklich. Auf dem Heimweg
wurde ich gefragt, ob sie nächstes Jahr wieder nach „Monte Blanco“ dürften.
Wir sind davon überzeugt, dass die 1600 Euro welches dieses Wochenende gekostet hat sehr gut investiertes Geld ist. An dieser Stelle ein dickes DANKE an Euch alle, die ihr für uns und unsere
Projekte spendet!
Weiter ging es im Januar mit einem Intensivkurs für junge Mädchen. Unsere Kollegin vom „Fundena Team“, Christina, hatte diesen drei Tages Kurs schon mehrere Male in ihrer Gemeinde gehalten und
so bat ich sie ihn auch bei uns durchzuführen. Themen wie: „vom Segen eine Frau zu sein, schütze Dein Herz, was bedeutet Liebe, Verlobungszeit und wahre Liebe wartet.“ haben die 30 Mädchen sehr
angesprochen. Mit ihrer zarten, ruhigen und liebevollen Art hat Cristina die Herzen der Mädchen erreicht und sie zum Nachdenken angeregt. Ich war dafür zuständig mit verschiedenen Spielen die
Atmosphäre immer mal wieder aufzulockern und die Mädchen zum Lachen zu bringen.
Englischkurs mit Samuel.
In der letzten Ferienwoche dann gab es wie immer einen Englischkurs, auch von unseren deutschen Freunden gehalten. Ganz herzlichen Dank.
Ein Kinobesuch mit Schülern, die ein gutes Abschlusszeugnis hatten, war der Auftakt in den Februar.
Am 3. Februar gab es dann eine besondere Aktion. Es hieß für die Schüler auf dem örtlichen Kleidermarkt Schuluniformen, Hosen und Hemden oder Blusen sowie Schuhe und Schulranzen zu erwerben.
Da ich für jede Ausgabe eine Quittung brauche, wartete ich an meinem Auto auf dem Parkplatz. Nachdem die Mütter mit ihren Kindern die Artikel ausgewählt hatten, übergab ich ihnen das Geld.
Anschließend wurde der Kauf abgewickelt, ein Foto von mir gemacht und die Rechnung unterschrieben. Auf diese Weise konnten ich an einem Tag 22 Schülern die Schuluniformen finanzieren.
Am 05. Februar begannen wir wieder mit der Hausaufgabenbetreuung und am 6. Februar mit dem Mittagstisch. Wie letztes Jahr bekommen 27 Kinder zwei Mal die Woche ein komplettes Mittagessen.
Unser Antrag bei einem Geflügelproduzent auf eine monatliche Spende von 20 Hühnchen wurde auch genehmigt, darüber freuen wir uns natürlich sehr.
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Eine besondere Freude ist es uns zu berichten, dass unsere Ann-Kathrin seit Februar eine Zahnarztpraxis angemietet und somit den Schritt ins Praktizieren gewagt hat. Wir sind superstolz auf sie,
denn sie macht ihre Sache richtig gut! Ich habe mit ihr Sonderpreise für unsere Projektkinder vereinbart, und somit behandelt sie nun nach und nach all unsere Kids. Eine Win-win-Situation: Anni
sammelt dadurch Erfahrung am Patienten und unsere Schüler bekommen ihre Zähne saniert. Natürlich war sie schon bei uns am im Projekt „Mittagstisch“, um über Zahnprophylaxe zu sprechen. Von den
Müttern wird sie sehr gelobt, sie habe sehr viel Geduld mit den Kindern und mache ihre Sache sehr genau und gründlich!
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Bei allen Projektaktivitäten ist Wolfgang stets der starke Fels in der Brandung. Wir besprechen alles miteinander, er hilft und unterstütz, wo er gebraucht wird, gibt mir Feedback, bringt
Ideen ein und hört geduldig meine Zweifel, meinen Frust, und meine manchmal negativen Gedanken zu. Manchmal gehen wir dann aus, gemeinsam essen, oder ins Kino, um abzuschalten und Abstand
zu gewinnen.
Auch Wolfgang hat große Erfolge in seinem Hydroponik- Salat Projekt zu verzeichnen. Wir freuen uns sehr, dass die Produktion im Rehazentrum auf Hochtouren läuft. Es ist eine Augenweide ins
Gewächshaus zu kommen und die verschiedenen Salatsorten im satten Grün stehen zu sehen. Damit erfüllt sich einen Traum, der in Wolfgang Herz seit Jahren keimte: eine solide Einnahmequelle für ein
soziales Werk zu schaffen. Deswegen hat er 2015 auf unserem Gelände in Los Chacos ein Gewächshaus gebaut, um die Hydroponik Technik zu erlernen. Unser Heimatdienst hat der damaligen
Salatproduktion 2018 ein Ende gesetzt, doch das Wissen darum ist geblieben!
Eindrücke vom Gewächshaus - die ganze Geschichte kannst du hier erfahren.
Vor zwei Jahren dann, als Wolfgang Kontakt zum Rehabilitationszentrum „RENUEVO“ bekam, keimte dieser Traum wieder auf. Nun ist es so weit: die Produktion läuft! Die Männer des Zentrums
lernen, unter der Anleitung Wolfgangs, der mit viel Geduld häufig Anweisung mehrere Male geben muss, zuverlässig und gewissenhaft die täglichen Arbeiten die zu verrichten sind.
Jetzt heißt es die Vermarktung zu sichern. Der Salat wird nach zwar nach dem Gottesdienst zum Verkauf angeboten, aber es fehlt noch an einer guten Verkaufsstrategie. Derzeit wird ein Logo
entworfen und Pastor Hugo bemüht sich um Kontakte und Möglichkeiten. Gerne dürft ihr mit uns für dafür beten.
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Wie ihr jetzt wisst, sind wir gerade in Deutschland! Wundert Euch also nicht, wenn wir uns im Gottesdienst bei Treffpunkt Leben Karlsruhe begegnen, oder meine WhattsApp-Statusmeldungen
plötzlich deutsche Autobahnen zeigt. Wir werden in diesen drei Wochen keine Besuche, Hauskreise, Vorträge, oder ähnliches machen können. Wir sind explizit in Deutschland, um meine Eltern
zu unterstützen und Zeit mit ihnen zu verbringen. Aber wir freuen uns natürlich auf die spontanen Begegnungen, Anrufe und WhatsApp Meldungen.
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Frohe Ostern, Euch allen: "DER HERR IST AUFERSTANDEN, JA ER IST WAHRHAFTIG AUFERSTANDEN!"
Mit herzlichen Grüßen,
… und den besten Wünschen
Dorothea & Wolfgang
Wir danken herzlich für deine Unterstützung!
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Für unsere Öffentlichkeitsarbeit haben wir eine Broschüre drucken lassen. Sie beschreibt auf 16 Seiten unseren Werdegang, Berufung
sowie Stationen unseres Dienstes in Bolivien. Ausführlich beschreiben wir unser Projekt „für eine bessere Zukunft“ sowie die Arbeit von Wolfgang im Rehabilitationszentrum. Die
Broschüre ist attraktiv und ansprechend aufgemacht und eignet sich auch zum weitergeben. Gerne darf sie bei uns bestellt werden!
Du hast noch keine Broschüre erhalten?
Bitte melde dich bei uns unter wdlandes@vdm.org. |
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