Uyuni ist der Ausgangspunkt jeder Erkundung des Salzgebietes. Es liegt östlich des Salzsees auf 3675 m Höhe, wurde 1889 als Militärstandort gegründet und
während des Salpeterkrieges ( 1879 bis 1884) war die Stadt eine Garnisonsstadt. Sie war schon früher ein Verkehrsknotenpunkt mit Bahnhof und Güterbahnhof.
Uyuni ist die letzte Station der Güterzüge nach Chile, die Denkmäler erinnern an die Pionierzeit.
Von hier aus gehen die Gleise ins Unendliche, der Zugverkehr ist gering.
Uyuni hat rund 20.000 Einwohner, einer der Haupteinahmequellen bildet heute der Tourismus, deshalb gibt es viele Touristikagenturen,
die Fahrten zu den Attraktionen in der Gegend anbieten. Das Foto rechts zeigt aber die Schlange von Leuten vor einer Bank.
Eine erste Attraktion liegt gleich 3Km auserhalb der Kleinstadt: der Eisenbahnfriedhof. Diese stummen Zeitzeugen rosten wegen der trockenen Luft
so gut wie nicht und sehen in der endloswirkenden Weite gespenstisch aus.
Wir haben eine mehrtägige Rundreise gebucht und fahren vom Eisenbahnfriedhof direkt weiter zum Salzsee.
Bevor es auf den See geht, gibt es noch einen Stop bei dem salzverarbeitenden "Gewerbe". Wir sind erstaunt mit welchen primitiven Mitteln
hier das Salz getrocknet und vor dem Verpacken mit Jod versetzt wird. Das führt dazu, daß wir diese Salzbeutel nie mehr im Supermarkt kaufen ... .
Das Reißig, rechts im Bild sichtbar, ist das einzige Brennmaterial was es hier in dieser baumlosen Gegend gibt. Es wird zum trockenen des feuchten Salzes gebraucht.
Ein kurzer Motorcheck durchgeführt von unserem Fahrer, dann kann es los gehen: die 5 - 7 Meter dicke Salzfläche (andere Quellen sprechen von bis zu 30 Metern)
ist mit Autos und sogar LKWs befahrbar.
Der Salzsee ist mit mehr als 10.000 Quadratkilometern die größte Salzpfanne der Erde. Das Salz was sich hier gesammelt hat, wird auf ungefähr zehn Milliarden Tonnen geschätzt.
Es gibt inzwischen mehrer sogenannte "Salzhotels", die nur aus Salz gebaut sind. Eines der ersten dieser Art liegt irgendwo auf dieser weißen Fläche (110 x 140 Km!) und heißt "Hotel de Sal Playa Blanca"
(Salzhotel weißer Strand).
Auf dem See sind hohe Geschwindigkeiten kein Problem: Wir erreichen am Rand der Salzfläche das Örtchen "Coqueza" mit Blick auf den 5432 Meter hohen verloschenen Vulkan "Tunupa".
Harte Arbeit ist notwendig um mit der Haltung von Lamas der Natur einen kleinen Ertrag abzutrotzen.
Da sind die Touristen die hier Rast machen und etwas trinken wollen herzlich willkommen.
Sind das Wolken in einem Tal?
Man könnte meinen, man führe auf Wolken oder auf Schnee.
Unser nächstes Ziel ist "La isla del pescado" (Fischinsel), deren Name von der Siluete kommt, die sie durch die Spiegelung vom See her hat.
Die Erhebung ragt rund 170 Meter aus der Salzfläche heraus und ist übersät mit Kakteen. An einen heidnischen Brauch erinnert
ein schütteres Holzschild: Hier wird nach Aymara Glauben der Mutter Erde (Pachamama) gedacht. Das ist für uns nur ein Beweis dafür, daß die Menschen
keinen Zugang zum wahren Gott, dem Schöpfer der Erde haben, den man gerade hier an diesem herrlichen Ort seiner Schöpfung so deutlich erkennen kann!
Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alles gottlose Wesen und alle Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch
Ungerechtigkeit niederhalten. Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken,
wenn man sie wahrnimmt, so daß sie keine Entschuldigung haben. Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt,
sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert. Römerbrief 1, 18 bis 21
Der Eindruck der Natur, mit ihrer majestätischen Stille, ist mit nichts zu überbieten. Gelobt sei Gott!
Es lobe ihn Himmel und Erde, die Meere mit allem, was sich darin regt. Psalm 69, 34
Nun verlassen wir schon die Salzwüste und begeben uns zur Erkundung der weiteren Gegend.
Zum Beispiel gibt es alte Gräber als Zeugnis von früheren menschlichen Siedlungen.
In einer schlichten Unterkunft finden wir zusammen mit den Mitreisenden einen Platz zum Schlafen - es ist bitter kalt.
Auf der Weiterfahrt am nächsten Tag kreuzen wir die Eisenbahnroute.
Wir sind hier so irgendwo zwischen Nirgends und Niemandsland ... .
Die Pisten schlängeln sich durch das Gelände zu einem kleinen See wo die Flamingos ihren Lebensraum haben. Wir kannten diese rosa Vögel, die so gerne auf einem Bein stehen, bisher nur vom Zoo.
Mittagspause in "the middle of nowhere".
Unsere nächste Attraktion ist ein bizarr aussehender Felsen, der sich förmlich gegen die Winderosion "lehnt".
Erst Eintritt bezahlen für den dortigen Naturpark, dann geht die Schranke auf.
Die nächste Unterkunft ist wieder auf bolivianischem Grund und Boden. Der Ofen rettet uns vor dem erfrieren!
Am nächsten Tag gehts auf ziemlich mühsamen Pisten weiter bis zu den heißen Quellen. Wie in Island dampft und blubbert es aus so manchem Loch.
Der Hit ist die Bademöglichkeit im super heißen Salzwasser bei eisigen Umgebungstemperaturen.
Hier gibt es noch Mal Verpflegung und der Plattfuß wird auch gleich vor Ort repariert. Luft? Mit Handpumpe - braucht ein wenig Zeit, aber die haben wir ja!
Der Abschluss der Rundfahrt bildet der türkisblaue See und so eine Art riesen Moos, was die Leute als Brennmaterial "ernten".
Zurück in Uyuni bedeutet schon fast sowas wie "zurück in der Zivilisation". Schön wars!
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