Dorothea & Wolfgang Landes Hogar de Niños "Wayne Walker"
Februar 2012
Santa Cruz - Bolivien
Bilder vom Zeitraum Februar 2012
Mar 12
Jan 12
Es ist Februar und die Frage bleibt: wo werden wir das Kinderheim bauen?
Doch erst Mal unsere herzlichen Glückwünsche: am 3. Februar hatte Tabata ihren Jubiläumstag und wir haben den Anlass dazu genutzt um einen Ausflug nach Buena Vista zu machen.
Buena Vista liegt zu Füßen des Nationalparks "Amboro" (442.500 Ha) ca 90 Km nordöstlich von Santa Cruz. Es wurde 1723 durch Jesuiten gegründet und ist ein verschlafenes Örtchen mit richtig tropischem Klima (Jahresdurchschnits Niederschlag über 2500 Liter /m²). In der Gegend wird unter anderem auch Kaffe für den Export angebaut. siehe auch
Dann der Besuch eines weiteren schönen Fleckchen Erde etwa 23 Km südwestlich von Santa Cruz. Auf dem 27 Hektar großen Grundstück unserer Gemeinde entsteht ein Freizeitheim für die Begegnungswochenden, es heißt auf Spanisch "Mahanain", zu Deutsch Mahanajim. Das Wort bezeichnet "Gottes Heerlager" benannt so durch Jakob, als er sich auf den Weg macht um seinen Bruder Esau zu begegnen (siehe 1. Mose 32, 1ff).
Das Gelände hat die Maße eines "Handtuchs", nämlich sehr schmal an der Straße aber mehrer Km lang ins Hinterland. Dabei gibt es mehrere Hügel von über 50 Meter Höhe.
Nach einem unkoordinierten Eingriff mit einer Raupe, um einen Zufahrtsweg zu erstellen, sind in den letzten 8 Wochen der Regenzeit tiefe Errosionsgräben entstanden.
Vor einem Jahr haben wir uns schon überlegt, ob hier nicht das neue Kinderheim entstehen könnte. Nun sind wir hier unterwegs um diese Frage noch ein Mal zu prüfen.
Ende Februar haben wir eine weitere Inspektion des als Bauplatz zur Verfügung stehenden Geländes vorgenommen, dieses Mal mit den leitenden Pastoren Gladys (links) und Alberto (4. v. links).
Warum das Kinderheim hier bauen?
1. Auf unserer Suche nach einem neuen Kinderheimstandort hat sich herausgestellt, daß die von uns gewünschte Lage in der Stadt inzwischen zu teuer geworden ist. Bei Quadratmeterpreisen von mindestens 20,- U$ bräuchten wir allein für die erwünschten 1,5 Ha Baugrund 70% unseres derzeitigen Etats (435.000,- U$).
2. Obwohl wir uns mit dem Standort "Mahanain" wieder in eine ländliche Umgebung plazieren(nämlich 23 Km außerhalb von Santa Cruz), empfinden es die meisten befragten Verantwortlichen der Gemeinde als "näher" als Los Chacos, was für die Fahrtzeit nur zu 30% zutrifft (in Km jedoch 75%).
3. Innerhalb der Gemeinde und vor allem bei den leitenden Pastoren findet der Standort deshalb große Zustimmung, weil für das zukünftige Management insgesamt nur ein Weg für zwei wichtige Gemeindeaktivitäten zu bewältigen wäre: das Begegnungszentrum und das Kinderheim. Der nächste größre Ort heißt El Torno und liegt 3 Km weiter
Wir (Wolfgang und Dorothea) werden als die zukünftigen Leiter des Kinderheims angesehen und uns wird bei der Wahl des Standorts das größte Mitspracherecht zugestanden. Wir hatten uns nach dem Verkauf des Standorts in Los Chacos etwas anderes vorgestellt. Nun sehen wir uns von der Gemeindeleitung und von Gott mit der Frage konfrontiert: wollt ihr hier unter diesen Bedingungen neu anfangen?
Wir haben "ja" gesagt. Wir wollen bewusst den Wünschen der Gemeindeleitung den Vorang geben, denn dieses Projekt soll auch in Zukunft ein "Projekt der Gemeinde" bleiben. Wir erhoffen uns dadurch eine größere Anteilnahme der Gemeinde insgesamt. Das war ja eines der Hauptgründe für den Verkauf von Los Chacos.
16. Februar, ein Donnerstag: Wolfgangs Geburtstag. Seit Montag ist die Hauptverkehrsstraße zwischen Montero und Santa Cruz von demonstrierenden Motoradtaxifahrern blockiert
(sie wollen die auferlegten Steuern nicht bezahlen).
Kilometerlang stauen sich die LKWs und wer dennoch an sein Ziel gelangen möchte, muß einen langen Fußmarsch in Kauf nehmen. In ausreichender Entfernung zum "Krisenherd" stehen auf beiden Seiten der gesperrten Straße Taxis zur Weiterfahrt bereit.
Wer sich auf einer Reise im Bus befindet, oder im schlimmsten Fall einen Flug wahrnehmen will, dem bleibt nichts anderes übrig als seine Koffer mehrere Kilometer lang zu schleppen, wenn es dann auch noch regnet ... .
Dorothea hatte einen ganz wichtigen Grund mich (Wolfgang) dazu zu überzeugen, daß wir nicht aufgeben und "koste es was es wolle" zusammen nach Santa Cruz kommen: sie hat Freunde eingeladen und eine Überraschungs-Geburtstagsfeier organisiert! Was für ein Tag!! Danke Dorothea!
Die Einlagerung des Kinderheiminventars in den Container geht vorwärts, aber konnte nicht abgeschlossen werden: Neben der Straßenblockade lag dies am wiederholten Regen und den Fastnachtsfeiertagen.
Letztere haben Anni, Thomas und Eva zusammen mit 600 Leuten der Geimede in einem Zeltlager verbracht.
Unsere Ann-Kathrin hat sich wieder gut in Bolivien eingegliedert. Se macht nun das Abitur in der Abendschule und wir sind froh sie bei uns zu haben!
Mit einer Reliefwand aus Ziegelsteinen sowie mit übermannsgroßen Figuren aus verschiedenen gebrannten Elementen macht der Ziegelsteinhersteller Incerpaz zwischen Warnes und Montero auf sich aufmerksam.
Unterwegs auf den unbefestigten Pisten in unserer Gegend - ein Abendteuer!
Der Thermometer bestätigt: wir befinden uns in der Regenzeit. Und Regenzeit bedeutet Moskitos - besonders die Überträgerfliege des unheilbaren und tödlich verlaufenden Dengefiebers steht im Zentrum der Bekämpfung mit Gift durch das Bürgermeisteamt in Montero.
In Santa Cruz haben wir diesen gelben PickUp Truck gesehen, in dessen "Schatten" unser großer Wagen richtig klein aus sieht.
Geburtstag von Thomas! Wir haben ihn mit einem Frühstück auf der Faschingfreizeit überrascht.
Angelo hat sich bestens entwickelt, seit dem er mit uns lebt. Es gab seit dem 1. Januar keine Vorkommnisse mehr. Dorothea bringt ihm Rechnen und Lesen bei.
Von der Trinkwasser-Kooperative in Los Chacos: die gesamte administrative Aufgabe, sei es die Buchhaltung oder die Wartung und Erweiterung des Rohrnetzes macht immer noch Wolfgang. Für "nebenher" eigentlich viel zu viel Arbeit und mit Blick auf unseren Wunsch bald in die Stadt umzuziehen noch eine ungelöste Frage. Es ist in der ganzen Gegend keine vertrauenswürdige Person zu finden, die diesen Job auch im Sinne des Allgemeinwohls übernehmen könnte. Traurig aber Wahr!
Am 29. Februar haben wir ein Haus in Santa Cruz angeschaut, das zur Miete feil geboten wurde. Wie das weiterging dürft ihr im Beitrag vom März weiterlesen ...
Nett sieht sie aus, diese Zeltstadt kurz vor Montero. Es handelt sich allerdings um eine Unverschämtheit größter Art und ist ein Zeichen der Inkompetenz der politischen Amtsinhaber: Die Duldung der illegalen Landnahme durch skrupellose Banditen. Das ist der einzig richtige Begriff für diese Leute, die mit der Lüge der "Armut" und "Bedürftigkeit" sich nach anarchistischen Regeln am Eigentum anderer bedienen wollen. In Wirklichkeit sind diese organisierten Verbrecher von Hintermännern gesteuert, die nichts weiter als ein Geschäft daraus machen, im Falle einer erfolgreichen Besetzung das so erstohlene Land zu verkaufen und ein anderes Stück Land zu besetzen. Im Hintergrund sind zum Teil Leute aus dem Bürgertum, wohlhabend und gut aufgestellt, tätig. Dies erklärt auch den schwachen gesellschaftlichen und politischen Druck um einen Riegel vor diese Praktiken zu schieben.