Wieder Leben in der Werkstatt
Ende Januar kommt, kurzfristig durch einen Freund vermittelt, Raphael Kempf zu uns als Kurzzeit-Voluntär. Mit seinen vielfachen Begabungen bringt er sich ein und schweißt
derzeit fast in Eigenregie ein Hoftor.
Damit wird seit Mai 2006 das erste Mal wieder in der Werkstatt an einem Projekt gearbeitet, für welches selbige eigentlich eingerichtet wurde. Zu schade, daß Raphael schon bald wieder gehen muß, sonst könnten wir endlich auch mit der Ausbildung
von Jugendlichen beginnen.
Am 17. Januar haben wir begonnen Silo zu machen. Eine sehr mühsame Sache: wenn es nicht der Regen ist, und damit die Unbefahrbarkeit der ohnehin schon schlechten Wege, dann ist es irgendein Maschienenschaden der uns zu einer Unterbrechung zwingt. So schaffen wir am Tag manchmal gerade mal 5 Anhänger. Ende Februar sind aber 3
Silohaufen fertig.
Zum Bedienen des Häckslers sind 2 Personen nötig. Wolfgang hat anfänglich noch darauf bestanden, daß diese Arbeit von einer Person gemacht wird, aber die alten und unhandlichen Maschinen haben zur "personalintensiven" Variante geführt.
Da wir keine hydraulisch kippbaren Anhänger haben, schieben wir die ca. 1,5 To Häckselgut mit dem Frontlader vom Anhänger. Der Fiat (links) kam 1995 im ersten Kontainer
(gebraucht aus Deutschland) und ist Baujahr 61, also 50 Jahre alt! Er leistet uns immer noch wertvolle Dienste.
Wenn der Silohaufen mit einer Plane abgedeckt ist, schleudern wir Sand darauf, damit die Folie nicht von der Sonne spröde wird.
Am 16. Februar wurde Wolfgang 48 Jahre alt. Dafür haben wir das Silieren unterbrochen und gemeinsam Kaffe getrunken. Das Gruppenfoto entstand kurz davor.
Florentino macht mit Thomas die Ausbildung zum Mechaniker in Montero und weil er praktisch sehr begabt ist, repariert er jetzt schon komplizierte Schäden an unseren Traktoren.
Im Februar hat es fast jeden 2. Tag geregnet. Rechts sieht man den Warteplatz der Kühe vor dem Melken, der immer vom Schlamm befreit werden muß (natürlich per Hand).
Das linke Gruppenbild zeigt den Moment, an dem die Heimkinder am späten Abend des 16. Feb. noch einen Kuchen vorbeigebracht haben.
Rechts ein Bild nach dem Empfangsgottesdienst vom "Encuentro", wo unsere Haushaltshilfe (in weiß) teilgenommen hat.
Geburtstag von Thomas: 16 Jahre. Herzlichen Glückwunsch. Wir sind stolz auf dich!
Am 21. Februar Abends waren wir mit Thomas zusammen zu einem Geburtstagsabendessen bei unseren Jungs eingeladen. Special Guest: Melanie Butz aus Deutschland! Sie war bis Mitte 2010 Thomas letzte Lernhelferin und zur Zeit gerade auf Bolivienreise.
Dieses Bauprojekt ist dem bisher ungelösten "Fall Angelo" zuzuschreiben: Während es von staatlicher oder gemeinnütziger Seite keinerlei Hilfe für unseren inzwischen 18 jährigen behinderten (und zum Teil gewalttätigen) Angelo gibt, jener aber die weitere Aufnahme von Waisenkindern in unserem fast leerem Kinderheim blockiert,
schaffen wir uns selbst eine Lösung. Es entstehen zwei einfache Arbeiterwohnungen mit einem Einzelzimmer für Angelo. In Zukunft wird eine Arbeiterfamilie gegen Bezahlung sich um Angelo kümmern, während der Junge idealerweise weiterhin in der Kinderheim-Landwirtschaft arbeitet (und seinen Lebensunterhalt verdient). Somit ist er räumlich vom Kinderheim getrennt,
jedoch nicht seiner gewohnten Umgebung entwurzelt. Finanziert wird dieses Bauprojekt von uns privat.
Inzwischen ein gewohntes Bild: die Kühe gehen auf oder kommen von der Weide zum Melken. Früher haben wir jeden Tag Futter geholt und im Futtertrog serviert. Das hat zu hohe Maschinenkosten verursacht.
Unsere Rinder werden gegen Zecken mit einem Gift abgesprüht. Dazu benutzen wir inzwischen statt der beschwerlichen Rückenspritze nun den Traktor mit Pumpe und lange Schläuche. Der Treibgang zwingt die Tiere einigermaßen still zu halten.
Dorothea: sie kreiert immer komplexere Banner für die Gemeinden in Santa Cruz.
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