Dorothea & Wolfgang Landes
Hogar de Niños
"Wayne Walker"

April 2009

Los Chacos, Santa Cruz - Bolivien

Bericht in der Missions-Zeitung der VDM
Ausgabe April 2009


Jun 09


Aug 08

Inhaltsverzeichnis

Eine Welt?

Es gibt sicher vieles was diese Welt als „eine“ erscheinen lässt, beziehungsweise die Menschen, die auf diesem Planet Erde leben, vereint: es mögen die physikalischen Gesetzte wie Schwerkraft, oder die Eigenschaften von Feuer und Wasser, das Klima (sollte man sagen „der Schaden am Klima?“) dann auch die Begrenzungen wie Krankheit oder Tod, oder die Bedürfnisse wie solche nach Sicherheit und Liebe. Diese Liste ließe sich noch um einiges erweitern, aber dann hört es mit der „einen Welt“ auf.
Denn nachdem wir am 31. Januar in Deutschland angekommen sind und nun einige Wochen hier leben, stellen wir fest, daß das Leben hier ganz anders ist. Ja die Unterschiede im Alltag sind so gravierend, daß wir kaum eine Gemeinsamkeit erkennen. Haben wir von Bolivien kommend den Planeten gewechselt? Das man Deutsch statt Spanisch spricht haben wir ja erwartet, aber die andere Umgangsart, ja sogar der andere Umgangston? Warum gelten hier ganz andere Wertmaßstäbe? Wie ist es möglich, daß hier ganz andere Regeln gelten? Oder sollte man sagen „in Bolivien gelten die Regeln denen man hier folget nicht?“. Auf alle Fälle kommen wir uns erst mal fremd vor, man muß sich an seine alte Heimat erst wieder „gewöhnen“, unsere Kinder müssen sie sogar erst neu kennen lernen. Das alles spricht von der Erfahrung die wir am liebsten mit „zwei Welten“ erklären.
Anschaulich kann man das anhand eines Beispiels aus dem Computerumfeld erklären. Dort verwendet man das Wort Kompatibilität. Es gibt Situationen, da läßt sich ein Baustein nicht in jedem beliebigen System verwenden. Man muß beispielsweise Daten „konvertieren“. Das geht manchmal einfacher, manchmal schwerer, bisweilen geht es auch gar nicht. Genau so empfinden wir, wenn wir nun hier aus unserem Leben von dort berichten. Manche Zusammenhänge lassen sich nur schwer erklären, die sind kaum kompatibel. Nicht einfach, denn wir haben uns in zwei Richtungen entwickelt: die Bolivianische Welt ist uns (zwar auch nicht immer) geläufig geworden, die Deutsche haben wir nicht vergessen.
Aus der Wissenschaft gibt es seit Darwin den Begriff der „Adaption“ an gegbene Umstände. Wir haben es gelernt dort zurecht zu kommen. Auch hier in Deutschland sind wir wieder in der Lage zu leben, aber zusammenbringen können wir diese zwei Welten eben nicht. Müssen wir das denn? Es hilft vielleicht sich auf das zu konzentrieren, was Gemeinsamkeit hat. Da gibt es doch noch etwas, was ähnlich unumstößlich für alle Regionen der Erde gilt. Mir fällt Gottes Wort ein: „Gott will, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen.“ (1. Timotheus 2, 4). Das ist doch mal etwas, was für alle gleich gilt. Dieser Vers dient in unserem Leben „in zwei Welten“ als Brücke. Wir sind nicht dazu berufen, „eine Welt“ zu suchen oder zu schaffen. Aber wenn es eine Brücke gibt, so ist es das Wort Gottes. Das motiviert, ist heilsam und lässt das wesentliche erkennen.
Wir sind nun bis Ende Oktober in Deutschland und berichten aus der „anderen Welt“. Dazu lassen wir uns auch von Dir gerne einladen. Wir möchten die kurze Zeit so gut wie es geht dazu nutzen, unsere Tätigkeit in Bolivien vorzustellen, auch um den Unterstützerkreis zu pflegen und auszubauen.
Aus Bolivien haben wir im Großen und Ganzen gute Nachrichten. Es geht allen die uns im Kinderheim, in Gemeinde und Landwirtschaft anbefohlen waren gut. Auch von Familie Haase gibt es erfreuliche Nachrichten, am schönsten ist die Geburt von Gustav, der gesund und ohne Komplikationen im Februar auf die Welt kam.

Herzliche Grüße senden Wolfgang und Dorothea.

 

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