Dorothea & Wolfgang Landes
Hogar de Niños
"Wayne Walker"

Januar 2002

Los Chacos, Santa Cruz - Bolivien

Bericht in der Missions-Zeitung der VDM
Ausgabe April 2002


Jun 02


Feb 02

Inhaltsverzeichnis

  AN GOTTES HAND

„Komm Doro, fahr mit mir nach Okinawa!“ fordert mich Wolfgang auf. Eigentlich habe ich anderes zu tun als eine Spritztour mit meinem Mann zu unternehmen, doch ich lasse mich überreden. Wolfgang muss einen Zaun bestellen. Während er mit dem Mechaniker das Geschäftliche regelt komme ich mit seiner Frau ins Gespräch. Ganz begeistert zeigt sie mir ihre Bibel: es ist die "Neue Welt" Übersetzung der Zeugen Jehovas, einer Sekte die auch in Südamerika sehr aktiv ist. „Früher kamen sie regelmäßig, die Zeugen“, erzählte mir die Frau des Mechanikers, „doch seit über einem Jahr kommt niemand mehr!“ Wir reden noch ein paar Worte und ich verspreche ihr das Buch gegen eine richtige Bibel umzutauschen, da sie nicht nur eine miserable Übersetzung ist, sondern auch an etlichen Stellen willkürlich verändert wurde, um die Lehren der Zeugen Jehovas zu unterstützen.

 Eine Woche später.

Ich hatte der Frau, wie versprochen eine Bibel zukommen lassen. Dann steht Wolfgang wieder da, und fordert mich auf: „Komm Doro, fahr mit nach Okinawa!“ Dieses mal ist es anders. Obwohl ich noch meine Frauengruppe vorbereiten müsste, ein Besuch im Dorf zu erledigen wäre, und ich noch nicht für das Mittagessen gesorgt habe, weiß ich „JA, ich muss mit nach Okinawa!“  Es war wie an einer unsichtbaren Hand geführt zu werden, SICHER, GEBORGEN in IHM zu sein, ein festes WISSEN seiner Gegenwart und Führung in meinem Leben. Ana Reina begrüßt mich freudenstrahlend. Warum ich erst jetzt komme, sie wartet seit Tagen auf mich. Sofort läuft sie und holt ihre Bibel. Sie ist fasziniert von diesem Buch und zeigt mir ganz stolz wie viel sie schon gelesen hat. „Weist Du, wenn ich jetzt diese Bibel lese geht es mir anders. Ich spüre, dass die Worte leben!“ Mit wissbegierigen, hungrigen Augen klebt sie an meinem Mund, nimmt jedes Wort auf, stellt Fragen, lässt sich bereitwillig alles erklären. Ich frage sie ob sie denn wüsste dass es diesen Gott wirklich gibt, und dass ER sie liebt? Dass ER ihr Vater sein will. Ganz persönlich. Das dieser Gott- Vater sie versteht, sie von Anfang an gewollt hat, auf sie wartet und all ihre Wunden und Verletzungen heil machen will. Dass sein Sohn, Jesus Christus deshalb am Kreuz für ihre Wunden und Sünden eingestanden ist, und dadurch der Weg zum Vater frei für sie ist. ER steht da, mit liebevollen Augen und sagt: “Mein geliebtes Kind, komm zu mir“

Eine Stunde später sprechen wir gemeinsam ein Gebet, in dem Ana Reina ihr Leben Jesus übergibt. Marilin, ihre Schwägerin, saß die ganze Zeit wortlos dabei, doch auch sie spricht das Gebet inbrünstig nach.

Mit einem Herzen voller Dank fahren wir nach Hause. Ich erledige mit einer Leichtigkeit mein Tageswerk, und staune über einen Gott der seine Hand über allem hält und allmächtig, souverän in unser Leben eingreift um LEBEN zu geben, und dass an SEINER Hand geführt meine Lebens,- und Tagesplanung einfach göttlich funktioniert!!

Dorothea Landes

 An Gottes Hand II

Es ist Mittwoch, kurz nach dem Frühstück. Die Kinder sind alle in der Schule bzw. im Kindergarten, da steht, wie so oft Besuch vor der Tür und gibt einen Brief ab. Das Schreiben ist von Antonio, einem Mitglied unserer Gemeinde. Er bittet in dem Brief um Hilfe für seine Schwester, die schon seit einer Woche schwerkrank zu Hause liegt und dringend ins Krankenhaus müsste. Ich rede kurz mit Karin und wir kommen überein, dass sie Keyla, so heißt die Schwester, einen Besuch abstattet. Als Krankenschwester hat Karin ein geschultes Auge, um zu beurteilen, wie ernst die Lage wirklich ist. Und die Lage ist ernst, denn Keyla leidet seit sehr langer Zeit an Gallensteinen und hat immer wieder Kolliken. Ihr Fall ist im Krankenhaus von Montero schon lange bekannt. Nur die zu erwartenden, hohen Kosten im Krankenhaus haben sie die nötige Operation immer und immer wieder verschieben lassen. Im Beisein der Mutter und der Schwester redet Karin mit Keyla, die seit einiger Zeit Christin ist: "Glaubst Du, dass Gott Dich heilen möchte?" Sie bejaht. Daraufhin betet Karin mit ihr und salbt sie mit Öl. Weil es im Lauf des Tages nicht besser wird mit Keyla schicken wir sie ins Krankenhaus nach Montero und versprechen ihr bei den Kosten behilflich zu sein. Die Ärzte erklären Keyla, dass es das wichtigste wäre die Gallenblase raus zu nehmen, weil sie ja voller Steine sei, wie sie seit den letzten Untersuchungen wüsste. Für den nächsten Tag wird noch mal eine Ultraschalluntersuchung angesetzt um dann so schnell wie möglich operieren zu können. Keyla fährt nocheinmal nach Hause.......die Nacht im Krankenhaus ist ihr zu teuer. Am nächsten Tag fährt sie wieder mit dem Taxi ( 1 Euro von Los Chacos bis Montero 35 km) ins Krankenhaus. Die Ärzte machen die Ultraschalluntersuchung und sind fassungslos, denn es ist kein einziger Gallenstein zu finden. Was ist denn da passiert?..........die Ärzte haben keine Antwort und schicken Keyla, der es inzwischen gut geht, nach Hause. Unsere Erklärung ist einfach. Gott hört und beantwortet Gebet. Übrigens hatte nicht nur Karin für Keyla gebetet wie wir später erfahren haben. Auch einige Geschwister der Methodistenkirche in Los Chacos, zu der Keyla gehört, hatten gefastet, gebetet und geglaubt. So hat Gott Menschen die an ihn glauben an die Hand genommen und seinen Namen groß gemacht............die Zugehörigkeit dieser Menschen zu verschiedenen Denominationen haben ihn dabei nicht gestört......uns auch nicht!

Karin Pohl

Wir wünschen Ihnen, liebe Leser, dass Sie sich täglich von Gott an die Hand nehmen lassen, damit Er mit Ihnen tun kann, wie er gerne möchte.

Mit lieben Grüssen

Wolfgang & Dorothea und Stefan & Karin aus Los Chacos, Bolivien.

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