Dez 23

September 2023

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Juni 23


Liebe Freunde!

Für eine bessere Zukunft - Programm Mittagstisch „Nutriendo sonrisas“ („Lächeln ernähren“)

“Können Sie heute noch vorbei kommen, ich würde Ihnen gerne einen Kühlschrank spenden“, „Hier hast Du etwas Geld, damit Du einen Herd kaufen kannst“ Es ist wahrlich erstaunlich, wie unerwartete Unterstützung und Spendenbereitschaft uns manchmal buchstäblich Flügel verleihen können. Mitte Juli haben wir begonnen unsere Küche für das Mittagstischprogramm einzurichten. Und in weniger als zwei Wochen konnten wir bereits die Türen einer voll funktionsfähigen Küche öffnen. Wolfgang konnte einen alten Tisch restaurieren sowie über „F-Book Marketplace“ eine mobile Spüle besorgen.

Zusätzlich wurden uns großzügig ein Herd, ein Ofen, ein Kühlschrank, ein Schrank und sogar eine Kühltruhe gespendet. Diese unerwarteten Segnungen erfüllen uns mit Dankbarkeit und sind ein Zeichen dafür, dass Gott treu und gut ist. Seit dem 27. Juli bereiten zwei engagierte Mütter aus unserem Projekt täglich 30 Mittagessen zu. Die Kinder kommen zweimal pro Woche direkt nach der Schule zu uns ins Projekt und bleiben nach dem Mittagessen bis 17:30 Uhr, um bei den Hausaufgaben betreut zu werden.

Wir befinden uns immer noch in der "Ausprobierphase". Es ist ein Balanceakt, den Kindern, die von Haus aus nur Reis und Huhn gewöhnt sind, gesundes aber auch leckeres Essen zu servieren. An den Dienstagen bieten wir Mahlzeiten mit Huhn oder Fleisch an, während es Donnerstags vegetarische Optionen gibt. Überbackene Zucchini, Auberginen, Gemüsetörtchen, Spinat, Broccoli und Tzatzikisoße sind nur einige der kulinarischen Abenteuer, die wir den Kindern zumuten. Und die Antwort der Kinder ist eindeutig: "Wir lernen ganz viele neue Sachen essen", sagt Camila, und auf die Frage, ob es ihnen schmeckt, kommt ein lautes "Jaaa" aus ihren Mündern.


Eindrücke vom Beginn des Mittagstisch für die Kinder unseres Projekts.

Unser Mittagstisch ist nicht nur ein Ort zum Essen, sondern auch ein Raum, um soziale Kompetenzen zu fördern. Neben einer ausgewogenen Ernährung, die die Leistungsfähigkeit der Kinder steigert, fördern die gemeinsame Mahlzeiten auch soziale Kompetenzen. Wir legen Wert auf einen freundlichen Umgang miteinander, und üben Tischmanieren ein. Nach dem Essen nutzen wir die Zeit, um in einem Stuhlkreis Werte und Prinzipien zu vermitteln. Themen wie Selbstwert, Disziplin, Regeln eines gesunden Zusammenlebens, Freundschaft und Liebe stehen dabei im Mittelpunkt, bevor dann die Hausaufgaben gemacht werden.

Wir spüren, dass die Kinder sich wohl fühlen und gerne kommen. Die stürmischen Umarmungen zur Begrüßung, nicht nur von den kleinen Kindern, sondern auch von den Teenagern, sind für uns eine wunderbare Bestätigung. Schon nach dieser kurzen Zeit hat sich die Atmosphäre weiter positiv verändert. Gestern sagte eine Projektmutter, die zu Besuch kam: „Also hier spürt man richtig eine liebevolle Energie. So gerne würde ich einfach hier bleiben, denn der Frieden hier ist wunderbar!"

Für eine bessere Zukunft – Schulunterstützungsprogramm

Während der Winterferien im Juli haben wir einen kreativen Workshop angeboten, der unsere Erwartungen übertroffen hat. Die Kinder hatten die Möglichkeit, mit viel Spaß künstlerisch tätig zu werden. In diesem Workshop konnten sie Fingerfarbe sowie Fadentechnik kennenlernen und verschiedene Drucktechniken ausprobieren. Besonders schön war es, die Kinder ohne den üblichen Lern- und Leistungsdruck einfach malen zu lassen. Dieser Workshop bot ihnen die Freiheit, ihre Kreativität auszuleben und ihre Vorstellungskraft zu entfalten. Mit Begeisterung und Freude waren die Kids dabei.

Das Herzstück unserer Hausaufgabenbetreuung ist unsere geliebte Lehrerin, „Profesora“ Hilda. Sie ist selbst Mutter von acht Kindern, die sie ohne einen Mann großgezogen hat, und versteht daher nur allzu gut, was unsere Schüler bewegt. Die Kinder haben eine enge Bindung zu ihr aufgebaut, mögen sie sehr und schätzen ihre liebevolle Art. „Profe.“ Hilda lenkt und lehrt nicht nur, sondern hat auch stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Kinder. Sie versteht ihre Sorgen und Ängste, ermahnt wenn nötig, führt sie auf dem richtigen Weg und weist sie in die richtige Richtung.

Auch zum Ende des zweiten Trimester sind unsere Projektkinder angehalten ihre Schulhefte mit den erledigten Hausaufgaben unserer Lehrerin vor zu zeigen. Das Sprichwort "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" spiegelt wider, wie genau wir den Fortschritt jedes einzelnen Schülers verfolgen. Von den 34 unterstützen Kindern nehmen zehn Schüler regelmäßig an unserer Hausaufgabenbetreuung teil. Die anderen wohnen entweder zu weit weg, oder erledigen ihre Aufgaben lieber Zuhause. Gerade deshalb ist es von großer Bedeutung, dass wir sie zumindest alle drei Monate persönlich sehen und uns Zeit für sie nehmen, um zu erfahren, wie es ihnen geht und welche Herausforderungen sie zu bewältigen haben.


Viel Spaß beim kreativen Workshop.

Auch sehr froh sind wir über die Möglichkeit, psychologische Betreuung in unserem Projekt anbieten zu können. Jeden Donnerstag besucht uns Psychologin Margot und bietet Einzelgespräche für verschiedene Fälle an. Viele unserer Kinder stehen vor ernsthaften Herausforderungen, darunter Ablehnung, Gewalt, Missbrauch, Alkoholismus in der Familie sowie seelische Verletzungen durch Worte oder Taten. Durch die regelmäßige Präsenz von Frau Margot verlieren die Kinder ihre Angst vor der psychologischen Unterstützung.

Vor Kurzem kam sogar ein Kind zu mir und fragte: "Darf ich da auch mal rein? Ich möchte wissen, was dort passiert!" Dies zeigt, dass die Kinder neben unserer Lehrerin und mir auch Vertrauen zu unserer psychologischen Betreuung aufbauen und offen für die Möglichkeit sind, Unterstützung und Hilfe für ihre persönlichen Herausforderungen zu erhalten. Die psychologische Betreuung ist ein wichtiger Teil unseres Projektes, denn wir wollen dass die Kinder nicht nur schulisch, sondern auch emotional und psychisch gut betreut werden.

Neben den monatlichen Elterntreffen führen wir alle drei Monate einen umfassenden Großputz durch. Stühle, Tische, Türen, Fenster und Böden werden mit reichlich Wasser gereinigt. Damit jeder seinen Beitrag leisten kann, haben wir einen Putzplan erstellt, der sicherstellt, dass alle Eltern in Rotation für die Reinigung verantwortlich sind. Diese gemeinschaftliche Anstrengung trägt nicht nur zur Sauberkeit und Hygiene bei, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl unseres Projekts.


Große Putzaktion.

Für eine bessere Zukunft – Programm Ausbildung

Das erste Semester in den verschiedenen Studiengängen ist gemeistert. Die meisten unserer Studenten haben sehr gute Qualifikationen erreicht, die auch von der Fachschule eingefordert werden. Bei schlechten Noten würde ihnen das Stipendium entzogen werden. Alle drei Monate treffen wir uns, um voneinander zu erfahren und den Zusammenhalt zu stärken. Diese Treffen sind äußerst aufbauend und fördern ein Gefühl der Gemeinschaft und Solidarität. Bei unserem letzten Treffen haben wir über zwischenmenschliche Fähigkeiten wie emotionale Intelligenz gesprochen und die Merkmale einer resilienten Person diskutiert. Wir sind nicht nur an der akademischen Bildung unserer Studenten interessiert, sondern haben auch ihre persönliche Entwicklung und soziale Kompetenzen im Blick.


Rehazentrum – Behindertenheim- Gewächshaus

Im letzten Rundbrief haben wir über die Übernahme der Verantwortung für 45 behinderte Menschen durch die Stiftung RENUEVO seit Ende Mai berichtet. Seitdem hat sich der Betrieb im Reha-Zentrum etwas verändert, da alle Männer, die einsatzfähig sind, nun im Heim in Montero arbeiten. Dies hat zur Folge, dass der Betrieb des geplanten Gewächshauses für hydroponischen Salat auf dem Gelände des Reha-Zentrums in Santa Cruz nur schleppend vorangeht. Dennoch gibt es Fortschritte zu verzeichnen: Wolfgang hat ein abschließbares Lagerhäuschen für die Nährlösung, Samen und weitere Materialien gebaut und die ersten Rohre wurden installiert. Inzwischen wurde sogar der erste Salat ausgesät. Wir sind zuversichtlich, dass wir trotz der Herausforderungen Fortschritte machen und bald gesunden Hydroponie Salat ernten werden.


Eindrücke vom Leben im Rehazentrum.

Seelsorge

Durch die vielen Jahre, die wir hier in Bolivien verbracht haben, haben wir zahlreiche Menschen kennengelernt, die immer wieder mit ihren Nöten, Anliegen und persönlichen Herausforderungen zu uns kommen. Oft handelt es sich um finanzielle Engpässe, aber auch familiäre Probleme, die sie zu uns führen. Die Beratung und Begleitung dieser Personen erfordert immer wieder viel Weisheit. Es ist keine Seltenheit, dass wir uns angesichts der Vielzahl von Missständen und Fehlentscheidungen, die getroffen werden, überfordert oder ratlos fühlen. Die Belastung, die mit dieser Aufgabe einhergeht, ist oft schwer zu tragen. Dennoch geben wir nicht auf und setzen uns weiterhin für die Menschen und ihre Anliegen ein, denn wir wissen, wie wichtig es ist, Unterstützung, Hilfe und Orientierung durch das Wort Gottes anzubieten.

Soweit einmal Neuigkeiten aus Bolivien von uns. Für diejenigen, die gerne kurze, tagesaktuelle 30-Sekunden-Videoeindrücke von uns sehen möchten, laden wir herzlich dazu ein, Dorotheas WhatsApp-Status zu verfolgen (Handynummer +591 77669128).

Wir schätzen Euer kontinuierliches Interesse an unserem Leben und Engagement und möchten uns ausdrücklich für all Ihre Gebete und Unterstützung bedanken. Möge Gott Euch alle reichlich segnen.

Mit herzlichen Grüßen,
… alles Gute wünschen
Euer Wolfgang und Dorothea.





Wir danken herzlich für deine Unterstützung!




Für unsere Öffentlichkeitsarbeit haben wir eine Broschüre drucken lassen. Sie beschreibt auf 16 Seiten unseren Werdegang, Berufung sowie Stationen unseres Dienstes in Bolivien. Ausführlich beschreiben wir unser Projekt „für eine bessere Zukunft“ sowie die Arbeit von Wolfgang im Rehabilitationszentrum. Die Broschüre ist attraktiv und ansprechend aufgemacht und eignet sich auch zum weitergeben. Gerne darf sie bei uns bestellt werden!

Du hast noch keine Broschüre erhalten?
Bitte melde dich bei uns unter wdlandes@vdm.org.

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