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Sep 20

Mai 2020


April 20


Quarantäne bedeutet keine Arbeit, keine Arbeit bedeutet kein Essen


Spendenaufrufe für die Gemeinschaftsküchen gibt es in Santa Cruz täglich, und viele Menschen sind sehr solidarisch. Wir haben zuerst unsere bolivianisches Umfeld zum Geben motiviert. Durch den Wathsapp Status, in dem Dorothea immer aktuelle Bilder veröffentlicht, haben auch deutsche Freunde speziell für diese Not Geld bereit gestellt. Und so kaufen wir Lebensmittel zum verteilen. Hier werden 80 Hühnchen der Großschlachterei "Sofia" (Wert 200 Euro) angeliefert.


Anfang Mai sind es sieben Gemeinschaftsküchen die wir regelmäßig mit Lebensmitteln versorgen.
Dorothea verwaltet diese Anfragen und bekommt Blumen zum Muttertag.


Ein Sack Reis (46 Kg) kostet ca. 30 Euro. Im Mai haben wir 55 Sack beschafft und verteilt.


Um einen besseren Preis zu bekommen haben wir eine Reismühle in Montero besucht. In der Mitte sieht man die Qualitätsstufen.


Die Anfragen auf Hilfe nehmen zu. Ein Nachbar besorgt für uns auf dem Großmarkt kistenweise Tomaten, Zwiebeln, Kartoffeln, Gemüse.
Nudeln und Öl kauft Dorothea in einem Supermarkt. Abrechnungstechnisch müssen wir dabei auch immer auf den Erhalt einer Rechnung achten.


"Olla comun" (Gemeinschaftsküche): Eine Feuerstelle, zwei drei riesige Töpfe, ein wackliger Tisch und alte Messer, und schon können durchschnittlich zweihundert Menschen zu Mittag essen.


Die Frauen sind alle sehr fleißig und möchten trotz der improvisierten Begebenheiten möglichst hygienisch arbeiten.


Täglich entstehen lange Schlangen bei der Essensausgabe.


Bei so vielen Personen reicht ein Sack Reis maximal drei Tage. Sobald wir Lebensmittel auszugeben haben, kommen die Verantwortlichen mit der Schubkarre ihre Ration abholen. Manchmal ist es auch möglich mit jemand, der eine Fahrerlaubniss hat, die Hilfen zu den Küchen zu bringen.


Diese direkte Hilfe in Zeiten der Not macht uns in einem größeren Umfeld bekannt, denn es spricht sich schnell herum,
dass die "Hermana" (Spanisch "Schwester") hilft!


Wenn diese Krise überstanden ist, werden wir weiterhin einen guten Zugang zu den Menschen haben und unser Projekt "Für eine bessere Zukunft" ausweiten können.


Der Mai ist überwiegend trocken, die meisten Suppenküchen sind unter freiem Himmel.


Aber bei Regen wird die Situation schwierig. Dann sammelt sich das Wasser in der Feuerstelle und auf den Wegen.


Ein lokaler Fernsehsender macht ein Interview über unsere Hilfe für die Gemeinschaftsküchen und bringt den Beitrag in seinem Onlineprogramm.

Unser Leben Zuhause


An Videokonferenzen teilnehmen, selber Videos aufnehmen (rechts) und mal ein Spiele Abend.


Wolfgang lässt den Friseur ins Haus kommen und Dorothea bereitet Aloe Vera zu.


Die engen Märkte sind geschlossen, aber die Menschen verlagern "ihren Markt" auf die Straße.


Wir können in der Nähe von unserem Haus Obst, Gemüse und einige Grundnahrungsmittel kaufen. In der Stadt haben sich überall Marktstände an der Strasse gebildet.


Wenn der Markt geschlossen ist, kommt der Markt halt auf die Strasse. Rechts sieht man den Gaslaster, ein lauter Trompetenton kündigt ihn an.


Wer etwas zu verkaufen hat, stellt sich mit seiner Ware irgendwo hin. Meistens kommen andere dazu. Fertig ist der Markt.
Da es keinen öffentlichen Transport mehr gibt, sind die Menschen auf das lokale Angebot angewiesen.

Und wieder haben die Leute Hunger...


Ende Mai nehmen die Infektionszahlen trotz Quarantäne deutlich zu, die Menschen halten etwas mehr Abstand.


Diese Fotos sind von unserer direkten Nachbarschaft.


Aber unser Lebensmittelspenden erreichen inzwischen auch die umliegenden Wohnviertel ("Barrios"). EIn Schrottsammler kommt vorbei.


Da die Geschäftswelt mehr oder weniger geschlossen ist, finden sich ganz viele solcher Hinweise an Türen. In diesem Haus werden Spritzen verabreicht, Infusionen angehängt, das Haar geschnitten, der Dienst eines Maurers und Leitungsinstallateurs angeboten und ganz bemerkenswert: die Hausaufgaben für Oberschüler übernommen.


So sieht das Leben hier bei uns aus. Mittlerweile sind es 14 Gemeinschaftsküchen, die wir unterstützen.
Das Essen auf dem Feuer gekocht hat einen eigenen, sehr leckeren Geschmack.


Überall sind die Menschen sehr dankbar. An vielen Küchen wird vor der Essensausgabe gebetet und speziel Gott für die Spendern gedankt. Es wird viel gelacht, die Menschen sind fröhlich egal wie die Situation auch ist.


Wenn wir dann Lebensmittel verteilen, werden wir auch meist zu einem Teller Mittagessen eingeladen.


Vielen Dank auch an alle Spender aus Deutschland! Über unserer Missionsgesellschaft darf gerne weiterhin für diese Küchen gespendet werden. Vermerk: Landes - Coronahilfe.


Mal wieder ein Plattfuß...


Nach acht Wochen haben wir dann ein Taxi bezahlt (sehr teuer!) um nach Los Chacos zu gelangen. Dort hat Wolfgang vor allem nach der Wasserkooperative geschaut und wir konnten unsere Leute wiedersehen, auch ein schöner Grillabend war dabei.


Dorothea hat Aloe Vera geerntet, wegen der Quarantäne ist es aber schwierig, das Endprodukt an den Kunden zu liefern.


Wolfgang nuzt die einmalige Chance, dass die Männer in der Nachbarschaft immer Zuhause sind,
um sie zu besuchen und von Gottes Angebot der Vergebung zu erzählen.


Man kann sagen, dass es fast überall offene Türen und Herzen gibt.


Der Mai kündigt den tropischen "Winter" an. Es kann schon mal kalt werden. Wir sind eingeladen (verbotener Weise), aber eine Nachbarin hat ihren 15. Geburtstag.
Der 15. (im Spanischen "el Quince") ist ein super wichtiges Datum im Leben einer Jugendlichen und eigentlich immer ein riesen Fest.


Die Eltern wollten mit dieser Einladung ihrer Tochter ein wenig diesen Tag trotz Quarantäne "retten".


Ende Mai begleitet Wolfgang ein Team an Technikern um eine Antenne aufzustellen.


In Wirklichkeit ist die Situation anders herum: die Techniker sind für Wolfgang unterwegs. Wir bieten nämlich in Los Chacos Internet an und da musste eine Wartung durchgeführt werden. Unterwegs musste mann sich desinfizieren lassen, auch der Wagen wurde abgesprüht.


Das war der Mai. Die farbigen Flaschenbäume und die melanchonischen Sonnenuntergänge kündigen den bevorstehenden Winter an.



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Gottes Segen!


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