Bericht in der Missions-Zeitung der VDM


April 20

Februar 2020


Nov 19

Millionen haben Freiheit erwartet

Nach 14 Jahren hat es der Bevölkerung in Bolivien gereicht: „Schluss jetzt!“ (Basta ya!) mit der Anmaßung von Präsident Evo Morales, das personfizierte, sozialistische Glück für das ärmste latainamerikanische Land sein zu wollen. In den Tagen nach der Präsidentschaftswahl Ende Oktober kommt es zum Eklat: der vermutete Wahlbetrug wird bewiesen, die Menschen sind sich einig, jetzt muss man handeln. Angeführt durch die Bevölkerung von Santa Cruz treten alle Städte Boliviens in einen friedlichen Zivilstreik und lassen alle Aktivität ruhen. Am 18. November erklärt Evo Morales seinen Rücktritt und flüchtet nach Mexiko.

Millionen haben um Vergebung gebeten

War das so einfach? Natürlich nicht. Auch wenn in der internationalen Presse von einem Staatsstreich berichtet wird, können wir als Zeitzeugen von den Millionen Menschen berichten, die sich unter der Anleitung von zivilen Anführern bei den Demos auf die Straße gekniet, und laut Gott um Vergebung und Hilfe angerufen haben. Öffentlich wurde unter Applaus von Millionen die Bibel emporgehoben und das Ziel manifestiert, dieses Buch wieder in den Regierungspalast zu bringen. Das hat alle unsere Erwartungen übertroffen. Gott hat die vielen Gebete, die auch im Vorfeld an ihn gingen, erhört, indem er die Geschicke so gelenkt hat, dass im friedlichen Ringen um Demokratie, schlussendlich weder die Polizei, noch das Militär bereit war, gegen ihre Brüder, Mütter, Frauen und Kinder gewaltsam vorzugehen. Finanzielle Anreize dazu und andere Provokationen hat es zu Genüge gegeben.

Dankbar blicken wir auf 2020

Wir dürfen nun schon auf 25 Jahre Leben und Wirken in Bolivien zurückblicken. Die politischen Ereignisse haben uns noch nie so im Bann gehalten, und so einen festen gesellschaftlichen Zusammenhalt haben wir auch noch nie erlebt, wie in den Tagen des Streiks. Nun ist der Alltag wieder da und wir kümmern uns um die inzwischen 34 Schüler und ihre Familien, die durch die treue Unterstützung unserer Freunde das Privileg haben, beim Bau ihrer Zukunft Unterstützung zu erhalten.

 

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