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Sep 15

Juli 2015


Juni 15


Der Papst kommt!


Bereits einige Wochen vor seinem Besuch Anfang Juli wurde der Papst stark beworben. Riesige Plakate säumten die Straßen, in den Zeitungen gab es Großanzeigen, auch von Firmen, die den Papstbesuch auf diese Weise für ihre Werbung nuzten.
Das spanische Wort für Papst ist "Papa", gleichnamig zu "Kartoffel". Man kann sich vorstellen, wie viele Witze es aufgund von diesem Wortspiel gegeben hat. Die Kollage rechts ist nur ein Beispiel davon.


Aus unserer Sicht (wir als evangelische Christen sind ja im offiziellen Sprachgebrauch der kat. Kirche eine Sekte) war interessant zu beobachten, wie der Papst vordergründig mit der biblischen Botschaft des Evangeliums kommt, aber dann doch den örtlichen Zwängen unterliegt. So wurde er politisch missbraucht und religiös hat er sich ganz und gar dem Marienkult untergeordnet. Damit hat er den tausenden, schnell wachsenden Freikirchen in die Hände gespielt, weil viele Menschen Durst nach Leben haben.Den stillt eben nicht der Papst, sondern allein eine persönilche Beziehung zu Jesus Christus.


Medienwirksam war der Besuch vom Papst im berüchtigten Gefängnis "Palmasola". Das ist ein Dorf, umzäunt bzw. ummauert, in dem es weitere, getrennte Bereiche gibt. Die Leute, die dort einsitzen, erhalten außer ein miserables Mittagessen keine Grundversorgung. Alles muß zu den im Gefängnis geltenden Preisen gekauft werden. So sind die arme Schlucker dort noch ärmer, und die reichen Drogenbosse leben ihr Leben wie sonst auch, nur halt "hinter Gittern". Die große Amnestie durch den Papstbesuch blieb aus, ob sich sonst etwas am Sumpf der Korruption geändert und somit an der ungerechten Situation vieler Insassen, bleibt zu bezweifeln.


Auf alle Fälle war der gesamte Juli sehr naß (in Wolfgangs Aufzeichnungen der Jahre 1999 bis 2011 war es sonnst immer der trockenste Monat), ja es hat endlos geregnet. Dazu gab es auch die entsprechende Befürchtung zum Papstbesuch in Santa Cruz. Der sonst schon chaotische Verkehr kommt bei Regen oft völlig zum Erliegen und unser Weg nach Los Chacos war auf lange Strecken unter Wasser, das Land drumherum auch.


Im Juli haben wir versucht, die Gunst der Stunde zu nutzen um das Ende vom Kinderheim Remar zu einem Neustart des Kinderheims "Wayne Walker" unserer Baptistengemeinde umzuformen. Es fanden entsprechenden Gespräche und endlich auch Besichtigungen durch die verantwortlichen Leute statt.


Situationen die immer wieder ins Auge stechen, innerlich schmerzen, aber keinerlei Aussicht auf Änderung besteht ...


Analena lebt inzwischen wieder bei Jessica und Nilton in Los Chacos. Dorothea hat zu ihrem 12. Geburtstag einen Kindernachmittag ausgerichtet. Die diesjährige Zuckerrohrernte verzögerte sich wegen der vielen Niederschläge enorm, ab Ende Juli gibt es dann wieder den Transportverkehr inclusive die typischen Unfälle.


Ende Juni, Anfang Juli war Wolfgang mit Ann-Kathrin in La Paz. Unter vielen anderen Eindrücken fällt das "Megapopcorn" besonders auf.


Ende Juli wird es dann doch staubig. Lästig die wiederholten Schmierereien an unserer Außenmauer und die wilden Schuttberge, die von Unbekannten mitten auf die Piste gekippt werden.


Dorothea mit einer wunderschöne Näharbeit. "Unsere Baustelle" hinterm Haus wird immer größer.


Mit diesem Sonnenauntergang (etwa 18:00 Ortszeit) geht auch schon der Juli und unser Winter zu Ende.
Die Tage werden bald wieder ein klein wenig länger, die Sonne geht dann auch immer weiter links unter.

 


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