Bericht in der Missions-Zeitung der VDM


Stop

April 2020


Feb 20

Im Zeichen der Pandemie

Wir hätten bis vor ein paar Monaten nicht gedacht, dass die Welt von einer „Pest“ heimgesucht wird, wo wir glaubten, dass so eine Epidemie der Vergangenheit angehört. Zuerst war das alles weit weg (in China). Nun sind wir seit dem 16. März selber in Quarantäne. Weil die bolivianische Bevölkerung die verordneten Maßnahmen nur halbherzig oder gar nicht eingehalten hat, sah sich die Regierung zu radikalen Regelungen gezwungen. Totale Ausgangssperre seit dem 22. März. Kein Verkehr, weder öffentlich noch privat, alle Betriebe haben zu, die Schulen sind schon seit dem 11. März geschlossen. Polizei und Armee setzen das Ausgangsverbot durch. Von Montag bis Freitag von 7:00 bis 12:00 darf ein Fünftel der Bevölkerung zu Fuß einkaufen. Überprüft wird das an Hand der Ausweis-Endnummer. Das soll erst Mal bis 15. April gelten.

Was machen eigentlich Menschen, die keine Reserven haben?

Wir befinden uns in einer priveligierten Lage: wir haben genug Vorräte. Wir haben einen Garten, das Büro im Haus, wir haben keine Geldnot. Mit anderen Worten, es geht uns nicht an´s „Leder“. Dies alles haben unsere Familien und die Leute in unsere Nachbarschaft nicht! Familien mit fünf und mehr Kindern, die unter „normalen“ Bedingungen schon von der Hand in den Mund leben, haben jetzt nichts mehr zum Essen.

Lebensmittel bereitstellen

Die Regierung hat große Hilfsangebote verkündet. Darunter zählt ein Stop aller Kreditverpflichtungen gegenüber den Banken. Der Strom und das Wasser darf trotz unbezahlten Rechnungen nicht abgestellt werden. Es soll Bargeld und Lebensmittelhilfen geben. Aber bis diese direkten Hilfen bei den betroffenen Bürgern ankommen, vergehen Wochen. Uns erreichen Hilferufe, von verschiedenen Seiten. Montags sind wir dran mit einkaufen. So haben wir für unsere Projektfamilien, sowie einigen notleidende Familien in der Nachbarschaft Reis, Mehl, Öl, Zucker und Nudeln ergattert. Wir versuchen an weitere Lebensmittelspenden zu kommen. Es ist ein Tropfen auf einen heißen Stein, doch die Menschen sind für jede Hilfe sehr dankbar. Möge Gottes Liebe für viele neu Hoffnung schaffen.

 

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