Ein Container für Los Chacos - Ankunft Februar 2011 Die Geschichte in Bildern: Ankunft des Containers in Bolivien
Container Beladen
Tiere 2
Inzwischen ist es Februar. Der Container ist am 5. Januar im Chilenischen Seehafen Arica angekommen. Aber die Weiterreise verschleppt sich, weil die Bolivianische Transportfirma mit diesem "ungewöhnlichen" Versender und anschließend mit dem "ungewöhnlichen" Empfänger nicht zurecht kam: es wurde im Ladedokument der Peter Bercher angegeben, weil von seinem Hof aus der Container los ging = 1. Fehler, des weiteren wurde im Ladedokument zuerst die Gemeinde in Santa Cruz genannt, dann erst Wolfgang Landes = 2. Fehler. All dies hat dazu geführt, daß der Container erst 20 Tage später (nämlich am 25. Januar 2010) in Santa Cruz ankommt.
Auf dem Foto links sehe ich den Container das erste Mal wieder, es ist der 10. Februar, er wurde soeben auf einen LKW verladen. Damit es soweit kommt, haben wir unserem "Zollagenten" bereits 8.300,- US bezahlt, über dessen Verbleib wir bis heute im unklaren sind. Das Problem ist, daß der bolivianische Zoll keine gebrauchten Kleider mehr zur Einfuhr erlaubt. Darüber hinaus wurde der Zoll in ganz Bolivien am 1. Februar komplett (alle Büros und Lager im ganzen Land) von der Polizei besetzt. Grund: Korruptionsverdacht. Da ging es natürlich heiß her und die Bestechungsgelder sind in die Höhe geschossen.
Am 11. Februar 2010 kam der Lastwagen dann auf unserem Kinderheimgelände in Los Chacos an. Im Januar hat es hier fast 450 Liter pro m2 geregnet, am 5. Februar, also nur 6 Tage vor der Ankunft an einem Tag fast 100 Liter! Deshalb gibt es erst mal eine Lagebesprechung mit den 2 LKW Fahrern (links). Unser Gelände hat keine befestigten Wege, der große Traktor muß vorgespannt werden. (Blogartikel)
Jetzt kommt die sprichwörtliche Improvisationsgabe gepaart mit der "Engelsgeduld" der Einheimischen zum tragen: in alle Ruhe wird der LKW positioniert, dazu müssen LKW + Traktor rangieren.
Thomas filmt. Und dann der spannendste Momennt: Türen auf! Es sieht alles noch so aus wie wir es in Deutschland eingeräumt haben.
Seit Gestern, als der LKW um 18:00 Uhr den Zollhof in Santa Cruz verlassen hat, bewegt uns eine Frage: wann kann nun der Kran kommen? Obwohl dieser bereits vor Tagen bestellt wurde, konnte wegen der Unsicherheit kein genauer Termin angegeben werden. Kurzfristig war die Kranfirma auch nicht in der Lage. Wir beginnen mit dem Ausladen der Sachen, die so herausgehoben werden können.
Die Heimkinder sind ganz außer sich wegen der Fahrräder. Gegen 15:00 Uhr kommen dann 3 (!) Autokräne. Es hat über Mittag aus Kübeln geschüttet.
"Ohne mit der Wimper zu zucken" positionieren die Kranfahrer ihre langen Arme. Der LKW soll nun vor fahren, die Räder drehen aber nur durch, schließlich geht es aber doch vorwärts.
Der große Kran macht sich sofort auf den Heimweg, nachdem der Container an seinem Platz steht. Dann holen wir mit Hilfe eines der zwei kleinen Krans noch die schwere Drehbank heraus
In mehreren Absetztmanövern stellt der Kranfahrer die Drehbank vor unsere Kinderheimwerkstatt.
Mit dem Frontlader schieben wir die Drehbank auf Eisenrohren rollend in die Werkstatt hinein. Dann kommt der Milchtank heraus, er ist nicht so schwer.
Bis zum Abend des 11. Februar 2010 ist der Traktor schon zu sehen, draußen stehen die Sachen herum ... . Unsere Jugendlichen sind fröhlich und erfreuen sich am mitgebrachten Federballspiel.
Bis hier her hat uns der Container 27.000,- Euro gekostet, 43% davon machen die Transport- und Zollkosten aus. Das ist um einiges mehr wie wir dachten. Unsere Jungs betrifft das wenig, sie sind stolz auf uns.