Dorothea & Wolfgang Landes
Hogar de Niños
"Wayne Walker"

Oktober 2005

Los Chacos, Santa Cruz - Bolivien

Bericht in der Missions-Zeitung der VDM
Ausgabe Oktober 2005


März 06


Aug 05

Inhaltsverzeichnis

Marcelo Barrientos – Sozial gefährdet

 So heißt es auf den Einweisungspapieren unseres neuen Schützlings. Marcelo ist neun Jahre alt und wurde vor wenigen Wochen seiner Mutter weggenommen. Diese zeigte sich der Art gewalttätig unter dem Einfluss von Drogen (wahrscheinlich Klebstoffdämpfe) stehend, dass Passanten, die das Verhalten der Mutter auf der Straße beobachteten, die Polizei verständigten. Über ein Ehepaar, das Mitleid mit dem Jungen zeigte, und einen jungen Mann, der dem Ehepaar unser Heim empfahl, kam der Junge dann schließlich zu uns. Laut Aussage von Marcelo, hat er in seinen neun Lebensjahren bei allen möglichen Tanten gelebt. Sein Vater ist verstorben und seine Mutter lebt auf der Straße. Sie hat ihn nur phasenweise betreut. Marcelo weißt vor allem am Kopf zahlreiche Narben auf, die darauf schließen lassen, dass er schon oft Misshandelt worden ist.

Bis jetzt ist Marcelo provisorisch bei uns eingewiesen. Doch wir rechnen damit, dass die weiteren Nachforschungen wohl ergeben werden, dass Marcelo nicht zu seiner Mutter zurück kann, da sie auf Grund ihrer Drogenabhängigkeit nicht in der Lage ist, ihr Kind zu betreuen.

Unsere Kinder im Heim haben Marcelo seit dem ersten Tag ins Herz geschlossen. Sie freuen sich über den kleinen Neuankömmling und versuchen ihm eifrig die Regeln in unserem Haus bei zu bringen. Für Karin und mich stellt Marcelo natürlich eine neuerliche Herausforderung dar, die wir aber gerne annehmen.

Sechs Jahre Gemeindearbeit in Los Chacos…

Haben wir 8. und 9. Oktober dankbar und fröhlich gefeiert. Am Samstagabend hatten wir, zusammen mit einem Team aus Santa Cruz einen speziellen Jugendabend organisiert. Ca. 100 Jugendliche drängten sich in unserer Kirche, die wir zum Gemeindejubiläum frisch renoviert hatten. Tänze, Musik und  eine interaktive Predigt führten den Jugendlichen die große Chance vor Augen Vergebung für alle Schuld zu erlangen. Am Sonntagmorgen dann gab es einen großen Festgottesdienst, der mit über 120 Besuchern den Gottesdienstraum fast aus den Nähten platzen ließ. Wieder wurde Jesus Christus auf kreative und ansprechende Art verkündigt. Wieder war „Verstärkung“ aus Santa Cruz mit dabei. Gemeinsam erlebten wir wie sieben Menschen in diesem Gottesdienst ihr Leben Jesus Christus übergaben. Alles Menschen übrigens, für die wir in der Gemeinde schon lange und intensiv gebetet hatten. Besonders erwähnenswert ist, dass eine der sieben  Personen, die Direktorin unserer Dorfschule ist. Welche große Chance ist uns damit eröffnet worden. Schon lange beten wir darum, dass Gott uns an der Schule Türen öffnen möge. Nun hat sich eine Tür weit aufgetan.

Dass das Gemeindejubiläum mit einem gemeinsamen Mittagessen einer Multimediapräsentation zur Gemeindegeschichte und einem Minifußballturnier abgerundet wurde, bei dem Männer und Frauen gemischte Teams bildeten, scheint schon fast nicht mehr erwähnenswert, war aber ein wichtiger Faktor im Miteinander in der Gemeinde.

Wir, Dorothea & Wolfgang, sowie Karin & Stefan erhoffen uns für die gemeinsame Arbeit im siebten Jahr Gottes starkes Wirken auf allen Ebenen.

(Autor: Stefan)

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