Dorothea & Wolfgang Landes
Hogar de Niños
"Wayne Walker"

Juni 2002

Los Chacos, Santa Cruz - Bolivien

Bericht in der Missions-Zeitung der VDM
Ausgabe Juni 2002


Aug 02


April 02

Inhaltsverzeichnis

  Adoption mit 64 Jahren ....

 Ja, tatsächlich liebe Leser so etwas gibt es. Und das liegt dieses mal nicht daran, dass in Bolivien alles ganz anders ist. Dieses mal liegt es einfach daran, dass Gott uns seine Kindschaft anbietet, egal zu welchem Alter. Das kam so: Herr Andres V. ist 64 Jahre alt und hat ein bewegtes Leben hinter sich. Unter anderem ist er Vater von elf Kindern. Einer dieser Kinder ist der knapp 40 jährige Pedro V. Er ist eines unserer Gemeindeglieder und hat schon lange für seinen Vater gebetet und ihn immer wieder in die Zellgruppe der Männer und den Gottesdienst eingeladen. In einem Gottesdienst im Januar übergibt Herr Andres freudig sein Leben Jesu und wurde damit „per Adoption“ ein Sohn Gottes. Sichtbares Zeichen für die Gemeinde ist, dass Herr Andres´ Augen von da an leuchten und er Gottes Wort scheinbar aufzusaugen scheint. Während manch anderer im Gottesdienst mit Müdigkeit zu kämpfen hat, ist Herr Andres bis zu Schluss mit voller Konzentration dabei – und, das sei nebenbei erwähnt, er führt kein Rentnerdasein sondern geht auf einen Stock gestützt immer noch als Taglöhner aufs Feld arbeiten. „Jetzt habe ich meinen Heiland gefunden, ich brauche nun nichts mehr von all den Sachen, die mir früher so wichtig erschienen. Ich bin glücklich“, so sagt mir Herr Andres in seiner einfachen Art eines Tages. Nur mit dem Lesen hat er einige Probleme. Das Alter und der graue Star haben seine Sehkraft geschwächt. Da er Angst hat das Dorf alleine zu verlassen und auch kein Geld hat, nehme ich (Stefan) ihn bei einer Fahrt in die Stadt mit und gehe mit ihm zu einem Augenarzt, der ihm eine Brille verschreibt. Sein Sohn finanziert einen Teil der Kosten, den anderen Teil übernimmt die Kasse der Gemeinde. Ausgerüstet mit einer Brille kann Herr Andres nun besser und länger lesen, was ihn wiederum froh und stolz macht.

Am 12. Mai wurde er zusammen mit vier anderen „Adoptivkindern unseres himmlischen Vaters“ getauft und damit in die Gemeinde aufgenommen.

Für uns war dieser Tauftermin noch einmal etwas besonderes, denn auch Fernando (13), der Zweitälteste des Kinderheims bekannte an diesem Tag seinen Glauben in der Taufe. Wir sind Gott dankbar, dass wir erleben können, wie Gott kontinuierlich an den Kindern wirkt und wie sich immer mehr Menschen in Los Chacos aus der Macht Satans zu Gott bekehren.

Gottes Segen und liebe Grüße wünschen

Wolfgang & Dorothea und Stefan & Karin
aus Los Chacos, Bolivien.

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