Dorothea & Wolfgang Landes
Hogar de Niños
"Wayne Walker"

Januar 2002

Los Chacos, Santa Cruz - Bolivien

Bericht in der Missions-Zeitung der VDM
Ausgabe Februar 2002


April 02


Nov 01

Inhaltsverzeichnis

  Liebe Leser!

Herzlich grüßen wir Sie im neuen Jahr, in dem wir, der Jahreslosung folgend, ganz auf Gott vertrauen wollen, denn er war, ist und bleibt unser Retter, Befreier und Heiland.

Lassen Sie sich nun mit hinein nehmen in das Geschehen der ersten Wochen dieses Jahres, aus denen wir Ihnen auszugsweise berichten.

Die ersten Wochen des Neuen Jahres begannen mit einigen Schwierigkeiten, die uns ordentlich niedergeschlagen haben. Da sind plötzlich knappe 5.000,- US $ weniger auf unserem Bankkonto. Wie sich herausstellt, hat sich ein krimineller Angestellter der Bank daran bedient und ist flüchtig. Wolfgang und die Kinder wurden von einer schweren Erkältungsgrippe heimgesucht, bei den Kühen traten 3 Fehlgeburten auf und völlig ungewöhnlich: die Milch kam sauer aus den Eutern! Die Regenzeit hat mit ganzer Abwesenheit geglänzt, es war so trocken und heiß wie nie zu dieser Jahreszeit. Wir wurden damit bis aufs letzte beansprucht und mit einer Menge „Ballast“ beschäftigt. Anstrengende Großstadtaufenthalte, Polizeiamt- und Rechtsanwaltsbesuche, ungeahnte Kosten, dann Käse machen, zum Arztbesuch keine Zeit, Kühe untersuchen und Maßnahmen ergreifen. Die Hitze staut sich im Haus, um 22:00 Uhr hat es immer noch 34 Grad im Schlafzimmer, Wolfgang ist nassgeschwitzt und friert vom Fieber. Enttäuschung über das bolivianische Rechtssystem, die Polizei muss bezahlt werden. Wenn der Futtermais vertrocknet, was dann? Wie viel sollen oder können wir noch aushalten? „Von Gott kommt alles geduldige Ausharren und aller Trost her,....“ Röm. 15, 5. Sich nicht unterkriegen lassen ist keine heldenhafte Kämpfertat, sondern Gnade Gottes. Er hat seine schützende Hand über unserem Leben. Jesus hat es uns in seinem geduldigen Ertragen bis hin zum Tod am Kreuz alles vorgemacht. Wozu wir aufgerufen sind, ist der feste Glaube auch oder gerade wenn es uns schlecht geht.

Inzwischen haben sich die Wogen geglättet. Vor allem hat es am 22. und 23. Januar geregnet. Gesundheitlich geht es uns auch wieder gut und die anderen Dinge werden sich regeln.

Wenn einer eine Reise tut..........
Wussten Sie, liebe Leser, dass 17 Kinder und 5 Erwachsene fast problemlos in einem 12-sitzigen Kleinbus Platz finden? Ja, tatsächlich, das geht – zumindest in Bolivien. Wir hatten es ausprobiert, als sich Karin und ich (Stefan) mit unseren drei eigenen Kindern, den 14 Heimkindern und drei MitarbeiterInnen auf den Weg machten, um bei den rund 200 km entfernten Wasserfällen von „Las Cuevas“ baden zu gehen.
Wir begaben uns eines Montagmorgens (es sind gerade seit Ende November bis 18. Februar Schulferien) auf die knapp vierstündige Fahrt. Wir lösten damit ein Versprechen den Kindern gegenüber ein. Schon lange hatten sie von dieser Reise geträumt, nachdem sie einmal Bilder von diesen Wasserfällen gesehen hatten. Die Fahrt verlief relativ reibungslos und führte uns hinauf auf knapp 1300m.
Der feucht-heißen Hitze des Tieflandes entkommen stürzten sich die Kinder und wir in die „Fluten“, obwohl sich das Wetter inzwischen verschlechtert hatte und ein Gewitter im Anmarsch war. Der aufpeitschende Regen zwang uns nach 11/2 Stunde den Badespaß vorzeitig abzubrechen. Wir fuhren weiter in das 20 Minuten entfernte Samaipata, in das Kinderheim „Filadelfia“, wo man uns schon erwartete und wo wir Platz zum Übernachten fanden. (Zu diesem Heim haben wir Kontakt, da ich seit 3 Jahren dort im Vorstand mitarbeite.) Ihr könnt Euch vorstellen, dass es eine spannende Sache war, als unsere 14 Kinder mit den 16 Kindern aus Samaipata zusammentrafen. Nach kurzer Zeit des Beschnupperns wurden aber schnell die ersten Freundschaften geschlossen. Nach einem leckeren Abendessen und einem Lagerfeuer, wurde das „Nachtlager“ gerichtet und alle fanden ein warmes Plätzchen zum Schlafen. Am nächsten Tag dann machte sich eine Gruppe auf, einen Berg zu besteigen, die anderen zogen es vor ein wenig im Dorf zu bummeln und eine dritte Gruppe belagerte den örtlichen Fußballplatz. Nach dem Mittagessen, bei dem alle kräftig zulangten, machten wir uns dann wieder auf den Weg. Natürlich stoppten wir bei den Wasserfällen, wo die Kinder  ausführlich badeten und ihren Mut auf die Probe stellten als sie sich von einem knapp drei Meter hohen Felsen ins glasklare Wasser stürzten.
Gegen acht Uhr abends  kamen wir dann in St. Cruz an, wo wir den aufsteigenden Hunger mit sieben riesigen Pizzen erfolgreich bekämpften. Zwei Stunden später fielen dann alle zu Hause in Los Chacos zufrieden in ihre Betten.

Wir senden herzliche Grüße mit dem ersten Vers aus Psalm 91: „Wer im Schutz des Allerhöchsten wohnt und im Schatten des Allmächtigen ruht, der kann zum Herrn sprechen: Meine Zufluchtsstätte und meine Burgfriede ist mein Gott, ihm vertraue ich.“

Wolfgang & Dorothea und Stefan & Karin aus Los Chacos, Bolivien.

weitere Berichte: April 2002   Februar 2002   November 2001   Inhaltsverzeichnis

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